TSG-Coach Bertelsbeck:"Wir brauchen mehr dreckige Siege"

Von Johannes Brückner

(28.01.14) André Bertelsbeck trainiert seit der Saison 2012/2013 erfolgreich die Bezirksligafußballer der TSG Dülmen. Und gab den Blau-Gelben kürzlich sein "Ja-Wort" für eine weitere Saison. Im Interview mit Heimspiel-online spricht Bertelsbeck über seine Beweggründe, der TSG treu zu bleiben, und über die momentane sportliche Situation.

André, Du hast kürzlich der TSG schon für die neue Saison Deine Zusage gegeben.Was macht diesen Verein aus, sodass Du dich entschieden hast, zu bleiben?
Bertelsbeck: Die Arbeit hier macht mir unglaublich viel Spaß. Man merkt einfach, dass hier  ein Umbruch stattgefunden hat, der eine Aufbruchsstimmung im ganzen Verein entfacht hat. Man könnte die TSG als zarte Pflanze bezeichnen, die gerade im Wachstum ist. Dazu kommt, dass mir die Arbeit mit meinen jungen Spielern unglaublich viel Freude bereitet. Wir haben eine sehr entwicklungsfähige Mannschaft. Außerdem kommt hinzu, dass ich selbst aus Dülmen komme und eine Verlängerung auch deshalb nahe lag.

Am 2.Februar startet die TSG in die Rückrundenvorbereitung. Was habt ihr euch nach dieser erfolgreichen Hinserie (Tabellenplatz drei, 36 Punkte, d. Red) vorgenommen für die Rückrunde, was ist dabei die Zielsetzung und wie sieht es personell aus?
Bertelsbeck: Erst einmal sind wir froh, dass alle Spieler, bis auf Ferdi Gürkan, der leider wegen einem Mittelfußbruch pausieren muss, fit zum Start der Vorbereitung sind. Wir wollen nach wie vor unter die Top Fünf kommen und dazu so viele Punkte wie möglich sammeln. Außerdem wollen wir in der Rückserie die Spiele der engeren Sorte für uns entscheiden. Wir brauchen mehr dreckige Siege. Davon hatten wir in der Hinserie zu wenige und diese Siege brauchst du halt, um ganz oben dabei sein und Meister werden zu können. Aufstiegsambitionen hegen wir jedoch keine, da bleibt mein Favorit RW Deuten. Langfristig wollen wir uns natürlich weiterentwickeln - und das überwiegend mit Jungs aus Dülmen. Wir wollen junge Spieler aus Dülmen für die TSG begeistern. Dass diese Ziele nicht leicht zu erreichen sind, ist uns jedoch bewusst.

Das Startprogramm sieht auf dem Papier ja sehr ausgeglichen aus. Dein Team muss zum Start zum Tabellenletzten, der Fortuna aus Gronau, und spielt danach gegen Vorwärts Epe (Zweiter.), den ASV Ellewick (15.) und gegen Spitzenreiter SV Gescher 08. Wie bewertest Du dieses Startpogramm?
Bertelsbeck: Das Spiel gegen Fortuna Gronau sieht wirklich nur auf dem Papier leicht aus. Nicht nur, dass es das erste Spiel nach der Winterpause ist. Da die Fortuna mit neun Punkten Tabellenletzter ist, werden die nochmal alles versuchen, um den Klassenerhalt doch noch zu packen. Auch Spiele in Ellewick sind immer undankbare Spiele. Da ich unsere Liga als sehr ausgeglichene Liga einschätze, können wir uns keine unnötigen Punktverluste erlauben, wenn wir unser Ziel, die Top Fünf, erreichen wollen. Gegen Vorwärts Epe und den SV Gescher 08 wird es natürlich auch sehr schwer werden.

Deine Mannschaft hat die beste Abwehr der Liga, nur elf (!) Gegentore, dagegen jedoch mit 34 Toren den schlechtesten Angriff der Topteams.
Worauf willst Du nun speziell in der Rückrunde Dein Hauptaugenmerk legen?
Bertelsbeck: Natürlich war die mangelnde Chancenverwertung ein großes Manko in der Hinrunde. Wir haben es uns häufig dadurch unötig schwer gemacht wie zum Beispiel gegen Schaffrath, wo wir 6:0 oder 7:0 hätten gewinnen müssen. Positiv ist dagegen jedoch, dass wir uns viele Chancen herausspielen. Und na klar : Unsere Defensive ist schon richtig gut.