Der Zaun ist dein Freund 

Von Malte Greshake

(07.11.21) Uff. Hendrik Maduschkas Frust war hinterher schon verständlich. Ganz lange hatte der SV Gescher an diesem Nachmittag dem Tabellenzweiten FC Epe vor allem kämpferisch Paroli geboten. Doch dann ließen sich die Gescheraner wenigen Sekunden vor dem Abpfiff auf eigenem Platz auskontern und ließen somit bei der 1:1 (1:0)-Punkteteilung mögliche Big Points liegen.

Denn die Gastgeber waren zunächst in der Nachspielzeit noch am Drücker und trugen die Murmel bis in den gegnerischen Sechzehner hinein. Aber das Ballgeschiebe im Sechzehner führte zu nichts, die Gäste eroberten sich das Spielgerät und dann ging es ganz schnell: Jan Beverborg raste über den linken Flügel, zog nach innen und ballerte die Murmel mithilfe des Innenpfostens in den Gescher-Kasten (90.+3). "Später habe ich den zu den Jungs noch gesagt, dass sie den Ball besser einfach über den Zaun geschossen hätten", haderte Maduschka. "Dann wäre wohl nichts mehr passiert." 

Gescher verpasst die Entscheidung

Die Eperaner hingegen erkämpften sich durch den sauspäten Treffer von Beverborg noch einen Punkt. Im zweiten Durchgang waren André Hippers Mannen nämlich die ganze Zeit dem 0:1-Rückstand aus der ersten Hälfte hinterhergelaufen - blieben bis zur Schlussphase im letzten Drittel aber einfach viel zu ungenau. Allerdings konnte Gescher bei eigenem Ballgewinnen die eigenen Konter eben auch nicht zu Ende spielen: Thorin Graßnick traf beispielsweise nur den Pfosten (67.) und Jonah Ploss' Schuss retteten die Hausherren so gerade noch auf der Linie (81.).

"Wenn man ehrlich ist, kann Gescher den Sack schon eher zumachen", meinte Hippers später. "Am Ende hat uns dann die Qualität von Jan gerettet. Der Punkt war aber ganz wichtig für den Kopf." Hätte Eric Reckels für Epe im ersten Durchgang per Kopf vielleicht die Führung für die Gäste erzielt (30.), wäre das Spiel wohl in eine ganz andere Richtung gedriftet. Allerdings erzielte dann eben Marcel Probst am zweiten Pfosten das 1:0 für die Gescheraner (41.). Auch wenn man sagen muss, dass die Hausherren ebenfalls schon in der Anfangsphase durch Chancen von Mika Büger (11./13.) und Rene Böing viel eher hätten treffen können (17.) ...

Aber so blieb eben nach dem Schlusspfiff für Maduschka durch den späten Gegentreffer dieser bittere Beigeschmack. "Es war schon gutes Bezirksliga-Spiel und wir haben es auch stark verteidigt", so Geschers Coach. "Vom Verlauf her war es dann aber eben sehr unglücklich für uns."

SV Gescher - FC Epe     1:1 (1:0)
1:0 Probst (41.), 1:1 Beverborg (90.+3)