Kreisliga C2
Der B-Liga-Dino arbeitet an der sofortigen Rückkehr
von Fabian Renger
(05.02.25) "Wenn du runtergehst, dann ist es kein Zuckerschlecken, direkt wieder hochzumarschieren..." Diesen Satz von Daniel Hagedorn können wohl die meisten unterschreiben, die jemals mit ihren Clubs abgestiegen sind. Hagedorn ist Trainer des TuS Recke II. Im Sommer stieg die Truppe nach etlichen Jahr(zehnt)en in der B-Liga in die C-Liga ab. Nach einer Halbserie lässt sich festhalten: Der Betriebsunfall scheint wieder repariert werden zu können. Zur Winterpause führt die Recker Reserve die Kreisliga C2 an. Der Blick auf die Tabelle offenbart ein enges Rennen. Die Recker sind Erster mit 45 Punkten, dahinter lauert die Reserve der SF Lotte mit einem Zähler weniger. Fussball.de weist sämtliche Platzierungen seit der Saison 2002/03 aus.
Seither spielte die Recker Zwote immer in der Kreisliga B. Sie war sozusagen ein B-Liga-Dino. In der Saison 2022/23 wurde Hagedorns Bande Dritter, blieb über ein Jahr lang zuhause ungeschlagen. Im Vorjahr wurde die Truppe, die vor der Saison 23/24 einen massiven Umbruch zum bewältigen hatte, plötzlich Schlusslicht und stieg ab. Was für ein Absturz. "Wir sind in der letzten Saison gut reingekommen, dann gab es aber irgendwann einen Bruch in der Mannschaft. Es haben viele Sachen mit reingespielt", erinnert sich Hagedorn. Die Erste hatte viele Verletzte, die Zweite hatte ebenfalls (zu) viele Ausfälle zu beklagen. Ein Teufelskreis. Eines kam zum anderen. "Wir sind zurecht abgestiegen", hält Hagedorn heute fest.
"Guter Tapetenwechsel"
Im Sommer kam es zum Trainerwechsel. Hagedorn, selbst vorher jahrelang Spieler der TuS-Zwoten gewesen, übernahm von Bernd Suthoff. Gemeinsam mit Peter Voß hat er nun das Sagen. Nur eine Niederlage in 16 Partien zu fangen, ist stark. Die gab es übrigens gegen die Lotteraner. Die anderen 15 Spiele wurden gewonnen. Woran liegt der Höhenflug? Vor der Saison wurde ausführlich gespochen, was es zu verbessern halt, berichtet Hagedorn. "Es gab viele lange Gespräche. Ich glaube, wir haben in jeder Hinsicht einen guten Tapetenwechsel hingekriegt, dass wir wieder als Team zusammengewachsen sind und uns auf unsere Stärken berufen."
Voß und ihm war es elementar wichtig, einen geschlossenen Eindruck zu hinterlassen. Transparenz und Kommunikation auf Augenhöhe, das waren zwei Kernaspekte. Da scheint es zu laufen. Das Trainerteam hat überdies bereits verlängert. "Unabhängig von dem, was dabei rumkommt." Und was soll dabei rumkommen? Meisterschaft, die sofortige B-Liga-Rückkehr? "Das ist schon das erklärte Ziel. Derjenige, der am konstantesten ist, wird sich durchsetzen", sagt Hagedorn.
Leute wie Tenberg, Pötter oder Dresselhaus haben Potenzial
Gut möglich, dass das direkte Duell mit Lotte am 4. Mai über den Ausgang der Saison entscheidet. Personell ist Hagedorns Mannschaft aber gut bestückt. Luka Tenberg, ein Angreifer der Marke 'Dem willst du nicht im Dunkeln begegnen', traf 13-mal in zwölf Partien und bringt Bezirksliga-Erfahrung mit. Tristan Pötter kam vor der Saison aus Mettingen, war eigentlich für die Recker Erste vorgesehen, spielt nun aber doch in der Zweiten und netzte schon zehnmal. Hendrik Dresselhaus (sieben Tore) hat A-Liga-Erfahrung und ist in der C-Liga ebenfalls falsch aufgehoben.
Alles keine schlechten Vorausetzungen, um die B-Liga im Sommer wieder zu entern. Potenzial, ein mindestens durchschnittlicher B-Ligist zu werden, hat die TuS-Reserve allemal.