Alex Edel hält TuS Wüllen am Leben
Von Christian Lehmann
(16.05.22) Gerade nochmal gut gegangen. Der TuS Wüllen nahm durch einen 2:1 (1:1)-Auswärtssieg beim abgeschlagenen Schlusslicht Adler Weseke im Massen-Abstiegskrimi der Bezirksliga 11 fürs Erste den Kopf aus der Schlinge. Allerdings blieb der Tabellen-13. dabei vieles schuldig - ausgenommen Alex Edel, der seiner Truppe mit einem Doppelpack den Sieg rettete. Weil offenbar nicht all seine Jungs den Abstiegskampf so annehmen wie der Routinier, der eigentlich längst nicht mehr spielen will, wurde Wüllens Coach Johannes Dönnebrink nach dem Spiel fuchsig.
"Das war eine unserer schlechtesten Leistungen in dieser Saison. Wenn ich mich aber nicht gut auf ein so wichtiges Spiel vorbereite, dann kann ich auch nicht erwarten, dass ich sicher drei Punkte hole. Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen, schlecht umgeschaltet und überhaupt keinen Fußball gespielt. Es ist doch klar, dass es dann bei 27 Grad im Schatten irgendwann anstrengend wird." Wesekes Coach Patrick Koster war derweil mit der Darbietung seiner Jungs einverstanden. "Man hat nicht unbedingt gesehen, dass wir die Mannschaft sind, die abgeschlagener Letzter ist. Ich war ein bisschen erschrocken von Wüllen und würde mich wundern, wenn sie mit dieser Leistung die Liga halten..."
Schon nach einer Minute verzeichnete Michael Wansing die erste Großchance für die Adler, die wenig später nach Zuspiel von Jens Börsting durch einen Treffer von Julius Kempkes in Führung gingen. Börsting steuerte wenig später frei auf Wüllens Schnapper Christian Teriet zu, doch er scheiterte aus spitzem Winkel (22.). Auf der Gegenseite hätte zuvor Edel nach Pass von Luca Böwing beinahe das 1:1 erzielt (15.). Das gelang ihm per Kopf in der 38. Minute, als die Weseker Defensive nach einer Flanke aus dem Halbfeld nicht komplett rausgerückt war. "Deswegen stehen wir da unten, weil wir solche Dinger kassieren", haderte Koster. In Durchgang zwei steigerten sich die Gäste ein wenig, ohne dabei zu brillieren. Den Unterschied machte Alex Edel, der nach einem langen Flugball, den Tim Tenhumberg aufnahm und schnell weiterleitete, zum 1:2-Endstand traf. Weseke rackerte, kam aber nicht mehr entscheidend durch - erst recht nicht nach der Gelb-Roten Karte gegen Christoph Riemenschneider in der Nachspielzeit.
"Wir haben alles reingeworfen, ein Punkt wäre für uns sicherlich verdient gewesen", meinte Koster. Derweil schlackert Dönnebrink beim Blick auf die Tabelle mit den Ohren: "Es ist richtig gemein. Egal, in welcher 16er-Liga man spielt, wenn Du 30 Punkte hast, bist Du eigentlich durch. Wir werden in diesem Jahr schon mindestens 37 Punkte brauchen. Es ist ein heftiges Tauziehen. Ich bin gespannt, wer als erstes nachgibt..."
Adler Weseke - TuS Wüllen 1:2 (1:1)
1:0 Kempkes (9.), 1:1 Edel (38.),
1:2 Edel (67.)
Gelb-Rote Karte: Wesekes Riemenschneider (90.+2/wiederholtes Foulspiel)