Bock, Bock, Bock: Eine ganz einfache Erfolgsformel

von Fabian Renger

(05.06.23) Der BSV Leeden-Ledde könnte sich T-Shirts bedrucken lassen mit der Aufschrift "Wir haben den Aufsteiger geschlagen". Als einzige Mannschaft gelang es dem BSV am 23. Oktober 2022 nämlich, SW Esch zu besiegen. Am Ende hieß es damals 4:1 für den BSV. Die Weste der Schwarz-Weißen war ansonsten blütenrein: 19 Siege aus 20 Ligaspielen in der Kreisliga C2, 18-mal erzielten sie mindestens zwei Tore. Auch die Aufstiegsrunde der drei C-Liga-Meister gewann SWE locker-flockig: 2:0 hieß es gegen Preußen Lengerich II und am Sonntag schließlich 5:1 gegen Ibbenbüren Türkiyem Spor. Die Püsselbürener kehren damit nach einem Jahr zurück in die Kreisliga B.

"Wir haben auf dem Kopf im Schnitt jetzt fünf Tore gemacht", ist SWE-Coach Oliver Hölscher natürlich entsprechend happy. 110 Buden waren es inklusive der beiden Relegationsspiele in 22 Auftritten. Tatsächlich ein phänomenaler Wert. Vor der Saison liebäugelte Hölscher damit; dass er jetzt Realität wurde, ist natürlich umso schöner. Die Ziele waren sowieso klar abgesteckt: Erstmal wollten sie Meister werden und dann natürlich auch den Aufstieg eintüten. Klar war aber Hölscher schon damals: "Das muss schon eine perfekte Saison sein und wir müssen ein- bis zweimal Glück haben."

Meistens voll auf der Höhe

Glück hatten sie indes kaum nötig. Vielleicht beim 1:0-Erfolg über Schlusslicht Westfalia Hopsten IV. Auch die Partien bei der ISV III (3:2) oder gegen den TuS Recke III (auch 3:2) waren knapp. Ansonsten marschierte Esch durch die Saison und Aufstiegsrunde. An diese sei sein Team selbstbewusst rangegangen, so Hölscher - gleichwohl mit einer Portion Respekt und ohne Übermut. Denn: "Man weiß ja nicht, wie es bei denen in der Liga aussieht. Das waren ja alles ernstzunehemende Gegner."Letztlich zeigte sich Esch aber hochkonzentriert. Die Mannschaft war auch zum Saisonhöhepunkt voll auf der Höhe.

"Während der Saison wurde uns von allen Seiten gesagt: Seht nur zu, dass ihr wieder hochkommt", berichtet der Übungsleiter. Oldies wie Stephan Menger brachten Erfahrung in die Truppe, Leute wie Simon Richter die Erfahrung aus der Zeit in der Ersten. Am treffsichersten war Aaron Kortemeyer. Zwei Treffer erzielte er in der Relegsation, oben drauf kamen 26 Hütten in der Liga. "Wir haben viele schnelle Spieler, der ist aber echt 'ne Waffe in der Kreisliga C", schwärmt Hölscher. Im Torjäger-Ranking der C2 standen mit Michael Stolzenberg, Richter und Oskar Overfeld drei weitere unter den top sieben. Allesamt trafen zweistellig. Krass.

Keine Zweifel

Nicht zuletzt deshalb ist Hölscher überzeugt: "Ich gehe davon aus, dass wir mit dem Kader - wenn er einigermaßen zusammenbleibt - nichts mit dem Abstiegskampf zutun haben sollten. Aus meinem jetzigen Kader wird auch keiner den Verein verlassen. Die einzige Frage könnte lauten: Erste oder Zweite?" Schließlich stieg SW Esch I just aus der A-Liga ab. Zwei Teams in derselben Liga, das kann schonmal schiefgehen. (s. Bevergern) Aber: Am Püsselbürener Haarweg zweifelt man da keine Sekunde dran.

"Die meisten haben gesagt: Sie sind noch nie aufgestiegen oder Meister geworden", gab's da eine gewisse Eigenmotivation. Hölscher fährt lachend fort: "Na gut, dafür muss man ja auch erstmal absteigen.." Dennoch: Ende gut, alles gut. Und das Erfolgsrezept war relativ simpel. "Die Jungs hatten durchgehend richtig Bock. Wir waren fast immer 15, 18, 20 Leute, oft auch mit zwei Keepern. Dann macht das Training Spaß, jeder musste immer durchziehen", war die Truppe absolut gewillt und mit Elan bei der Sache, der Konkurrenzkampf lag auf einem gesunden Level.

Aus dem Feiern kommt Hölscher übrigens nicht raus. Am Dienstag steht der Saisonabschluss/Auftakt und Kennenlernen mit Emanuel Beckmann-Smith (übernimmt die Erste) an - Grillen und Bier inklusive. Am Mittwoch wird der Tag des Ehrenamts zelebriert, Donnerstag ist ja Feiertag. Aber na gut. Als Aufsteiger ist das alles wohl zu auszuhalen...