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Bezirksliga 11

Er war wieder einmal der Auffälligste: Marius Borgert begeisterte mit tollen Einzelaktionen, großen Gesten und einem Kopfballtreffer zum 1:0 die eigenen Fans. Hier entbüchst er gleich SG-Bewacher Henrik Mauermann. Fotos: Lehmann
Tobias Hüwe und Hannes Ueding feiern den Derbysieg.

Routine siegt erneut gegen die Jugend


Von Christian Lehmann

(19.03.22) Die Kulisse: monströs! Das Drumherum: fantastisch! Das Spiel: naja. Stets bemüht... So ein bisschen schien es am Samstagnachmittag an der Osterwicker Straße, als hätte der große Bahnhof für das Coesfelder Derby zwischen der SG und Eintracht für wackelige Knie bei den Akteuren auf dem Platz gesorgt. Statt eines rauschenden Fußballfests sahen die 1100 Zuschauer bei feinstem Fußballwetter über weite Strecken der Partie - sorry, liebe Leute - einen Rumpelkick. Bei schwierigen Bodenverhältnissen waren allerdings auch andere Attribute gefragt als die feine Klinge. Besser verinnerlichten dies die blau-beißen Gäste, die dank der Treffer von Marius Borgert und Cedric Pollmeier mit 2:0 (1:0) die Oberhand behielten. Wie schon im Hinspiel ein Sieg der Routine und Erfahrung über die Jugend.

Ein Leckerschmecker war schon die erste Halbzeit nicht unbedingt. Beide Teams waren erstmal darauf bedacht, die Bude hinten sauber zu halten. Stringente Offensivaktionen blieben dabei weitestgehend auf der Strecke. In der Anfangsphase meldete Hinspiel-Held Borgert erstmals leichte Ansprüche auf einen Torerfolg an, doch er setzte den Ball neben das Tor (13.). Auf der Gegenseite hatte nach toller Flanke des agilen Max Meßing Cedric Schürmann Pech, dass er beim vermeintlichen Führungstreffer der SG im Abseits stand (14.). Anschließend kam er gleich zweimal aus kurzer Distanz die Chance zum Abschluss, aber stets war ein DJK-Füßchen in der Schussbahn (20.) - das war ein Riesending! Die Partie war geprägt von vielen langen Schlägen, und die sind eine Spezialität von DJK-Keeper Nils Berding. "Wenn der will, haut der die aufs Schwimmbad-Dach", unkte ein Zuschauer, als der Schnapper wieder aus dem Stand eine lange Lohne über das gesamte Spielfeld jagte. Im zweiten Durchgang musste er sein Huf sogar etwas dosierter einsetzen, weil der Ball sonst direkt im Toraus auf der gegenüberliegenden Seite gelandet wäre.

Borgert verwertet perfekte Flanke von Thewes

Was das mit dem Spiel zu tun hat? Nach einem eben solchen langen Ball und einem Missverständnis zwischen Jan-Frederik Tendiek und seinem Torhüter Tim Herbstmann wäre beinahe Borgert zur Stelle gewesen (33.). Wenig später schlug der "Torminator" dann aber zu: Riesigen Anteil am Führungstreffer hatte allerdings auch einer der Jüngsten auf dem Feld: Der 18-jährige A-Junior Lasse Thewes flankte zentimetergenau auf den Kopf von Borgert, der den Ball gegen die Laufrichtung von Herbstmann in die lange Ecke hievte (0:1/37.). 

Eintrachts Blondschopf in der Sturmmitte nahm sich immer wieder Auszeiten, schlurfte lässig über das Spielfeld und hielt hier und da einen Schnack mit den Zuschauern - um dann doch wieder zu explodieren: So zum Beispiel in der 47. Minute, als er seinen Bewacher Henrik Mauermann an der Seitenauslinie vernaschte und querlegte auf Tobias Hüwe. Das Ding aus drei Metern hätte er machen müssen, doch er setzte den Ball tatsächlich neben das Tor. Die Gäste verteidigten fantastisch, hatten bis hierhin alles im Griff und leisteten sich den Luxus weiterer Fahrkarten - etwa bei Borgerts Kopfball nach einer Ecke (60.). 

Mauermann klärt auf der Linie

Aus dem Nichts hatte dann plötzlich Mika Rotthäuser den Ausgleich auf dem Fuß. Nach vehementem Einsatz von Stefan Thier trudelte der Ball zum eingewechselten SG-Offensivmann, der allerdings überhastet am Tor vorbei semmelte (70.). Bezeichnend für den gebrauchten Tag der SG: Kapitän Lucas Jacobs bekam aus nächster Nähe den Ball ins Gesicht und musste mit bluttriefender Nase ausgewechselt werden. Es gibt solche Tage... Auch Rotthäusers Fallrückzieher nach Flanke von Mark Lowak (80.) brachte nichts ein. Insgesamt blieben die Hausherren zu harmlos. Der eingewechselte Cedric Pollmeier hätte auf der Gegenseite schon in der 90. Minute alles klar machen können, doch Mauermann klärte mit letzter Kraft auf der Linie.

Eigentlich ging nichts mehr beim Abwehrmann, doch für den letzten Freistoß schleppte er sich doch nochmal in den gegnerischen Strafraum - und forderte nach einem hörbaren Kontakt im Zweikampf mit Eintracht-Spielertrainer Claus Heinze einen Elfmeter. Für den Regionalliga-erprobten Schiedsrichter Jörn Schäfer, ein ruhiger und souveräner Leiter dieses fairen Derbys, war das jedoch zu wenig. Und so kam es, wie es häufig kommt, wenn eine Mannschaft kurz vor Schluss mit 0:1 zurückliegt: Sie kassiert das zweite. Hüwe steckte durch zu Pollmeier, der brachte die Kugel im zweiten Anlauf im Kasten unter und ließ sich von der Meute hinter dem Tor feiern (0:2/90.+1).  

SG Coesfeld 06 - Eintracht Coesfeld     0:2 (0:1)
Tore:
0:1 Borgert (37.), 0:2 Pollmeier (90.+1)
SG Coesfeld: Herbstmann - Sendfeld (71. Brennecke), Tendiek, Mauermann, Deitert - Warmes (58. Rotthäuser), M. Lowak, Messing - Thier, Schürmann (67. D. Lowak), Jacobs (79. Wegs)
Eintracht Coesfeld: N. Berding - Thewes, J. Berding, Heinze, Domeier - Hüwe, Quent (78. Koschany), Erwig, Ueding (90.+5 Schultewolter), Rensing (78. Pollmeier) - Borgert (90.+4/Schink)

Trainerstimmen

Karsten Erwig (Spielertrainer Eintracht): In den entscheidenden Momenten gibt in solchen Spielen die Kaltschnäuzigkeit den Ausschlag, die hatten wir. Die Bedingungen waren schon schwierig, der Ball hoppelte ohne Ende. Wenn das so ist, musst Du andere Tugenden mitbringen. Die Anspannung war ein bisschen höher, die Emotionalität war ohnehin gegeben. Wir haben darauf geachtet, das nicht zu sehr überhöhen. Wir haben darauf gesetzt, dass man auch inhaltlich was bringen muss.

Claus Heinze (Spielertrainer Eintracht): Es war fußballerisch kein Leckerbissen, das war auch nicht zu erwarten bei dem Platz und diesem Wind. Das hat beiden Mannschaften erhebliche Probleme bereitet. Wir hatten das Glück, dass wir zwei Situationen erfolgreich ausgespielt haben. In der ersten Halbzeit haben wir ein, zweimal gewackelt, ansonsten war das weitestgehend souverän. Schön, dass wir mal wieder zu Null gespielt haben. Es war eine schöne Kulisse, die uns angespornt hat. Die DJK-Fans haben uns vor dem Spiel noch abgefangen und zum Sieg getragen. Wir genießen den Abend heute!

Zouhair Allali (SG-Trainer): Sie haben verdient gewonnen, weil sie die Tore machen - und wir nicht. Ich finde, wir haben mehr investiert, uns ist aber nicht viel gelungen in den entscheidenden Situationen. Mika Rotthäuser kann das 1:1 machen, er muss den Ball annehmen und mit der Innenseite reinschieben. Dann kriegst Du vielleicht die zweite Luft und drehst das Spiel. Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt heute. Vielleicht war die Nervosität zu groß - und das altbekannte Problem, dass in den entscheidenden Spielen nicht alle ihre Top-Leistung abrufen können. Schade, schade. Ich war nach Niederlagen schon emotionaler und trauriger. Die Jungs haben alles versucht. Wir werden solche Spiele in Zukunft gewinnen, weil wir mehr Nachwuchs in der Hinterhand haben. 

Christoph Klaas (SG-Trainer): Das sind Erfahrungswerte, die unsere Jungs sammeln müssen. Daraus können sie für die Zukunft lernen. Wir hatten viele junge Spieler auf dem Platz, die noch nicht so viele von diesen Spielen hatten. Da ist uns die DJK noch einen Tick voraus. Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, vorne fehlte aber dann der letzte Touch. Das 0:1 darf so nicht fallen, da waren wir zu weit weg. Wir haben uns aufs Derby gefreut und viel Arbeit reingesteckt. Es hat leider nicht gereicht, jetzt geht's wieder in den Alltag rein. 

Stefan Thier (r.) war noch einer der agilsten SG-Angreifer. Hier kommt aber auch er nicht an Bastian Domeier vorbei.


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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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