Bezirksliga 11
Vorwärts Epe wird im Nachbarland fündig
von Fabian Renger
(01.03.21) Dante Warner und Faisal Toryalai - rein namenstechnisch haben wir die beiden Neuzugänge von Vorwärts Epe definitiv schon jetzt in unser Herz geschlossen. Aber auch fußballerisch wird das Duo den Tabellenelften vom Wolbertshof ab der nächsten Saison bereichern. Beide kommen aus den Niederlanden. "Sie sind relativ jung und wollen sich über uns für höherklassige Aufgaben beweisen", berichtet Dirk Werenbeck, Epes Sportlicher Leiter. Stichwort Sprungbrett.
Warner ist Baujahr 1998 und Keeper, er kommt von Achilles 12 Hengelo. "Als Torwart ein sehr, sehr guter Fußballer - typische holländische Fußballschule", sagt Werenbeck. Im Nachbarland werden Torhüter nämlich nicht nur in puncto Stellungsspiel oder Flugkurven ausgebildet. Aktives Mitspielen ist dort Usus für Schnapper, auch die Ballbehandlung soll stimmen. Beides trifft auf Warner zu, der zudem über ein gutes Gardemaß verfügt.
Quantitatives Torwartproblem
Nötig war die Verpflichtung, weil Vorwärts-Goalie Marcel Peters-Kottig in Düsseldorf studiert und nicht immer vor Ort sein kann. Vor allem unter der Woche beim Training hat Vorwärts-Spielertrainer Marco Aydin dann oft mit Jose Carlos da Silva Fernandes nur noch einen Tormann übrig. Abschlussspiele kannst du knicken oder du musst improvisieren. "Da hilft dir die schönste Koordinationsübung auch nicht weiter...", weiß auch Werenbeck. Die Lücke ist aber gut geschlossen.
Am anderen Ende des Spielfeldes findet die Vorwärts-Anhängerschaft demnächst Toryalai, Jahrgang 1999. Werenbeck beschreibt ihn als dribbelstark und schnell. Toryalai spielte als Junior unter anderem bei den Go Ahead Eagles, aktuell immerhin Zweitligist in den Niederlanden. Der 21-Jährige ist für die Flügel eingeplant. "Er kann auf beiden Seiten spielen", sagt Werenbeck. Derzeit läuft Toryalai für den HSC Haaksbergen auf. "Oberes Amateurniveau", klärt Epes Funktionär uns auf. Mit Umut Berke, Andreas Fontein und Toryalai sind die offensiven Außenbahnen dann ordentlich besetzt.
Fast nur Zusagen - allerdings auch ein kleiner Haken
"Wir suchen noch einen zentralen Mittelfeldspieler", sagt Werenbeck. In Kürze sei indes mit Vollzugsmeldungen weiterer Neuverpflichtungen zu rechnen. Was durchaus nötig ist. Der Kader signalisierte zwar fast ausnahmslos, im Verein zu bleiben, aber: Gleich fünf Kicker sind studientechnisch arg eingebunden und können nur auf Sparflamme trainieren. Wenn überhaupt. Da muss was getan werden.
Andererseits: Sexy ist der Wolbertshof auch für diese Kicker weiter. Die Zweite von Vorwärts ist immerhin Tabellenzweiter in der Kreisliga A1 Ahaus-Coesfeld. Fallhöhen gibt's zwischen der Ersten und Zweiten nicht. Dennoch: Ein bisschen mehr Fleisch an den Rippen zu haben, kann nie schaden. Gerade in dieser Saison plagte sich Vorwärts durchaus mit vielen Verletzten und Angeschlagenen herum, auch lange Sperren waren dazwischen. Vorteilhaft also, dass Aydin jahrelang in den Niederlanden höherklassig gespielt hat und dort gut vernetzt ist. "Er kennt die guten Jungs, die sich da in der Region tummeln", freut sich Werenbeck.