Anschwitzen, der 3. Spieltag: Traumstart oder Fehlstart?

Von Lutz Hackmann

(30.08.12) In der dritten Runde soll für die TSG Dülmen endlich der erste Punkt her, Gemen ist zu Gast. Und schafft Adler Buldern einen Traumstart? Heimspiel-online nimmt die insgesamt vier Paarungen mit Beteiligung der Teams aus unserem „Verbreitungsgebiet“ unter die Lupe – und tippt…  

SV Gescher 08 – SW Havixbeck     (Sonntag, 15 Uhr)
Der Aufsteiger und die Schwarz-Weißen haben Gemeinsamkeiten in der kurzen Historie der Saison 2012/13: Beide haben ihr Heimspiel gewonnen und auswärts jeweils mit 0:2 verloren. Die von Michael Gravermann trainierten Glockenstädter, die erstmal Punkte gegen den Abstieg sammeln wollen, müssen vor allem vor eigenem Publikum punkten. Daher wird auch die Niederlage vom letzten Sonntag in Marl nicht an der Psyche der Nullachter nagen. Die von Oswald Semlits trainierten Havixbecker haben sich ihrerseits beim überzeugenden 3:0 über die TSG Dülmen Selbstvertrauen geholt, denn mit der TSG kanzelte die Baumberge-Elf immerhin den Vorjahresdritten klar ab. Hier zeigten sie, wie kompakt und im Offensivbereich variabel sie auftreten kann.
Heimspiel-Tipp:  Langsam kehrt der Liga-Alltag ein in Gescher, die Euphorie nach dem Aufstieg wird die Nullachter nicht ewig beflügeln. Gegen die Havixbecker werden die Gastgeber 100 Prozent geben müssen, und das schaffen sie. Daher verbuchen die beiden Kontrahenten am Sonntag ihr jeweils erstes Remis – 1:1 endet das Spiel.

Adler Buldern – BVH Dorsten     (Sonntag, 15 Uhr)
Richtet man den Blick alleine auf den Liga-Betrieb, dann gehen die Adler als Favorit in diese Begegnung. Denn der BV Holsterhausen aus Dorsten, in der vergangenen Saison Neunter der alten Bezirksliga 12, verlor seine beiden bisherigen Spiele: Gegen RW Deuten konnte der BVH nur eine Stunde annähernd mithalten und unterlag mit 0:4, am letzten Sonntag verspielten die Kicker von Trainer Christian Gabmann daheim ihren ersten Punkt, als sie in der 85. Minute das 1:2 gegen den VfB Hüls II kassierten. Bulderns Trainer Wolfgang Korb hat jedoch auch registriert, was die Holsterhausener am vergangenen Dienstag leisten. Da unterlagen sie nämlich in der dritten Kreispokalrunde dem Oberligisten SV Schermbeck erst im Elfmeterschießen mit 5:6 (2:2). Ein Grund zum Fürchten ist das für den derzeitigen Tabellenführer allerdings nicht, Bulderns Fußballer verfügen über Selbstvertrauen und Spielwitz. Allerdings warnte Korb nach dem glücklichen 2:1 bei Westfalia Gemen letzten Sonntag: „Wir haben gesehen, dass längst noch nicht alles rund läuft!“
Heimspiel-Tipp: Auch wenn der Vorjahres-Vize aus Buldern noch nicht bei 100 Prozent ist, nimmt er die Hürde Dorsten. Und zwar mit einem 3:1-Erfolg, der für die Adler einen perfekten Start bedeutet.

TSG Dülmen – Westfalia Gemen     (Sonntag, 15 Uhr)
Ungewohnte Situation für die TSG: Nach zwei Spielen rangieren die Kicker von André Bertelsbeck auf dem vorletzten Tabellenplatz, die Dülmener sind das einzige Team, das in den bisher gespielten 180 Minuten noch keinen Treffer erzielten. Nach dem 0:3 in Havixbeck am Vorsonntag bemängelte Bertelsbeck auch die Einstellung seiner Elf vor allem in den ersten 45 Minuten. „Da haben wir alles vermissen lassen, was zum Fußball gehört!“, war der neue TSG-Coach angefressen. Er wird unter der Woche alles unternommen haben, dass seinen Mannen so etwas gegen die Westfalia, die letzte Saison ja nur um zwei Punkte dem Abstieg entgingen, nicht mehr passieren wird. Die Frage ist, wie die Dülmener am Sonntag mit dem Druck umgehen. Denn den haben sie: Sollte nicht der erste Dreier eingefahren werden, wäre der Fehlstart des ambitionierten Ensembles perfekt.
Heimspiel-Tipp: Für Dülmen spricht die Kaderqualität. Am Sonntag bekommt die TSG die PS auch auf die Straße und beendet mit einem 2:0 die Mini-Krise.

VfB Hüls II – FSV Gescher     (Sonntag, 15 Uhr)
Die ersten Bewährungsproben haben die Gescheraner bereits hinter sich: Gegen den erklärten Meisterschafts-Anwärter RW Deuten erreichte die Mannschaft von Trainer Peter Löschner am Vorsonntag ein 0:0. Mit dem 1:0 vom Liga-Auftakt bei YEG Hassel – von vielen Trainern als Geheimfavoriten gehandelt – macht das vier Zähler. Mehr geht nach zwei Spielen und einem geschossenen Tor nicht. Effizienz ist dem FSV also zueigen. Nun müssen die Glockenstädter zur Regionalliga-Reserve des VfB Hüls. Die Gefahr, dass die Hülser ihre zweite Mannschaft mit Regionalliga-Spielern verstärken werden, ist – obwohl der VfB I schon am Samstag bei den Sportfreunden Lotte gastiert – ziemlich gering. Zuletzt wurde nur Rafael Hester, Ersatztorwart des Regionalliga-Teams – runtergegeben.
Heimspiel-Tipp: Warum sollte der FSV nicht auch in Hüls punkten können? Die Löschner-Elf kehrt mit einem 2:2 und einem Zähler heim.