"Das wird noch lustig da unten"
Von Christian Lehmann
(03.02.20) Olfen, Samstag, 1. Februar 2020: Während nahezu das gesamte Heimspiel-Land noch dem Winterschlaf verfallen ist, steigt in Olfen schon das erste Punktspiel des neuen Fußball-Jahres. 80 Zuschauer wollen den Aufgalopp zur Bezirksliga 11 an der Hoddenstraße sehen - und nach 90 Minuten Abstiegskampf und dem 1:1 (0:1)-Remis zwischen dem gastgebenden SuS und Adler Weseke steht fest: Das kann ja noch heiter werden. Oder wie es Olfens Coach Michael Krajczy formulierte: "Das wird noch lustig da unten."
Das, was beide Teams an diesem schmuddeligen Samstag anboten, war beileibe keine fußballerische Feinkost aus dem obersten Regal, dafür aber solide Wertarbeit mit viel Herz und Leidenschaft. Etwas mehr davon warfen die Gäste in der Anfangsphase in die Waagschale - und erwischten entsprechend den besseren Start: Schon nach vier Minuten gelang Jens Börsting die Führung für Weseke. Der Bruder von Adler-Spielertrainer Mike Börsting bot nach einem Olfener Ballverlust Tim Riemenschnieder den perfekten Laufweg an und vollstreckte nach dessen Zuspiel eiskalt zum 0:1. Hernach verdankten es zunächst schläfrige Olfener ihrem wachen Keeper Andre Milewzyk, dass sie nicht noch höher in Rückstand gerieten. Dennis Kamp scheiterte freistehend am Schlussmann des SuS (20.).
Umstellung auf Raute wirkt Wunder
"In der ersten Hälfte war das nicht viel von uns. Wir haben uns viel zu viele Fehlpässe geleistet. Das müssen wir schleunigst abstellen. Vielleicht war der eine oder andere noch etwas zu nervös", meinte Krajczy. Olfens Übungsleiter stellte zur Pause sein 4-4-2-System ein wenig um, ließ im Mittelfeld mit Raute agieren und brachte mit Felix Schröder einen frischen Offensivmann. Das trug Früchte: Nach einer Ecke für die Gäste verdaddelte Außenverteidiger Krystian Neumann die Kugel - und der Konter rollte. Mit einer schönen Einzelleistung ließ Niklas Mählmann zwei Gegenspieler aussteigen und umspielte auch noch Adler-Torhüter Andre Späker - 1:1 (58.).
Nun roch der Tabellen-13. Lunte und dominierte die Partie: Mit einem Distanzschuss aus 18 Metern scheiterte Mählmann hauchdünn (65.). "Wir haben in der zweiten Halbzeit gar keinen Zugriff bekommen", monierte Mike Börsting, der selbst in der Schlussphase jedoch noch eine der zwei Weseker Großchancen zum Lucky Punch gegen den starken Milewzyk liegen ließ (88.). Als dieser auch die letzte Möglichkeit des Spiels durch Nils Sterken vereitelt hatte (90.), stand die Punkteteilung fest.
"Das geht in Ordnung so", befand Krajczy. "Natürlich haben wir uns das ein bisschen anders vorgestellt, aber wir wussten ja auch noch nicht, wo wir stehen. Wir können es besser, brauchen aber auch einen langen Atem und müssen jeden Punkt mitnehmen." Ähnlich pragmatisch sah es sein Kollege auf Weseker Seite: "Die Möglichkeit, drei Punkte zu holen, war da. Wir wissen aber auch, dass wir noch längst nicht bei 100 Prozent sind."
SuS Olfen - Adler Weseke 1:1 (0:1)
0:1 J. Börsting (4.), 1:1 Mählmann (58.)