HFF: Lengerich und die ISV wie ausgewechselt
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Lengerich und ISV wie ausgewechselt
Von Fabian Renger
(12.01.19) Heiko Becker war etwas angesäuert, das merkte man ihm noch an. Nein, nicht über den Auftritt seiner Truppe der ISV. Gott bewahre, da gab's beim Hallenfußballfestival des Ortsrivalen gar nichts zu mäkeln: Auch aus Trainer-Sicht nicht. Aber die Vorwoche nagte noch an ihm: Bei den eigenen ISV Masters lief gar nichts zusammen, die Mannschaft scheiterte saftlos in der Vorrunde. Becker schraubte an den richtigen Stellen, die ISV wirkte wie ausgewechselt im Gegensatz zur Vorwoche und kam auf Platz drei ins Ziel. Ähnliches galt für den letztlich Zweitplatzierten Preußen Lengerich. Auch die Lengericher wirkten wie eine komplett andere Mannschaft - und spielten sich, zugegebenermaßen ab und an mit dem Papst in der Tasche, in einen regelrechten Rausch. Was hatte sich geändert?
Beckers Ansatz war diesmal anders: Hatten bei den HKM und auch beim eigenen Turnier nur die mitgespielt, die zocken wollen und der Trainer auf eine Art Direktdemokratie aus den Reihen des Teams gesetzt, entschied diesmal der Coach höchstselbst, wer zu spielen hatte. "Ich glaube, wir haben sehr attraktiven Fußball gezeigt. Ich bin hochzufrieden mit der mannschaftlichen Leistung. Wir haben uns sehr gut präsentiert", war Becker mit dem Resultat einverstanden.
Auch wenn er sich für den dritten Platz, abgesehen von ein paar Talern für die Mannschaftskasse, nicht viel kaufen konnte: Das passte alles. Nur ein Gegentor in der Vorrunde, ein sicheres 3:1 gegen Laggenbeck im Viertelfinale, ein bitteres 5:6 im Halbfinale nach Neunmeterschießen gegen Lengerich - nach regulärer Spielzeit stand's hier 4:4 (!) -, die ISV zeigte endlich, was technisch in ihr steckt. Personell hatte Becker ein paar Änderungen vorgenommen, die auffälligste war wohl die Personalie Bjarne Hallmann.
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Der ist sonst Keeper der A-Jugend, trainiert aber oft bei Beckers Truppe mit. Und dieser Hallmann verrichtete einen außerordentlichen Job: Er dirigierte wie ein alter Hase, spielte lebendig mit, war nicht bloß auf der Linie festgewachsen, er machte und tat. Beckers Belohnung, ihn auflaufen zu lassen, zahlte sich aus. "Man hat ja gesehen, wie stark der Junge ist. Er hatte es sich einfach mal verdient und ein überragendes Turnier gespielt", war Becker rundherum zufrieden mit seinem Jungspund.
Das waren auch die Lengericher Verantwortlichen. Während sich der etatmäßige Coach Pascal Heemann das rege Treiben entspannt von der Tribüne aus rein zog, war Sascha Höwing Chef der Kombo. Einer guten Kombo. Im Tor ein ebenso wie Hallmann richtig stark auf- und mitspielender Tim Kipp, der sogar mal selbst zuschlug. Hinzu kamen Granaten wie Dominic Dohe oder Chris-Cedric Jaeschke. Die Preußen ließen ihre Klasse aufblitzen - wie die ISV ganz im Gegensatz zu den vorherigen Hallenzocks.
Bester Mann der Lengericher war indes aber jemand ganz anderes: Lansana Kaba. Der lange Schlacks wirkt jetzt nicht wie der größte Budenzauberer - aber er war feurig unterwegs, stibitzte alleine im Finale den Reckern ein ums andere Mal die Kugel, traf dort zum zwischenzeitlichen 1:1 und war nie unterzukriegen. Ein tadelloser Auftritt. Auch wenn's hinten raus nur für den undankbaren zweiten Platz reichte für die Mannschaft.
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