Debakel in Spiel eins nach Stampfer
Von Christian Lehmann
(09.03.20) Das Gastspiel beim SC Reken trat der TuS Wüllen ohne Uwe Stampfer an. Der Trainer hatte nach Gesprächen in der vergangenen Woche seinen sofortigen Rücktritt beim Tabellenvorletzten erklärt und seine Entscheidung der Mannschaft am Freitag beim Training mitgeteilt. Unter der Leitung des bisherigen Co-Trainers Daniel Tatti erlebte die Mannschaft dann im Spadaka Sportpark ein Debakel. Nach der 0:7 (0:6)-Auswärtspleite soll in dieser Woche die Entscheidung darüber fallen, wer das Team bis zum Saisonende betreut.
"Nachdem wir im Winter den Stadtmeistertitel gewonnen hatten, habe ich mir dadurch etwas Schwung für die Rückrunde erhofft. Daraus ist nichts geworden. Zuletzt waren immer nur fünf, sechs Spieler beim Training. Ich konnte die Mannschaft nicht mehr erreichen", erklärt Stampfer seinen Rückzug. Gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Ralf Wesker hatte er sich aus den ersten beiden Rückrundenspielen vier bis sechs Punkte erhofft - es wurde nicht einer. "Es musste einfach etwas passieren, damit die Mannschaft nicht in einen Trott reinfällt. Wir wollten die letzten 14 Spiele nicht einfach so wegwerfen", erläutert Stampfer.
Macht es Daniel Tatti?
Für seinen Nachfolger Daniel Tatti, der erst seit der Winterpause als Co-Trainer mit im Boot ist, war die Ausgangslage vor dem Spiel in Reken alles andere als günstig. "Das Ergebnis sagt schon alles. Vor allem in der ersten Halbzeit war das leblos von uns. Reken hat viele erfahrene Spieler im Team. Wenn man da nicht dagegen hält, kann man schnell untergehen", erklärte der Interimstrainer. Ob er die Truppe bis zum Saisonende weiter als Cheftrainer betreuen wird, ließ er offen. "Das werden wir in dieser Woche in Ruhe besprechen..."
Die Unruhe beim Kontrahenten passte den Hausherren an diesem Sonntag ganz gut in den Kram. "Für uns sind diese drei Punkte ganz wichtig. Ich hatte mit einem engeren Ergebnis gerechnet", sagte SCR-Spielertrainer Jörg Witjes. Sein Plan, wie in den vergangenen Spielen erst einmal defensive Stabilität herzustellen, unnötige Ballverluste zu vermeiden und "schlau zu spielen", ging voll auf. Schon nach einer halben Stunde führten die Hausherren nach teils herrlich herausgespielten Treffern mit 4:0, ehe Kadir Mutluer mit einem direkt verwandelten Freistoß das fünfte Tor nachlegte. "Dafür kann man ihn nachts um vier Uhr wecken", witzelte Witjes. Nicht so lustig fand Rekens Trainer die beiden Verletzungen von Nils Sonntag und Jonas Heiming. Immerhin gab ihm das deutliche Ergebnis die Möglichkeit, mit Zinedin Sekic und Michel Oing zwei Noch-U19-Spielern Praxis zu geben, die langsam an die erste Mannschaft heran geführt werden sollen.
SC Reken - TuS Wüllen 7:0 (6:0)
1:0 Aguilar (14.), 2:0 Sonntag (20.),
3:0 Korte (25.), 4:0 Aguilar (30.),
5:0 Mutluer (36.), 6:0 Djuliman (42.),
7:0 Mutluer (83.)