Was für ein Finish!
Von Malte Greshake
(26.11.21) "Krass. Das habe ich so auch noch nicht erlebt." Und wenn Epes Spielertrainer André Hippers so etwas sagt, dann mag das schon etwas heißen. Mit einem denkbar knappen 2:1 (0:0)-Sieg am gestrigen Donnerstabend gegen den VfL Ramsdorf schob sich der FC Epe nämlich zumindest bis Sonntagnachmittag auf Tabellenplatz eins. Durch einen später Treffer von Jan Beverborg sahen die Eperaner lange wie der sichere Sieger aus. Bis es eben in der Nachspielzeit noch einmal ordentlich Rambazamba gab...
Eine Viertelstunde war noch auf der Uhr, als Timo Schönherr vom Flügel flankte und Beverborg eben zum 1:0 den Kopf hinhielt (74.). Danach hatten die Gäste dann sogar durch Felix Wobbe die Chance, alles klar zu machen: Der Eperaner traf jedoch nur den Pfosten (85.). Und dann prügelten die Gastgeber noch einmal mit dem letzten Willen alles nach vorne, einen Standard konnten die Gäste nur auf den eigenen Sechzehner zurückklären, von wo der eingewechselte Florian Vahling das Leder in der Nachspielzeit unter die Latte schweißte (90.+2).
"Da bist du dann fassungslos, dass du quasi mit dem Schlusspfiff noch das 1:1 kassierst", meinte Hippers. Aber Schiedsrichter Björn Taube ließ es noch einmal zu, dass Epe den Ball nach dem Wiederanpfiff nach vorne tragen konnte. Beverborg setzte sich gegen einen Gegenspieler durch, brachte die Flanke auf den zweiten Pfosten, Ramsdorf klärte die Murmel nicht richtig und Thorsten Hüsing bugsierte das Spielgerät irgendwie per Pressschlag über des Gegners Linie (90.+3). Was für ein Finish!
Eine Niederlage, die zusammenschweißt
"Da war dann der Jubeln groß", so Hippers. "Vor allem, dass die Jungs unbedingt doch noch gewinnen wollten, macht mich sehr stolz. Aber man muss auch auch wirklich anerkennen, was Ramsdorf für eine gute Leistung gebracht hat." Denn die Hausherren hatten es von Beginn an gut verteidigt und danach immer fiese Nadelstiche nach vorne gesetzt. Dennis Lendl hätte die Gastgeber im ersten Durchgang sogar in Führung bringen können (20.). Er scheiterte aber genauso wie Niklas Kormann nach der Pause, der gesehen hatte, dass FC-Schnapper Niklas Baumann zu weit vor seinem Kasten stand. Kormanns Wahnsinnsschuss aus 50 Metern flog aber ganz knapp am Gästetor vorbei (60.).
Ja, Epe hatte vor und auch nach der Pause wesentlich mehr Ballbesitz. Bis zur Schlussphase hatten aber eben die Hausherren die besseren Chancen. "Deswegen wäre ein Unentschieden für den Aufwand, den wir betrieben haben, auch mehr als verdient gewesen", haderte Johannes Thesing ein wenig. "So ist es jetzt natürlich bitter. Trotzdem wird uns auch diese Niederlage weiter zusammenschweißen und jetzt wollen wir einfach noch versuchen, mit einem positiven Gefühl in die Pause zu gehen."
VfL Ramsdorf - FC Epe 1:2 (0:0)
1:0 Beverborg (74.), 1:1 Vahling (90.+2),
1:2 Hüsing (90.+3)