Dülmen findet keine Rekener Räume
Von Christian Lehmann
(23.02.20) Drei sieglose Spiele im Jahr 2020: Die TSG Dülmen hat den Start nach der Winterpause verpatzt. Gegen den SC Reken kam der Tabellensiebte nicht über ein 1:1 (1:1)-Remis hinaus, weil die Gäste mit ihren robusten Abwehr-Schränken exzellent verteidigten - in der Nachspielzeit sogar in Unterzahl.
"Aktuell ist das für uns viel zu wenig und sehr frustrierend", räumte TSG-Coach Marcus Fischer ein. "Uns fehlt aktuell einfach das Spielglück. Wir hatten in der zweiten Halbzeit Probleme, Räume zu finden, in die unsere schnellen Spieler mit Tempo hineinstoßen können."
Kurioser Ausgleichstreffer
Zu Beginn der Partie funktionierte das besser. Dülmen legte flott los und ging durch Alex Kock verdient in Führung. Nach einem Angriff über die linke Seite schob der Toptorjäger den Ball überlegt flach ins Eck (1:0/15.). "Wir wollten hinten kompakt stehen, das haben die Jungs zum Anlass genommen, sich gerade im Zentrum passiv zu verhalten", meinte SCR-Spielertrainer Henning Witjes. "Der Rückstand war für uns ein Weckruf, danach haben die Jungs deutlich mehr in Laufarbeit und Zweikampfverhalten investiert."
Der Ausgleich kam dann ziemlich kurios und als Dülmener Sicht sehr ärgerlich zustande. TSG-Keeper Aziz Retzep wollte den Ball lang schlagen, doch Durim Feka hielt das Füßchen rein, sodass der Ball ins Tor trudelte (1:1/31.). Das hatte Rekens Offensivmann zuvor schon einmal versucht, da hatte das Spielgerät den Kasten jedoch verfehlt. "Solche Tore kassieren wir aktuell", pfiff Fischer. Kurz vor der Pause sorgte dann noch eine vermeintliche Tätlichkeit von Kadir Mutluer gegen Christian Korte für Erregung, im Gegensatz zu aufgebrachten Dülmenern hatten es sowohl Schiedsrichter Paul Dost als auch Witjes nicht gesehen (35.).
Schwarz mit der Mega-Chance
Im zweiten Durchgang verlagerten die Hausherren das Spiel fast komplett in die Rekener Hälfte, schafften es aber so gut wie gar nicht mehr, sich zwingende Torchancen zu erspielen. Die beste ließ Florian Schwarz liegen, dessen Abschluss aus zwei Metern nach Kock-Flanke Rekens Keeper Tobias Lademann meisterte (80.). Zuvor hatten die Gäste nach einer Ecke durch Nedim Djuliman den möglichen Lucky Punch verpasst (75.). Einen weiteren Konter hätte Feta nach Zuspiel von Witjes beinahe zum Siegtreffer genutzt, doch sein Lupfer landete in Retzeps Armen (85.).
Feta stand auch in der Schlussphase im Mittelpunkt. Nach einem Pfiff des Unparteiischen baute er sich vor diesem auf und diskutierte vehement, was Dost mit der Ampelkarte ahndete (90.+4). "Das war dumm", meinte Witjes, dessen Team jedoch die letzte Minute der Nachspielzeit auch noch über die Bühne brachte. "Mit einem Punkt in Dülmen können wir sehr gut leben. Das ist eine richtig starke Truppe. Unsere Defensivleistung heute war richtig gut", befand Witjes.
TSG Dülmen - SC Reken 1:1 (1:1)
1:0 Kock (15.), 1:1 Feta (31.)
Gelb-Rote Karte: Rekens Feta (90.+4/Reklamieren)