Bezirksliga 11
"Das ist ein Phänomen"
von Fabian Renger
(03.01.22) Da schickt uns Marco Weitz, Coach des VfL Ramsdorf, am Silvestermorgen eine Nachricht. Der VfL habe nochmal drei Spieler für die Erste verpflichtet, heißt es dort. Versehen mit dem Hinweis, die Kaderplanung für die neue Saison sei beim Tabellenachten abgeschlossen. Da denken wir: Okay, die drei kommen im Sommer. Doch: Nix da! Die drei Neuen kommen allesamt im Winter. Wie schon Weitz' neuer spielender Co Koray Arslan übrigens. "Das ist ein Phänomen, das habe ich auch so noch nie erlebt", berichtet Weitz am Montag lachend, als wir ihn nach unserem Neujahrsurlaub drauf anhauen.
Mike-Fabio Schöning
Also dann: Drei Neue. Wer sind die drei? Fangen wir vielleicht mit Mike-Fabio Schöning an. Der ist Torwart. Zuletzt gehörte er dem SuS Hochmoor (Kreisliga B2 Ahaus-Coesfeld) an. Vorher spielte er beim SV Gescher. Auf der Torwartposition ist Ramsdorf eigentlich gut besetzt. David Storks und Tim Dönnebrink behalten ihren Kaderplatz zwischen den Pfosten auch bis zum Saisonende. Schöning soll bis dahin beim VfL in der Ersten trainieren und in der Zweiten Spielpraxis sammeln.
Zum Saisonende verabschiedet sich Dönnebrink aus familiären Gründen, an dessen Stelle rückt dann Schöning. Dönnebrink bleibe dem Verein als Notfall-Helfer erhalten, erklärt Weitz. "Mike ist jemand, der viel kommuniziert, der das Team nach vorne peitscht und das Spiel am Fuß beherrscht er auch gut", lobt Weitz die Vorzüge von Schöning. Und Konkurrenz könne, gerade auf der Torwartposition, ja eh nie schaden. Ins Teamgefüge passe der End-Zwanziger Schöning definitiv.
Tim Döking
Kommen wir damit zum nächsten Neuling. Tim Döking heißt der gute Mann. Er ist wohlbekannt in Ramsdorf. Zur aktuellen Saison wechselte Döking vom VfL zum Landesligisten Westfalia Gemen. So wirklich Fuß fasste er an der Jugendburg allerdings nicht. In Ramsdorf laufen auch noch ganz schön viele Freunde von Döking. "Auf einer Geburtstagsparty von ihm waren mehr aus Ramsdorf als aus Gemen", erzählt Weitz lachend. Wegen einer Party holte er ihn natürlich nicht zurück.
"Wir waren schnell mit ihm im Kontakt", verweist Weitz auch auf den Trainerwechsel in Gemen, der dem VfL in puncto Döking in der Karten spielte. Beim Landesligisten nahm Döking vermehrt den Part des rechten Innenverteidigers in einer Dreier- oder Viererkette ein. Weitz plant ihn aber vornehmlich für eine offensivere Position - beispielsweise im rechten Mittelfeld - ein. "In der Offensive hatten wir noch Bedarf", so Weitz.
Daniel Ebbing
Neuzugang Nummer drei kennt man in Ramsdorf ebenfalls schon. Daniel Ebbing ist mit seinen 33 Lenzen nämlich nun ebenfalls zurück. Beim VfL war er zunächst ab 2019 Spielertrainer, danach nur noch Spieler und zwischenzeitlich wieder Interimstrainer. Im Sommer 2021 ging er zur SG Borken, ebenfalls Landesligist. Dort sollte er Chefcoach Sven Elsbeck als spielender Co unter die Arme greifen. Doch das passte irgendwie nicht. Nun erfolgt die rasche Rückkehr.
"Er möchte einfach nur noch Fußball spielen und hat gemerkt, hier entsteht was. Er will junge Spieler führen und so viel es geht spielen", freut sich Weitz. "Er hat megaviel zu geben, ist ein super Typ. Ein top Transfer für uns." Vor einigen Jahren kickte Ebbing übrigens u.a. für den SuS Stadtlohn und die SpVgg Vreden, auch einige Oberliga-Einsätze sind für ihn verzeichnet.