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Querpass

Risiko gewinnt in Laggenbeck - große Sechser in Kappeln


von Fabian Renger

(11.03.21) Ob und wie die aktuelle Saison zu einem Ende gebracht wird, steht (noch) in den Sternen. Auch die C-Ligisten sind von der derzeitigen Corona-Phase betroffen. Seit der vorigen Saison wird im Kreis-Unterhaus in Tecklenburg zunächst in drei Staffeln eine Quali-Runde ausgespielt. Im Anschluss werden die Teams nach ihrer Leistung neu eingeteilt - in zwei Platzierungs- und eine Aufstiegsrunde.

So weit sind wir allerdings noch nicht. In den kommenden Wochen wollen wir aber mal schauen, was sich so in den bisherigen Saisonspielen in den drei Quali-Ligen getan hat. Den Beginn machen wir in der C1. Cheruskia Laggenbeck III (Sechs Spiele: Fünf Siege, ein Remis, 16 Zähler) führt die Tabelle vor Westerkappelns Zwote (Fünf Siege aus fünf Spielem, 15 Zähler) an. Die einzigen ungeschlagenen Combos. Wie haben die das gemacht?

Bester Laggenbecker Torschütze: Philipp Mansfeld. Foto: Cheruskia Laggenbeck

Cheruskia Laggenbeck III

Marcus Vogelsang übernahm den Trainerposten vor der Saison. Vor einigen Jahren coachte er beim BSV Leeden-Ledde die Reserve, anschließend legte er eine Pause ein. Eigentlich sollte diese andauern. "Aber dann hat Laggenbeck mich nicht nicht mehr in Ruhe gelassen - Gott sei Dank hab ich das gemacht", sagt der Übungsleiter zurückblickend. "Ich bin übermäßig gut zufrieden. Cheruskia Laggenbeck ist ein super geführter Verein, wir haben top Bedingungen, ich habe eine gute junge Mannschaft."

Definieren wir doch mal gut. 41 Tore - in sechs Auftritten! Beachtlich. "Ich bin eher ein Trainer, der auf Risiko steht", erklärt Vogelsang. Bereits im Mittelfeld soll früh gepresst werden, der Coach setzt auf eine 4-3-3-Formation. Ergebnisse wie ein 3:3, 6:4 oder 5:3 sind die Konsequeznz. Drei weitere Mal (11:1, 10:1, 6:1) war es deutlich klarer. Jeweils ein Gegentreffer, 13 insgesamt. Risiko eben. Aber das nimmt Vogelsang in Kauf. Jung ist die Truppe auch. Der Großteil speist sich aus ehemaligen A-Jugendlichen des Vereins. Dritte Mannschaft halt. "Ich hab fünf 18-Jährige", berichtet Vogelsang. Kapitän ist Dominik Hummer, zugleich mit 29 Lenzen der älteste Akteur. "Nur weil er alt ist, ist er kein Kapitän", sagt Vogelsang lachend. Hummer sei einfach ein guter, engagierter Anführer.

Auffällig: Die Tore werden auf mehrere Schultern verteilt. Philipp Mansfeld (9 Tore), Jan Vogelsang (8/übrigens Cousin vom Trainer), Jonas Lennerz und Nico Meyknecht (je 6) sind die torgefährlichsten Kicker. Den einen Ausnahme-Bomber hat Vogelsang nicht in seiner Truppe. "Wir haben eine sehr ausgeglichene Mannschaft", sagt er. "Eigentlich wollten wir erst in der nächsten Saison um die Aufstiegsrunde mitspielen und in diesem Jahr eine Entwicklung vollziehen." Man liegt dem Plan voraus. Druck vom Verein, die B-Liga zu erklimmen, gebe es keineswegs. Der Trainer macht sich auch keinen, sagt nur so viel: "Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten zwei Jahren eine gehörige Rolle mitspielen." Gott sei Dank hat er sich überreden lassen...

Goalgetter von Kappelns Zwoter: Luca Klingbeil. Foto: Renger

Westfalia Westerkappeln II

Auch bei Kappelns Reserve läuft's. Nach Ablauf der Saison 2018/19 musste die Bande den Gang in die C-Liga antreten. Mit Andreas Lampe wurde ein Vereinskenner dort Übungsleiter. Jugendtrainer, Jugendobmann - er war schon vieles im Club. Einige seiner Kicker kannte er schon, als sie noch klein waren. Aus der F-Jugend oder von den Minikickern. Das half: In der Vorsaison überstand Kappeln II die Quali-Runde ohne Pleite. "Und dann sind wir total eingebrochen", erinnert sich Lampe. In der Aufstiegsrunde gab es einen Sieg in zehn Begegnungen. Zu wenig für die direkte B-Liga-Rückkehr.

"Wir haben uns vorgenommen, wieder eine gute Saison zu spielen", sagt der Coach. Leichte taktische Veränderungen hat er auch vorgenommen. Seit dieser Spielzeit spielt die Truppe mit Dreierkette. Das hilft. Drei Gegentore in fünf Spielen, dreimal stand die Null. "Defensiv gut zu stehen, ist das wichtigste", findet der Trainer. Besonders seine hochgewachsenen Sechser Kai-Matthias Graichen und Lennart Kaiser fangen viele Flugbälle ab. Kaiser kam vor Saisonbeginn neu ins Team. Vorteilhaft: Graichen und er spielten bereits als Junior im Osnabrücker Raum zusammen. Da stimmt die Abstimmung. Auch Kapitän Dennis Hischemöller ist hinten eine Bank, allerdings derzeit von Leistenproblemen geplagt.

Kurios: Lampe hat keinen festen Torwart. Jonas Richter oder Florian Brönstrup hüten den Platz abwechselnd zwischen den Pfosten, beide gehören aber der Ersten in der B-Liga an. Brönstrup war in der vorherigen Saison sogar Reserve-Stammtorwart, wurde dann aber befördert. Lampe hat sich damit arrangiert und kann damit gut leben. Neun der 21 Tore der Westfalia gingen aufs Konto von Luca Klingbeil. In vier Spielen lief er auf, jeweils butzte er, beim 6:0 über SC VelpeSüd III sogar vierfach. "Er war noch gar nicht im Mini-Alter, da hat der schon in er Halle bei seinem Bruder mit trainiert", erinnert sich Lampe lachend. Klingbeil, ein Mann mit Ehrgeiz. Ambitionen für eine B-Liga-Rückkehr seien übrigens vorhanden. "Sonst muss man das nicht machen", sagt Lampe. "Das wird vom Verein zwar nicht vorgegeben, aber wir wollen es auf jeden Fall versuchen." Zumindest auf lange Sicht.



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