Strittiger Platzverweis bringt Würze rein

Von Christian Lehmann

(06.12.21) Bis zur 58. Minute waren die Höhepunkte in der Partie zwischen der SpVgg Vreden II und der SG Coesfeld 06 rar gesät. Ein strittiger Platzverweis gegen Arian Kraushaar änderte dann die Statik die Partie, sodass auch Tore fielen. Beim 1:2 (0:0) waren die aus Vredener Sicht allerdings ungerecht verteilt.

"Es war keine total schlechte Leistung. Wir haben allerdings in den entscheidenden Momenten unnötige Fehler gemacht", haderte Philipp Severt, der nach dem Rücktritt von Gustav Mauritz in Vreden das Sagen hat. Sein Team erwischte den besseren Start und hätte zur Pause durchaus führen können - wenn nicht gar müssen. Die größte Möglichkeit zur Führung ließ Sedat Semer liegen (25.). "Wir haben die Partie klar dominiert", meinte Severt. Gästecoach Christoph Klaas gab seinem Gegenüber Recht. "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht unsere beste Leistung gezeigt und können uns bei unserem Torhüter dafür bedanken, dass wir nicht in Rückstand geraten sind."

Severt: "Für mich eine Fehlentscheidung"

In Durchgang zwei gestalteten die Gäste die Partie dann ausgeglichener, bis in der 58. Minute die Schlüsselszene folgte. Kraushaar sah nach einer vermeintlichen Schwalbe im Sechzehner die Gelb-Rote Karte. "Ob man die geben muss, weiß ich nicht", kommentierte Klaas. Severt wurde deutlicher: "Ich vermute, dass der Schiedsrichter ein Zeichen setzen wollte, weil er beobachtet wurde. Arian ist im Boden hängen geblieben und direkt im Anschluss wieder aufgestanden. Für mich war es eine Fehlentscheidung."

Den Gästen spielte die numerische Überlegenheit jedenfalls in die Karten. Jan-Frederik Tendiek traf nach einem Einwurf von Tobias Sendfeld und Kopfball-Verlängerung Cedric Schürmanns zum 0:1 (61.), wenig später bediente er dann Schürmann mit einer scharfen Hereingabe, die der Stürmer zum 0:2 verwertete (71.). "Mit seiner Statur und seinen fußballerischen Fähigkeiten ist er echt wertvoll für uns", lobte Klaas Schürmann. 

Wenig lobenswert erschien es ihm, dass seine Truppe in Überzahl nochmal in Schwulitäten kam, nachdem sie sich nach eigener Ecke und dem Anschlusstor durch Nils Cordes das 1:2 gefangen hatte (79.). Vreden traf nach Eckbällen von Michel Wilkes zweimal binnen kürzester Zeit das Aluminium, auch Semer verpasste im Eins-gegen-Eins-Duell den möglichen Ausgleichstreffer. Klaas atmete auf: "Wir sind froh, endlich mal wieder gewonnen zu haben..."

SpVgg Vreden II - SG Coesfeld 06     1:2 (0:0)
0:1 Tendiek (61.), 0:2 Schürmann (71.),
1:2 Cordes (79.)
Gelb-Rote Karte: Vredens Kraushaar (58./Schwalbe)