Frische schießt Hörstel zur Hallenkrone

Von Mario Witthake

(29.12.12) "Schieß, schieß", riefen ihm die Kollegen von hinten zu. 30 Sekunden vor Abpfiff des Finales um den Sparkassen-Cup in der Kreissporthalle Ibbenbüren gehorchte Tobias Frische und traf mit seinem Rechtsschuss von Höhe der Mittellinie zum 2:1-Endstand gegen den TuS Recke - und machte seinen SC Hörstel damit zum Hallenkreismeister 2012.

"Wir wollten absolut kein Elfmeterschießen", sagte ein geschaffter aber gelöster SCH-Trainer Bruno Kitroschat kurz nach Frisches Distanzknaller ins Glück. Das Finale war Hörstel recht verhalten angegangen. Die Quittung stellte Philippe Büchter mit dem 1:0 für Recke aus. Kurz vor der Halbzeitsirene traf Frederik entschlossen zum Ausgleich - Yannick Rusche hatte ihn mithilfe der Bande bedient.

Recke schielt vergebens auf Elfer-Wiederholung

Nach dem Seitenwechsel verpasste Heller die Führung knapp und auch aus der Überzahl nach 2-Minuten-Strafe gegen Reckes Ryan Hagan schlug der SCH kein Kapital. Beim TuS kam anders als in den fünf vorherigen Partien der letzte Ball nicht an den Mann. Zum Elferschießen wäre Recke gerne und mit Selbstvertrauen angetreten, im Viertelfinale besiegte der TuS nämlich noch den VfL Ladbergen nach 2:4-Rückstand durch Jannik Schmiemanns Siegtreffer zum 5:4. Tobias Frische verhinderte dieses mögliche zweite Ausschießen des TuS bekanntermaßen...

Frische und Hörstel hatten im zweiten Viertelfinale Arminia Ibbenbüren ausgeschaltet. Patrick Schoo erzielte mit einem Stochertor den Siegtreffer. Mit sechs Treffern sicherte Schoo sich auch noch den Titel des Besten Torschützen.

Huil und Esch gewinnen den Trostpreis

Eines von vielen hart umkämpften Duellen fand im dritten Viertelfinale zwischen ISV und Riesenbeck statt. Niklas Plake brauchte gut 20 Sekunden zur Teuto-Führung, Ibbenbürens Oral Dogru und Kevin Hagemann drehten die Partie. Trotz des Ausscheidens gab es einen Sieger in den Teuto-Reihen. Andreas Huil gewann die Abstimmung zum besten Keeper.
Eng ging's auch im abschließenden Spiel um den vierten Halbfinal-Teilnehmer zu. Abgesehen von dem Lattenknaller von Dörenthes Steffen Klaas neutralisierten sich SW Esch und der DSC größtenteils. Aus Neun Metern hatten die Escher die besseren Nerven. Stefan Brink setzte zum 4:1 den Schlusspunkt für Esch.

Im Halbfinale fand man in den Reihen der Püsselbürener spätestens nach Rainer Sasses 3:0 vor der Halbzeit hängendene Köpfe. Hörstel kombinierte munter weiter und bestrafte den Lokalrivalen mit 5:0. Den Trostpreis gab's im kleinen Finale, wo Esch die lustlose ISV locker mit 5:1 bezwang. Die Enttäuschung der von Florian Lürwer ("Wer hat denn schon Lust auf ein Spiel um Platz drei?") gecoachten ISV-Akteure war nachvollziehbar, da im vielleicht spannendsten Spiel des Tages der TuS Recke im ersten Halbfinale die Oberhand behielt. Benny Basler schaffte für die ISV in seiner typischen Manier mit dem Rücken zum Tor den 2:2-Ausgleich.

Premiere für Hörstel

Gut 40 Sekunden vor Schluss nutzte Reckes Ryan Hagan die Bande beim Freistoß - Jonaß Voß traf zum 3:2 und zum Finale, das ja aus Recker Sicht bekanntermaßen unglücklich gelaufen ist. Michael Stelthove konnte sich vom Kontrahenten-Lob wenig kaufen. Denn Bruno Kitroschat, dessen Hörsteler schon in der Vorrunde 1:1 gegen den TuS spielten, sagte: "Recke war eindeutig der stärkste Gegner, die waren sehr ausgeglichen besetzt." Und dann grinste Kitroschat angesichts der guten Saison. Nach dem Einzug ins Pokalfinale auf dem Feld schaffte Hörstel am Samstag nämlich nie Erreichtes: "Wir waren ja noch nicht einmal im Finale der Kreismeisterschaften."