"Hast Du Sch... am Fuß,..."
Von Christian Lehmann
(28.09.20) "... hast Du Sch... am Fuß." Vorwärts Epes Sportlicher Leiter Reiner Weikert brachte es auf den Punkt. Seine Mannschaft durchlebt gerade eine ganz schwierige Phase. Den Saisonstart hat die Truppe um Spielertrainer Marco Aydin jedenfalls nach allen Regeln der Kunst in den Sand gesetzt. Auch bei der 1:3 (1:1)-Auswärtspleite beim bis dato sieglosen TuS Wüllen nützten den Gästen viel Ballbesitz und reichlich Torszenen nichts.
"Das sind Spiele, die wir mit unserem Anspruch gewinnen müssen. Da hilft es auch nicht, zu sagen, dass zehn Leute gefehlt haben", meinte Weikert. Allerdings wird das Thema Personal auch in den kommenden Tagen weiterhin präsent sein, nachdem sich nun auch Marcel Deelen und Luca Buß verletzt haben. Mit ihnen und Konstantin Gleis, der die Gelb-Rote Karte sah, werden am kommenden Wochenende im Spiel gegen den VfL Ramsdorf wohl drei von vier Stammkräften aus der Viererkette fehlen. "Das ist eine Katastrophe. Ich weiß gar nicht, wie wir spielen wollen. Die Mannschaft stellt sich von selber auf", klagt Weikert.
Dönnebrink ist stolz
Ganz anders war hingegen die Stimmung in Wüllen nach dem ersten Dreier der Saison. Spielertrainer Johannes Dönnebrink war glücklich und stolz auf seine Mannschaft. "Wir haben in den ersten Begegnungen gegen Aufsteiger gespielt, die sich fast nur hinten reingestellt haben. Ich habe gewusst, dass wir eine super Truppe mit viel Qualität haben. Die Jungs haben heute ein überragendes Spiel abgeliefert und waren richtig gallig."
Schon nach acht Minuten gingen die Hausherren in Führung: Niklas Möller flankte in den Fünfmeter-Raum, wo Stefan Gosling den Ball mit einem geschickten Chip über Epes Schnapper Jose Carlos da Silva Fernandes hinweg ins Tor bugsierte (1:0/8.). Trotzdem machten in der Anfangsphase vor allem die Gäste Druck. "Sie haben den Ball schnell laufen lassen und uns richtig hinten reingedrückt", so Dönnebrink. So war das 1:1 folgerichtig, es brauchte allerdings einen Elfmeter, den Aleksandar Temelkov zum Ausgleich nutzte. Kevin Pieper war das Leder in der Box an die Hand gesprungen (22.). "Es sagt doch schon alles, dass wir drei unserer fünf Tore nach Strafstößen erzielt haben. Wir sind die Könige im Vergeben guter Tormöglichkeiten", haderte Weikert. Auf der Gegenseite hätte Luca Böwing auch den TuS wieder in Führung bringen können, doch er scheiterte im Eins-gegen-Eins (35.).
Vortkamp und Thebelt retten, Behrendt trifft
Die Eperaner hatten sich für die zweite Hälfte viel vorgenommen und wurden bitterböse bestraft. Eine feine Kombination über Böwing, Dönnebrink und Christopher Behrendt stand Böwing plötzlich frei vor der Kiste. Er scheiterte zunächst, doch im Nachsetzen brachte Pieper den Ball über die Linie (2:1/52.). Epe reagierte mit wütenden Angriffen, Wüllen hatte mit Hendrik Vortkamp allerdings einen Tausendsassa in der Bude. Einen Temelkov-Freistoß parierte der Schlussmann sensationell (70.).
Wenig später war jedoch auch er geschlagen, nach einem weiteren Temelkov-Abschluss trudelte der Ball an den Pfosten und tanzte auf der Torlinie, doch Noah Thebelt war hellwach und kratzte die Murmel noch irgendwie weg (80.). Die Entscheidung für immer müder werdende Hausherren besorgte dann Christopher Behrendt. Dominik Hüls behauptete rechts den Ball, Behrendt rutschte dann in einen Schussversuch von Möllers und brachte die Kugel im Tor unter (3:1/86.). Zuvor hatte Epes Gleis bereits wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte gesehen (83.).
TuS Wüllen - Vorwärts Epe 3:1 (1:1)
1:0 Gosling (8.), 1:1 Temelkov (22.),
2:1 Pieper (52.), 3:1 Behrendt (86.)
Gelb-Rote Karte: Epes Gleis (83./Foulspiel, Meckern)