Stadtlohn stolpert ausgerechnet bei Maduschka
Von Christian Lehmann
(28.03.22) "Die fünf Minuten nach dem Abpfiff haben sich schon etwas komisch angefühlt", gesteht Hendrik Maduschka. Der Trainer des SV Gescher hatte soeben mit seiner Mannschaft drei ganz wichtige Punkte gegen ein Topteam der Liga eingefahren und sich nach Wochen voller Entbehrungen endlich mal wieder für eine engagierte Leistung belohnt. Auf der anderen Seite sah er nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg auf der Seite der Verlierer jene Jungs, die er in der kommenden Saison trainieren wird. Der SuS Stadtlohn steckte so eine ganz bittere Pleite im Kampf um den Aufstieg ein.
"Für dieses Spiel war klar, dass ich Rot trage und für den SV Gescher alles gebe", so Maduschka, dessen Team zwar weniger fürs Spiel getan, dafür aber im Umschaltspiel gefährlich und in den Zweikämpfen präsent war. "Bei den talentfreien Dingen haben wir es deutlich besser gemacht als in den vergangenen Wochen." Mit dieser Ansicht stimmte auch Stadtlohns Coach Stefan Rahsing absolut überein: "Gescher wollte den Sieg einfach mehr. Wir wussten, dass wir läuferisch noch nicht wieder auf unserem Toplevel unterwegs sind, trotzdem waren es die Spieler des Gegners, die nach dem Spiel von Krämpfen geplagt am Boden lagen. Ich habe der Mannschaft vorher gesagt, es wird entscheidend sein, über die eigenen Grenzen zu gehen. Dazu waren wir nicht bereit."
Tolle Atmosphäre
Rund 300 Zuschauer, Einlaufkinder und strahlender Sonnenschein sorgten für eine tolle Szeneroie am Ahauser Damm. Die Hausherren profilierten sich vor allem über Zweikampfstärke im Zentrum und kamen gut ins Spiel. Leon Bürgers Treffer zählte jedoch aufgrund einer Abseitsstellung nicht (9.). Auf der Gegenseite ließ Raphael Busert eine gute Kopfballchance liegen (25.), die dickste Chance zur Gästeführung sollte allerdings noch folgen: Nach einem kurz ausgeführten Freistoß standen gleich fünf Stadtlohner ohne Bewachung in der Box, den Ball brachten sie allerdings nicht über die Linie (38.).
"In der Pause hat's ein bisschen gedonnert in der Kabine", verriet Rahsing, der mit dem Auftritt seiner Jungs bis hierhin absolut nicht zufrieden war. Fortan steigerten sich seine Jungs, Maxi Wolf verpasste bei seinem Abschluss aus acht Metern (60.) ebenso die mögliche Führung wie Justus Jaegers, der nach einem Eckball am zweiten Pfosten einen Meter vor dem Tor an den Ball kam, ihn aber nicht im Kasten unterbrachte (75.). "Im Zweifel hätten wir auch damit leben können, wenn wir ein 0:0 mitgenommen hätten", sagte Rahsing, dessen Wunsch jedoch nicht erfüllt wurde.
Schon in der 70. Minute wäre es beinahe bei einem Gescheraner Konter passiert, doch Justin Meß parierte den Abschluss des von Leon Bürger in Szene gesetzten Thorin Graßnick. Zehn Minuten später ließ dann Mika Büger mit einem tollen ersten Kontakt Stadtlohns Jannik Buning stehen, zog zielstrebig in Richtung SuS-Tor und schloss aus 16 Metern zum Siegtreffer ab (1:0/80.). "Das hat er klasse gemacht", lobte sein Trainer. In dieser Phase hatten die Gäste nach der Auswechslung von Lars Sparwel die defensive Ordnung noch nicht ganz wieder gefunden und wurden bestraft.
SV Gescher - SuS Stadtlohn 1:0 (0:0)
1:0 M. Büger (80.)