Ramsdorfs Derby-Ansage zum Start

Von Christian Lehmann

(30.08.21) Traumstart für den VfL Ramsdorf! Nach dem 6:0 (3:0)-Torfestival vor knapp 200 Zuschauern gegen Adler Weseke grüßt das Team von Neu-Trainer Marco Weitz nach dem ersten Spieltag von der Tabellenspitze. Trotz des perfekten Starts und der Gala im Derby wird der VfL für den letzten Spieltag allerdings noch keinen Planwagen bestellen, versprach uns der Coach. Auf dem Boden bleiben lautet die Devise.

"Es war ein Auftakt nach Maß. Wir haben ganz viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es gibt aber auch noch reichlich Verbesserungspotenzial", erklärte Weitz. Wir wissen das einzuordnen, Weseke hat sicherlich nicht den besten Tag erwischt. Es war eine Belohnung für die Jungs, nach der langen Pause so ein Ergebnis hinzulegen. Die Tabellenführung hat aber natürlich zu diesem Zeitpunkt null Aussagekraft. Hier wird niemand abheben. Ich kenne die Jungs, sie haben nach dem Spiel gefeiert, aber ab morgen werden wir uns auf Billerbeck vorbereiten und nicht mehr übers Derby reden."

Bieniek enttäuscht

Am liebsten hätte sich eben das auch Wesekes Trainer Marc Bieniek gerne erspart. Dennoch stand er nach dem Debakel Rede und Antwort. Nach Ausreden suchte er nicht, zumal seine Jungs gegen Ende der Vorbereitung eigentlich einen guten Eindruck hinterlassen hatten. "Der Sieg für Ramsdorf geht völlig in Ordnung - auch in dieser Höhe. Das war echt schlecht von uns. Sie haben uns von der ersten Minute an den Schneid abgekauft, da muss man nichts schön reden. Wir haben alles vermissen lassen."

Das Ramsdorfer Engagement zahlte sich frühzeitig aus: Schon vorher hatten die Hausherren einige gefährliche Ecken in die Box gebracht, nun vollstreckte Lukas Osterkamp mit purer Überzeugung (1:0/16.). Lino Schwepkes legte nach erfolgreiche Pressing und schnellem Umschalten das 2:0 nach (35.), ehe Thanusan Ranjan kurz vor der Pause gegen die ehemaligen Kollegen die Vorentscheidung besorgte (3:0/40.). "Für ihn hat's mich besonders gefreut, er musste vorher viel einstecken", meinte Weitz. Von früheren Mitspielern und Zuschauern hatte der Rechtsverteidiger zuvor einige - niemals böse gemeinte - Sprüche kassiert. 

Mit einem Dreierpack binnen 13 Minuten zerstörten die Ramsdorfer dann jegliche Hoffnungen der Adler, vielleicht doch noch in die Partie zurückzufinden. Noah Ebbing traf per direkt verwandeltem Freistoß (4:0/59.) und erhielt Lob von seinem Coach. "Den hat er ganz toll getreten. Noah hat ein richtig feines Füßchen." Sein Füßchen nur noch reinhalten musste kurz darauf Tim Bartholme nach einem Konter (5:0/62.), ehe Joost Richter einen herrlichen Spielzug über außen mit dem richtigen Riecher in der Box zum 6:0-Endstand abschloss (72.). Viel mehr ging nicht aus VfL-Sicht.

VfL Ramsdorf - Adler Weseke     6:0 (3:0)
1:0 Osterkamp (16.), 2:0 Schwepkes (35.), 
3:0 Ranjan (40.), 4:0 Ebbing (59.),
5:0 Bartholme (62.), 6:0 Richter (72.)