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Querpass: Kreisligen C

Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen - also jedenfalls nicht, wenn du wie der SV Dickenberg den Aufstieg in die B-Liga klar machst...

Willkommen zurück: Dickenberg und Lengerich II sind wieder „zweitklassig“


von Finn Determeyer

(03.06.24) Bevor wir ins Hier und Jetzt springen, mal ein bisschen was aus der Historie. Am 5. Juni 2017 trafen sich die beiden damaligen B-Ligisten SV Dickenberg und Preußen Lengerich II Öffnet externen Link in neuem Fensterzum Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die A-Liga. Auf neutralem Grund in Mettingen und vor einer super Kulisse besorgte Niklas Haverkamp in Minute 106 der Verlängerung das umjubelte 1:0 für die Preußen und schoss seine Farben eine Liga nach oben.

Fast auf den Tag genau sieben Jahre ist das nun her. Haverkamp wirbelt übrigens nach wie vor in Lengerich – allerdings in der ersten Mannschaft. Sowohl der SV Dickenberg als auch die Lengericher Zweitvertretung machten in den Folgejahren einiges mit. Nun gab’s dann aber an beiden Standorten die große Aufstiegs- und Meisterparty. Als jeweils Tabellenerster durften sich die Dickenberger in der Kreisliga C1 und die Lengericher in der Staffel C2 über die jeweilige Rückkehr in die Kreisliga B freuen. Herzlichen Glückwunsch!

Während der SVD letztlich mit sechs Punkten Vorsprung ins Ziel einlief, gab es in Lengerich ein echtes Herzschlagfinale am letzten Spieltag. Bei beiden Teams maßgeblich entscheidend für den Aufstieg: Eine überragende Rückrunde.

Meister der C1: SV Dickenberg

Der SV Dickenberg spielte eine rekordverdächtige Rückrunde: Er holte 16 Siege aus 16 Spielen bei einem sagenhaften Torverhältnis von 68:9. Am Ende stand somit ein verdienter Aufstieg. Fotos (2): SV Dickenberg

Es soll ja Leute geben, die jedes Wochenende in einem anderen Bett aufwachen. Der SV Dickenberg trieb das in den vergangenen Jahren etwas auf die Spitze und fand sich seit 2020/21 im Sommer stets in einer neuen Liga wieder. Erst der Absturz von der A-Liga in die C-Liga. Nun die Rückkehr in die B-Liga. Der direkte Wiederaufstieg war essenziell, wie Trainer Carsten Wolff berichtet: „Je länger die erste Mannschaft in der C-Liga spielt, desto unattraktiver wird der Klub, desto unmotivierter werden die Spieler.“

Entsprechend angespannt war die Stimmung auf dem Berg, als sich der SVD zur Winterpause auf Rang zwei und stolze acht Punkte hinter der ISV III auf dem einzigen Aufstiegsplatz befand. „Der Saisonstart war holperig, da war auch die Einstellung noch nicht so da“, so Wolff. Was folgte, ist aber was für die Rekordbücher. 16 Spiele, 16 Siege. Zudem 68 erzielte Tore, bei nur neun kassierten Buden. WTF? Wie erklärt man das? „Wir haben uns immer besser eingespielt. Die Stimmung wurde auch immer besser und dann haben wir’s einfach durchgezogen“, bringt es Wolff simpel auf den Punkt.

Das Kollektiv macht's - und Reinelts 42 Buden

Im Saisonverlauf ist die Truppe stetig zusammengewachsen, die Trainingsbeteiligung stimmte irgendwann. Und auch die Breite des Kaders war entscheidend. „Ich will da gar keine einzelnen Spieler herausnehmen“, so Wolff. In der Zentrale hielten Felix Osterbrink und Jannik Wesselmann den Laden gut zusammen. Und die 42 Saisontore von Dennis Reinelt sind natürlich auch eine Ansage für sich. Am Ende steht eben ein gutes Kollektiv.

Aber auch eines, das für die B-Liga gewappnet ist? „Ja, da sehe ich uns gut aufgestellt“, sagt Wolff. Lediglich Jonas Meyer und Malte Möllers werden wohl berufs- bzw. studienbedingt etwas kürzertreten. Dafür rückt aber aus der A-Jugend ordentlich Qualität nach. „Wir wollen auch nicht so viel mit auswärtigen Spielern arbeiten, sondern unseren Eigengewächsen eine Chance geben“, so Wolff. Er selbst wird auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen, ebenso wie sein Co-Trainer Marcel Hülsmann. 

Meister der C2: Preußen Lengerich II

Nach einem regelrechten Herzschlagfinale machte Preußen Lengerich II die Rückkehr in die B-Liga am letzten Spieltag perfekt. Foto: Preußen II

Und nun zu den Preußen. Seit dem erwähnten A-Liga-Aufstieg 2017 ging’s dort ständig Auf und Ab. Aus der A-Liga wurde das Team direkt in die C-Liga durchgereicht. Es folgte der Wiederaufstieg und im Sommer 2022 der erneute Sturz eine Etage tiefer. In der vergangenen Saison schnupperte der SCP schon wieder am Aufstieg, musste in den Entscheidungsspielen aber SW Esch II den Vortritt lassen.

Und damit wären wir vor der Saison 2023/24 angekommen. Bislang von Kevin Schenke trainiert, übernahm Sebastian Küppers das Ruder als Cheftrainer. Der war zuvor noch selbst als Spieler in der Truppe aktiv, riss sich im vergangenen Saisonfinale aber zum dritten Mal das Kreuzband. „Da wusste ich, dass ich lange raus bin. Weil ich die Jungs gut kenne, dachte ich, ich probier’s einfach mal als Trainer“, so Küppers. Es gab wohl schon schlechtere Ideen. Mit sechs Siegen ließ der Saisonstart keine Wünsche offen. Ab Mitte Oktober gab’s allerdings `ne kleine Delle mit fünf sieglosen Spielen. Zum Winter war die Konkurrenz von Eintracht Mettingen III und dem SC Halen II schon zehn, bzw. acht Punkte enteilt. „Da haben uns schon viele abgeschrieben“, sagt Küppers.

Küppers: "Da hat sich richtig was aufgebaut"

Zu früh. Denn der SCP marschierte geradezu durch die Rückserie. Nur im Derby bei GW Lengerich (1:1) wurden Federn gelassen, ansonsten wurde alles gewonnen. „Da hat sich richtig was aufgebaut bei uns“, freut sich Küppers. Dennoch stand es am letzten Spieltag Spitz auf Knopf. Zwar als Tabellenführer, aber punktgleich mit Halen II, war der SCP vor der schweren Aufgabe gegen den Dritten Mettingen III zum Siegen verdammt. „Da Halen in Leeden gespielt hat, wussten wir, dass wir den schwereren Brocken vor uns hatten“, so Küppers. Sein Team wackelte phasenweise auch, zog das Ding aber dank einer starken zweiten Hälfte mit 4:1 (1:1). „Danach ging das Zittern ja noch weiter“, berichtet der Trainer von bangen Blicken auf’s Handy. Halen führte mit 4:0 in Leeden und brauchte nur noch zwei Tore, um doch noch vorbeizuziehen. Es ging nochmal gut. Kollektive Erleichterung in Lengerich. Mit 22 Gegentoren stellten die Lengericher obendrein die beste Defensive.

„Für den ganzen Verein ist es superwichtig, dass wir unsere zweite Mannschaft wieder in der Kreisliga B haben“, so Küppers. Das Trainerteam mit ihm und Cedric Sundermann wird weitermachen. Auch der Kader nimmt Konturen an. Verzichten muss die Truppe in Zukunft auf Arno Freie und Marvin Klatt, die nun fest bei der ersten Mannschaft eingeplant sind. Was Neuzugänge angeht, könnte sich laut Küppers auch durchaus noch was tun. Was da schon sicher ist: Vier A-Junioren sind definitiv mit am Start.



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