Heinrich steht in den Startlöchern

von Christian Lehmann

(02.06.21) Erstmals nach einer gefühlten Ewigkeit hat auch Thorsten Heinrich zuletzt wieder selbst aktiv gegen die Murmel getreten - bei den Altherren der Spielgemeinschaft Schapdetten/Appelhülsen. "Da war der Ball nicht unbedingt mein Freund", gibt der künftige Coach des VfL Billerbeck ganz ungeniert zu. "Das kommt aber alles schnell wieder." Seinen Antrittsbesuch bei seiner neuen Mannschaft hat der Übungsleiter bereits hinter sich, zunächst will er jedoch dem noch bis zum 30. Juni offiziell angestellten Yannick Gieseler das Feld überlassen. 

Der Eindruck, den er beim Zuschauen von seiner künftigen Truppe gewinnen konnte, stimmte Heinrich trotz der langen Corona-Pause allerdings sehr positiv: "Die Jungs konnten alle geradeaus laufen. Das ist eine junge, coole Truppe. Ich glaube, das wird eine richtig tolle Saison!" Auch die persönlichen Gespräche mit den Spielern, die überwiegend am Telefon geführt wurden, hat der neue Mann viel Positives mitgenommen. Mit Ausnahme von Torhüter Leon Friedrich (wechselt zum VfL Senden) bleibt die Truppe in ihrer bisherigen Konstellation komplett zusammen, Jannik Rengers rückt wie einige weitere seiner Teamkollegen aus der A-Jugend auf. Wer außer dem U19-Schnapper den Sprung in den Kader der Ersten schafft, vermag Heinrich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zu sagen. In den kommenden Wochen will er sich mit Gieseler und Philipp "Pepe" Daldrup, der spielender Co-Trainer bleibt, an die Feinabstimmung machen.

Gieseler: "Es macht riesigen Spaß!"

Fest steht, dass er eine physich starke und fitte Truppe übernehmen wird. Echt jetzt! "Ich war begeistert über den Fitness-Zustand der Jungs. Der war im Vergleich zu der Zeit nach dem ersten Lockdown wesentlich besser", lobt Noch-Trainer Gieseler. Er ließ es in den ersten Einheiten ruhig angehen, stellte Passspiel und Ballgewöhnung in den Mittelpunkt. Dass der VfL als erstes Seniorenteam überhaupt in ganz NRW wieder kicken durfte, relativiert er ein wenig: "Natürlich war es schön, so eine exponierte Stellung zu haben. Letztendlich waren wir aber auch nur drei Tage früher dran als die meisten anderen. Ich freue mich, dass jetzt auch alle anderen dürfen. Es macht riesigen Spaß!" Die Namen seiner Spiele hat der Übungsleiter übrigens alle noch auf die Reihe bekommen.

Ob die Truppe nun bis Ende Juni durchdaddeln oder noch eine Woche Pause bekommen, entscheidet sie in Absprache mit den Trainern selbst. Im Juli zieht dann Heinrich die Zügel an, er hat schon einige Testspiele verabredet und ist sicher, dass es eine andere Vorbereitung werden dürfte als in den vergangenen Jahren. "Es ist für alle eine ungewöhnlich Situation, darüber müssen wir uns im Klaren sein. Ich bin froh, dass die alte Saison frühzeitig für beendet erklärt wurde und wir genug Zeit haben, uns vernünftig vorzubereiten. Die Truppe ist schon gut eingespielt, für mich wird es auch viel 'Learning by doing' sein. Der eine muss vielleicht mal in den Arm genommen werden, der andere braucht einen A....tritt. Aber ich bin mir sicher, das bekommen wir hin!"