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Westfalenpokal

Westfalenpokal-Saison 2023/24 - Cheruskia Laggenbeck ist dabei. Fotos: Rolf Grundke/Rolfinaction

Die Preußen können nach Laggenbeck kommen


von Finn Determeyer

(02.06.23) Preußen Münster reist zum Pflichtspiel ins Carl-Keller-Stadion? In der Saison 2023/24 tatsächlich ein denkbares Szenario. Die Cheruskia aus Laggenbeck sicherte sich am Freitagabend mit einem klaren 5:2 (1:1)-Erfolg über Eintracht Mettingen in Westerkappeln nämlich das letzte Ticket für den Westfalenpokal – und das hochverdient. Beide Trainer waren sich im Nachgang einig: auch in der Höhe geht das Ergebnis voll in Ordnung.

Aber dröseln wir dieses „zweite Pokalfinale“ doch mal der Reihe nach auf. Zumindest in der ersten Halbzeit gaben die Mettinger schließlich einen absolut ebenbürtigen Gegner ab. Nachdem sich beide Teams in den ersten Minuten erstmal etwas abgetastet hatten, ging plötzlich auf beiden Seiten die Post ab. Erst prüfte Laggenbecks Hadi Shehab Eintracht-Schnapper Jannik Sriskandarajah aus der Distanz (7.). Im direkten Gegenzug verschaffte sich Mettingens Lucas Bovenschulte gute zwanzig Meter vorm Tor etwas Platz und zielte knapp über den Kasten (8.).

Etwas weniger knapp drüber zielte Laggenbecks Kapitän Lars Büscher im erneuten Gegenzug und jagte das Ding nach flacher Hereingabe von Moritz Peters komplett in die Wolken (9.). Einen Gegenzug haben wir noch: Laggenbecks Keeper Lars Eggemeier parierte einen fulminanten Vollspannschuss von Mettingens Spielführer Glenn Schröer (9.). Uff – wilde drei Minuten. Aber Durchschnaufen war nicht! Denn im Gegenzug (letzte Mal jetzt, versprochen) verwertete Laggenbecks scheidender Torjäger Joel Manchen eine Hereingabe von Arno Aschebrock zum 1:0 (11.).

Brandherde in beiden Strafräumen

Manchen war es auch, der nach einer ziemlich akkuraten Brustannahme und anschließendem Drehschuss knapp über’s Gebälk nochmal für Raunen sorgte (20.) – ehe in Westerkappeln die Handspiel-Minuten eingeläutet wurden. Erneut kam Manchen zum Abschluss und Mettingens Tim Gilhaus klärte gefährlich nah der Sechszehnerkante mit der Hand. Beim fälligen Freistoß aus bester Lage zwang Hadi Shehab den stark aufgelegten Sriskandarajah zu einer Glanzparade (22.). Auf der anderen Seite schloss Mettingens Lennard Tenambergen aus dem Gewühl ab – geklärt, aber wieder war eine Hand im Spiel. Joel Pott war der Übertäter und diesmal zeigte Referee Tim Jarczyk auf den Punkt. Marius Moormann behielt die Nerven – 1:1 (24.).

Kurz vor der Pause hätte die Eintracht gar in Führung gehen können. Cheruskia-Schlussmann Lars Eggemeier sah sich mit einer stabilen Zündung von Tom Hollmann konfrontiert – fischte den Hochgeschwindigkeitsball aber noch irgendwie aus dem Knick (39.) Und dann schlug die Stunde von Mettingens Verteidiger Frieder Schröder, ohne den sein Team wohl mit einem 1:3-Rückstand in die Kabine gegangen wäre. Warum? Nun ja, Joel Manchen zog nach einem langen Ball direkt ab, Sriskandarajah wäre wohl geschlagen gewesen, aber Schröder bekam irgendwie noch sein Stippen dazwischen. Sekunden später wurde es noch kurioser. Sriskandarajah räumte nach einem Flugball Laggenbecks Moritz Peters ab und beide gingen zu Boden. Jarczyks Pfeife blieb allerdings stumm und Fabian Harte schloss aufs verwaiste Tor ab – wieder stand Schröder im Weg (45.).

Duell der Kapitäne: Mettingens Glenn Schröer (l.) gegen Laggenbecks Lars Büscher.

Offenes Visier – das langte eigentlich als Umschreibung dieses ersten Durchgangs. Schwer zu sagen, wer im zweiten Abschnitt das Zepter übernehmen würde. Aber gut – diese Frage mussten sich die Zuschauer im gut besuchten Hanfriedenstadion auch nicht allzu lange stellen. Quasi mit Wiederanpfiff stellte Maximilian Dämmer auf 2:1 für Laggenbeck (46.). Vorausgegangen war eine sackstarke Vorarbeit von Hadi Shehab, der drei Rote nassmachte und für Dämmer auf dem Silbertablett servierte. Was man nun merkte: Laggenbeck schien es mehr zu wollen. Die Cheruskia war bissiger in den Zweikämpfen und war geil darauf, das dritte Tor nachzulegen. Bei den Mettingern machte sich bemerkbar, dass Offensivmotor Levin Damer in seinem letzten Spiel für die Eintracht mittlerweile nicht mehr rund lief und nach einer knappen Stunde angeschlagen runter musste (57.).

Büscher tritt die Tür zum Westfalenpokal endgültig ein

Gute zwanzig Minuten hielten die Mettinger dem immer zwingender werdenden Offensivdruck der Cheruskia noch Stand – dann beendete Lars Büscher mit seinem Doppelpack (67./71.) endgültig alle Hoffnungen auf den Westfalenpokal. Vor dem 3:1 drang Lars Büscher bis zur Grundlinie durch. Die Zeit, bis seine Mitspieler im Strafraum angekommen waren, vertrieb er sich noch mit ein bis zwei Pirouetten um Gegenspieler Sören Berlekamp und legte zurück auf Büscher, der auf Höhe des Elfmeterpunktes annahm und einschob. Beim zweiten Streich wurde Büscher von Shehab ca. 35 Meter vorm Kasten bedient und schweißte kompromisslos ein.

Auch weil von Mettingen bis zu diesem Zeitpunkt offensiv mal so gar nichts mehr kam, war man nun geneigt, zu denken: gibt das hinten raus sogar noch ne richtige Packung? Zumindest dagegen schien sich die Eintracht aber plötzlich mit allen Mitteln zu wehren. Marius Moormann kam innerhalb von 40 Sekunden zu zwei Monsterchancen. Erst legte Bastian Richter einen langen Ball von Christian Hoppe aus der Luft direkt quer auf Moormann, der das Leder über den Kasten bugsierte. Anschließend kam Moormann noch zu einem ausgesprochen aussichtsreichen Kopfball – wieder drüber (81.). Ohnehin war es heute vor dem Tor nicht unbedingt der Tag des Marius Moormann – vom Elfmetertor mal abgesehen. Aber mit dem Assistieren sollte es wenigstens noch klappen. Einen Tom-Hollmann-Freistoß aus dem Halbfeld legte Moormann per Kopf in die Mitte, wo Lennard Tenambergen unbedrängt einnickte (84.). Vom Anschlusstreffer wohl angefixt, sah sich Laggenbeck wohl bemüßigt, noch das fünfte nachzulegen. Allerdings unter tatkräftiger Mithilfe der Mettinger. Bei einem zu kurzen Rückpass zum Tor von Tenambergen, spritzte Joel Manchen dazwischen, schoss erst noch Jannis Tischbierek an, schob dann aber in den leeren Kasten ein (88.) – sein letzter Treffer im Laggenbecker Trikot.

Was sagen die Trainer?

„Nein“, antwortete Mettingens Trainer Pascal Heemann auf die Frage, ob er nun enttäuscht sei. „Laggenbeck war heute einfach besser. Das akzeptieren wir. Besonders in der zweiten Halbzeit sind wir in allen Belangen nur noch hinterher gelaufen. Die Cheruskia hat sich das recht verdient, im Westfalenpokal zu starten.“ Das sah auch Laggenbecks Coach Vladan Dindic so: „Ganz klar ein hochverdienter Sieg für uns. Zur Halbzeit müssen wir eigentlich schon führen und ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass wir uns jetzt nochmal 45 Minuten quälen müssen. Und das haben sie auch getan. Hinten raus wurde es wegen der vielen Wechsel nochmal leicht chaotisch, aber ich habe nichts zu meckern.“ Und wenn ihm doch noch was zum Meckern einfällt, hat er ja in den nächsten Tagen noch genug Zeit, sich mit seinen Spielern auszutauschen. Morgen früh treffen sich die Laggenbecker in der „Kastanie“ in Laggenbeck zum gemeinsamen Frühstück – und dann geht’s ab zum FMO. Malle is calling! Da können die Laggenbecker fast froh sein, dass es heute keinen Pokal gab, den sie auf der Insel verfeiern könnten…

Cheruskia Laggenbeck – Eintracht Mettingen 5:2 (1:1)
1:0 Manchen (11.), 1:1 Moormann (24./FE)
2:1 Dämmer (46.), 3:1 Büscher (67.)
4:1 Büscher (71.), 4:2 Tenambergen (84.)
5:2 Manchen (88.)



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