Hallenkreismeister in Unterzahl
Von Mario Witthake
(30.12.12) Ohne Gegentor marschierte Arminia Ibbenbüren bis ins Endspiel, gewann Viertel- und Halbfinale jeweils deutlich mit 4:0. Klar, auch beim Finale um den Sparkassen-Cup und die Hallenkreismeisterschaft 2012 ging der Regionalligist gegen den TuS Recke als Favorit ins Rennen. Doch der Bezirksligist aus Recke hielt in der Deckung stramm die Ordnung und hatte durch Stefanie Lampe, die den Pfosten traf, sogar die erste Torchance.
Arminia erkannte den Ernst der Lage. Steffi Ahlers, mit fünf Treffern beste Turnierschützin, scheiterte zunächst am Alu, knallte die Kugel dann drüber und überwand die beherzt eingreifende Michelle Pruß drei Minute vor Ende nicht. Auf der anderen Seite dann Hektik. Torfrau Stefanie Kösters kam ihrer Berufung nach, allerdings außerhalb des erlaubten Bereichs. Handspiel, Zwei-Minutenstrafe und Freistoß die Konsequenz. Zwei Minuten und fünf Sekunden vor Ende war die Überraschung greifbar.
Jedoch brachten die Recker Spielerinnen das nun von Jana Brüggemeier gehütete Arminen-Tor nicht in Bedrängnis. Im Gegenteil, 65 Sekunden vor der Sirene traf Anne Schrameyer mit einem satten Rechtsschuss ins Eck - das 1:0 war auch der Endstand. "Vorher haben wir es gut gemacht, in Überzahl haben wir plötzlich die Ordnung verloren", meinte TuS-Coach Siegfried Dierkes. Er und sein Team müssen wie Reckes Männer mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen. Ralph Berk, Ibbenbürens Trainer, war hingegen zum Scherzen aufgelegt: "Wir haben es gerne spannend gemacht."
Dörenthe bringt wieder Stimmung in die Halle
Keine Frage, Arminia Ibbenbüren ist ein verdienter Titelträger. Zumal das Frauenfußball-Aushängeschild des Kreises heute nur verlieren konnte. Mechtild Beckmann, die als Staffelleiterin der Kreisliga die Siegerehrung vornahm, wünscht sich für die Zukunft "Abwechslung bei den Kreismeistern". Beckmann hob die Leistung des A-Ligisten SC Dörenthe hervor, der bis ins Halbfinale vorgedrungen war und - wie gestern bei den Männern - den größten Anhang mit in die Kreissporthalle brachte. "Wir sind ein Dorfverein und ein Dorf steht zusammen", frohlockte DSC-Trainer Heiner te Poel.
Die ganz große Überraschung blieb in diesem Jahr aus, auch weil der BSV Brochterbeck mit der glänzenden Torhüterin Alexandra Rolfes im Halbfinale gegen Arminia keine Chance hatte. "Die spielen nicht umsonst Regionalliga", sagte BSV-Trainer Andreas Hoppe. Der VfL Ladbergen, der im vergangenen Jahr die Arminia noch im Viertelfinale ausschaltete, gelang das erneute Husarenstück nicht und verlor in der Neuauflage nach zwei schnellen Gegentoren zu Beginn am Ende klar mit 0:4.