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Querpass

Mit Biss und möglichst wenig Ballverliebtheit


von Fabian Renger

(25.03.21) Zu guter Letzt blicken wir in unserer dreiteiligen C-Liga-Rückschau heute auf die C3. Dort ist das Rennen deutlich knapper. Mettingens Vierte und Velpes Zwote führen das Tableau mit je zehn Punkten an. Dahinter kommen Brochterbecks Zwote (9 Punkte), Saerbecks Dritte (8) sowie Lottes Dritte (7) - allesamt ohne jegliche Niederlage. Man könnte beinahe von einer Zweiklassengesellschaft sprechen. 

Wir haben uns aber heute mal eben die beiden Spitzenmannschaften rausgepickt. In Mettingen überzeugte vor allem der interne Biss, in Velpe war's eine Systemumstellung mit wenig Ballverliebtheit - und ein paar engere Verbandelungen innerhalb der Truppe. 

2019 stieg Mettingens heutige Vierte als damals nominelle Fünfte in die B-Liga auf. Besonders hoch im Kurs zu der Zeit stand der Schnäutzer. Foto: Privat

Eintracht Mettingen IV

Der Libero ist tot? Nichts da! Jedenfalls nicht im Tüöttendorf. Eintrachts Vierte, gecoacht von Frederik Suthe, setzt auch weiterhin auf den guten alten letzten Mann. Das war bereits 2019 beim B-Liga-Aufstieg als damalige "Fünfte" der Fall. (Öffnet externen Link in neuem Fensterzum Erinnerungen schwelgen hier entlang) Johannes Kock übt diesen Job im Normalfall auch heute noch aus. Auch die Manndecker-Position ist noch nicht tot. "Das müssen richtig bissige Leute sein", weiß der Übungsleiter. Richtigen Biss zeigten seine Jungs bereits in der Vorbereitung. "Da waren wir teilweise 20 Leute beim Training", schwärmt der Coach im Rückspiegel.

In der vorherigen Spielzeit war das Team noch in der B-Liga unterwegs, auf Rang 13 kam es ins Ziel, dann war Corona-Sense. Absteiger gab es eigentlich nicht. Doch die Suthe-Combo ging freiwillig eine Liga tiefer. "In der B-Liga war es zeitlich etwas anderes und aufwändiger, die Leute waren so schwer bei der Stange zu halten. Zur B-Liga gehört schon mehr dazu", erklärt der Chefdirigent die Hintergründe. Eigentlich setzt die Vierte nämlich mehr auf den Spaßfaktor im Training. Da wird dann - salopp gesagt - die Kugel in die Mitte geschmissen und ein bisschen gekickt. Nicht mehr, nicht weniger.

Der Rückzug hat sich aber gelohnt. Die Trainingsbeteiligung war wirklich phänomenal. Natürlich hatten nach dem damaligen ersten Corona-Break alle extreme Lust, wieder zu kicken. "Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, es so zu planen, dass jeder auf seine Einsatzminuten kommt", so Suthe. Luxusprobleme im Kreis-Unterhaus. Doch die Motivation schlug sich in den Resultaten wieder. Einzig beim 3:3 zum Auftakt gegen Saerbecks Dritte ("Das war unnötig") gab's es keinen Sieg, die weiteren drei Begegnungen gewann Mettingen. Zwei davon zu Null. Der Defensivtaktik sei Dank. 19:4-Tore, zehn Zähler - das sind die Zahlen des Tabellenführers. Auch vorne stimmte es. Immer wieder suchte Mettingens Vierte mit tiefen Pässen ihre schnellen Stürmer. Bester Knipser war Ole Schneider. Über einen Kumpel kam er zur Gang, vorher machte Schneider zwei Jahre gar nichts. "Er hat sich ganz gut eingefügt", freut sich Suthe. Sieben Treffer. Für einen Neuling aus der kalten Buchse gar nicht so übel, in der Tat. Auch das ist wohl eine Form von Biss.

SC VelpeSüd II

Wie lautet das Erfolgsrezept von Velpes Zwoter? Es ist eigentlich ganz einfach. Man kennt sich untereinander bestens. Uwe Teepe ist Trainer der Truppe - seine drei Söhne Marcel, Pierre und Maurice kicken unter seinem Kommando. Das alleine ist schon eine seltene Angelegenheit. Und nicht nur das: Mit Tim Gosewinkel und Pascal Michel spielt sogar eine WG in Teepes Truppe. Gibt's ja nicht.

Doch nur mit der selben Wohnadresse oder mit den selben Genen gewinnst du keine Spiele oder wirst nicht Zweiter. In der Vorsaison scheiterte Velpe als Siebter der Quali-Runde noch an der Aufstiegsgruppe, wurde in der anschließenden C2 Sechster. In den vier Spielen der Saison 2020/21 gewann Velpe drei, spielte das vierte Remis. Woran liegt's? "Wir haben ein bisschen das System umgestellt", erzählt der Coach. Statt im 4-4-2 läuft Velpes Reserve nun im 4-3-3 auf. "Wenn man die Stürmer vorne hat, kann man's machen", so Teepe. Das Potenzial hat er. Seine drei Söhne, die sich allesamt in der Saison übrigens verletzten, sind offensiv eingeplant. Auch Markus "Tanker" Hinterberg oder Kevin Kolk sind Offensiv-Granaten. Vor der Saison kamen einige neu zur Mannschaft.

Allerdings war "Tanker" bislang in dieser Spielzeit in der Ersten gefragt. Auch Defensiv-Anker Pascal Lövvelt ist dort bald wieder ein Thema, genauso Malte Wegers. Das Los einer zweiten Mannschaft.  Trotzdem: Die Systemumstellung hat gefruchtet, in allen vier Partien traf Velpes Zwote dreimal in die gegnerische Bude. Das ist nicht schlecht. "Ich lege Wert darauf, dass wir nicht großartig mit dem Ball rumtändeln", mag Teepe vor allem keine Ballverliebtheit und das schnelle Spiel. Das ist dann wohl eher das Geheimnis. Jedenfalls wahrscheinlich mehr als die Gene oder das geteilte Wohnzimmer...



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