Borgert erobert den Wolbertshof
Von Christian Lehmann
(21.09.20) "Wir haben die ganze Woche darauf hingewiesen, dass sie einen außergewöhnlich guten Stürmer haben. Dieser Mann ist einfach ganz schwierig auszuschalten." Reiner Weikert, Sportlicher Leiter und Co-Trainer bei Vorwärts Epe, wusste genau, was seinem Team bei der unglücklichen 2:3 (2:2)-Niederlage gegen Eintracht Coesfeld gefehlt hatte: die Kaltschnäuzigkeit eines Marius Borgert.
"Die Niederlage wäre vermeidbar gewesen. Wir haben ein ausgezeichnetes Spiel gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner an die Wand gespielt. In die ganz gefährliche Zone sind wir allerdings viel zu selten gekommen. Für die Jungs tut es mir nach dieser Leistung wahnsinnig leid, wir laufen unseren Ansprüchen derzeit hinterher", meinte Weikert.
Coesfeld rackert bis zum Schluss
Ganz anders war die Stimmung bei den Gästen, die ihre Tabellenführung mit dem Dreier verteidigten. "Es war ein sehr intensives Spiel mit vielen Torraumszenen. Sie waren schwer zu bändigen und haben uns mit ihrer hohen Qualität auf den Außenbahnen vor Probleme gestellt", befand Eintracht-Coach Claus Heinze. "Wir haben uns mit einer extrem geschlossenen Teamleistung gegen die vielleicht beste Mannschaft der Liga zur Wehr gesetzt und das Ding am Ende clever nach Hause geschaukelt." Dass sein Team weiterhin an der Spitze der Liga steht, sei "ein angenehmer Nebeneffekt". Mehr aber eben nicht. "Wir wissen, dass wir uns am Ende wahrscheinlich in anderen Gefilden wiederfinden werden."
Vielleicht aber auch nicht. Sollte Marius Borgert, der am Wolbertshof seine Saisontore fünf und sechs erzielte, so weiter knipsen, könnte was gehen für den Liga-Neuling in dieser Spielzeit. Der Stürmer wurde zwar vor dem 1:0 von Epes Spielertrainer Marco Aydin ausgewackelt (12.), konterte aber mit Toren: Zunächst egalisierte er aus kurzer Distanz zum 1:1 (25.), zwei Minuten später verwertete Coesfelds Spielertrainer Karsten Erwig auf Flanke von Ron Barenbrügge zum 1:2 (27.). Vor der Pause nutzte dann Aleksandar Temelkov einen von Kai Hemsing an ihm verübten Strafstoß zum 2:1 (37.). Nach der Pause war dann wieder Borgert-Time: Einen direkten Freistoß pfefferte der Torjäger mit Schmackes in die Maschen (2:3/50.). Epe rannte anschließend an, wurde aber nur noch bei einem Temelkov-Freistoß, den DJK-Schnapper Johannes Kasnatscheew mit einer klasse Flugparade entschärfte (80.), richtig gefährlich.
Vorwärts Epe - Eintracht Coesfeld 2:3 (2:2)
1:0 Aydin (12.), 1:1 Borgert (25.),
1:2 Erwig (27.), 2:2 Temelkov (37.),
2:3 Borgert (50.)