Ladbergen schleicht durchs Hintertürchen

Von Christian Lehmann

(23.12.19) Über fehlende Spannung musste sich beim letzten Vorrundenturnier der HKM in Ladbergen niemand beschweren. Aus Sicht des Gastgebers VfL war es ein spannender Thriller mit perfektem Drehbuch und Happy End. So gerade eben schlich sich das A-Liga-Schlusslicht als drittbester Dritter der Gruppe 1 in die Endrunde. Das heißt auch, dass der TuS Graf Kobbo Tecklenburg am 27. Dezember in der Sporthalle Ost nicht am Start sein wird. Ganz souverän packten es der SC Dörenthe und der SC Hörstel als Erste ihrere Gruppen, überdies gelang Arminia Ibbenbüren und dem SC VelpeSüd die Quali.

Nachdem Dörenthe und Velpe bis zum direkten Duell ziemlich entspannt durchmarschiert waren, wurde es im letzten Spiel nochmal hitzig - und kurios: Der Schiedsrichter gab beim Stand von 1:0 ein vermeintliches "Phantomtor" für den DSC, was die Gemüter auf dem Parkett sichtlich aufheizte. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Dörenthes Stefan Sackarndt schaffte der B-Ligist den Anschlusstreffer, mehr passierte aber nicht mehr. "Velpe war giftig und gallig, die wollten unbedingt den Gruppensieg", meinte Dörenthes Co-Trainer Dennis Rottmann. "Am Ende war's vielleicht sogar ein bisschen glücklich. Ich glaube aber, dass Velpe so sogar die etwas bessere Gruppe erwischt hat."

Geschröpfte Kader

Dörenthe, das zuvor seine Spiele gegen Ladbergen (3:0/siehe Video), Schale (7:0) und Leeden-Ledde (3:1) problemlos gewonnen hatte und in Emre Yilmaz und Stefan Sackarndt zwei richtig gute Hallenzocker am Start hat, rechnet sich für die Zwischen- und Endrunde nicht allzu viel aus, denn ein Großteil der Truppe, die in Ladbergen so zauberte, wird zwischen den Feiertagen nicht zur Verfügung stehen. Trotzdem betont Rottmann: "Wenn wir bei so etwas mitmachen, wollen wir natürlich aus so viel wie möglich rausholen."

Das gelang auch dem SC Hörstel, der ebenfalls ohne große Verluste durchmarschierte und ganz zum Schluss auch noch das Prestigeduell gegen Arminia Ibbenbüren mit 5:3 für sich entschied. Da waren ebenfalls beide Teams schon durch. "Da haben wir in der Rückwärtsbewegung einiges falsch gemacht. Hörstel hat uns ausgekontert", sagte Arminias Trainer Hubi Ahmann. Er verzieh seinem Team das leichte Schludern, hatte es doch am Abend zuvor bei der Vereins-Weihnachtsfeier ebenfalls Gas gegeben. "Ob Du letztlich Erster oder Zweiter wirst, ist nicht entscheidend. Wenn Du gewinnen willst, musst Du ohnehin irgendwie da durch", so Ahmann, der in diesem Jahr nicht wirklich die Qual der Wahl hat. Mit Chris Nietiedt, Marcel Walsch oder Lennard Peters fehlen drei Hallen-Spezialisten. "Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir in diesem Jahr für Platz eins infrage kommen", gibt Ahmann offen zu.