FC Epe klopft an die Landesliga-Pforte
Von Christian Lehmann
(16.05.22) Es sieht schwer danach aus, als hätte der FC Epe an diesem Sonntag bei Eintracht Coesfeld sein Meisterstück gemacht. Nach dem eigenen 3:1 (1:1)-Auswärtserfolg und der gleichzeitigen 0:1-Pleite von SuS Stadtlohn gegen den SC Reken hat der Tabellenführer neun Punkte Vorsprung und das wesentlich bessere Torverhältnis gegenüber dem Verfolger. Da kann dem Fast-Meister wohl nur noch ein Voodoo-Zauber in die Quere kommen...
Trotzdem weigerte sich André Hippers nach dem Spiel standhaft und nahm keine Aufstiegs- und Titel-Gratulationen an. "Ich wäre ja auch schön doof, wenn ich das machen würde. Trotzdem war es nach dem Schlusspfiff eine andere Freude als bei den Siegen zuvor, weil wir wissen, dass die Chance jetzt riesengroß. Wir haben in dieser Saison ein Ligaspiel verloren und sind jetzt seit 23 Spielen ungeschlagen. Dass wir jetzt noch dreimal in Folge verlieren, halte ich auch für unwahrscheinlich. Den einen Punkt, den wir jetzt noch brauchen, wollen wir jetzt auch noch holen..."
Baumann einmal mehr überragend
Beim Tabellendritten brauchten die Eperaner eine Menge Widerstandskraft, Geduld - und einen bärenstarken Schnapper. "Wir haben unfassbare Qualität zwischen den Pfosten. Niklas Baumann hilft uns immer wieder in den Phasen, in denen Spiele in die andere Richtung laufen können", meinte auch Hippers. Baumann verhinderte etwa in der 65. Minute Coesfelds möglichen Führungstreffer durch Torjäger Marius Borgert, der nach Querpass von Philip Schink völlig frei vor dem Tor des FC zum Abschluss gekommen war. Erst in den Schlussminuten tüteten die Gäste dann den Sieg ein. Nach Flanke von Timo Schönherr besorgte Jan Beverborg mit einem wunderschönen Kopfballtreffer das 1:2 (85.), in der Schlussminute drang Philipp Hörst dann von außen in den Sechzehner ein und düpierte aufgerückte Coesfelder mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag (1:3/90.).
Seinen ersten hatte der Offensivmann schon nach zwölf Minuten in einer intensiven Drangphase der Gäste zu Beginn erzielt. Loris Deiters spielte den Ball in die Schnittstelle zu Felix Wobbe, der leitete direkt zum Torschützen weiter (0:1/12.). Jan Beverborg scheiterte wenig später mit einem Lupfer (20.), dann jedoch gelang es den Hausherren immer besser, die Räume zuzustellen und nach Ballgewinn selbst initiativ zu werden. Glück hatten die Gäste, dass nach einem Zweikampf vor ihrem Tor auf Stürmerfoul gegen Borgert entschieden wurde (27.). Der 1:1-Ausgleich durch Maik Quent, der den Ball nach einem Standard im Nachsetzen von halblinks mit links ins Eck zwirbelte, war nicht unverdient (38.). "Wir können froh sein, dass wir mit einem Unentschieden in die Pause gekommen sind. Borgert hat immer wieder auf Balleroberungen gewartet - es ist einfach schwer, den Jungen aufzuhalten", meinte Hippers, dessen Team den Liga-Toptorjäger jedoch nach der Pause deutlich besser vom eigenen Tor fernhielt.
Trotzdem war Eintracht Coesfelds Spielertrainer Karsten Erwig mit dem Auftritt seiner Truppe absolut einverstanden. "Epe hatte Feldvorteile und ist sehr dominant aufgetreten - wir hatten aber immer Phasen, in denen wir ebenbürtig waren. Ich würde trotzdem nicht sagen, dass der Sieg unverdient ist."
Eintracht Coesfeld - FC Epe 1:3 (1:1)
0:1 Hörst (12.), 1:1 Quent (38.),
1:2 Beverborg (85.), 1:3 Hörst (90.)