Ellewick wehrt sich mit Haut und Haar
Von Christian Lehmann
(23.05.22) Wenn der ASV Ellewick tatsächlich noch die Klasse halten sollte, dürfte man sich im Waldstadion noch jahrelang von einer legendären Saison erzählen, in der das Team allen Widerständen trotzte und auf den letzten Metern noch über den Strich sprang. Bereits nach dem 2:1 (1:0)-Sensationssieg über den SuS Stadtlohn brachen bei den Hausherren alle Dämme. Marvin Robert rettete seinem Team in der dritten Minute der Nachspielzeit mit seinem Siegtreffer den dringend benötigten Dreier. Dass dieser durchaus schmeichelhaft war, das war ASV-Spielertrainer Alex Buning völlig schnurz.
"Wir sträuben uns vehement gegen den Abstieg. Diesmal wurden wir dafür belohnt, dass wir so viel investieren. Ich kann nur den Hut vor den Jungs ziehen", sagte Buning. "Klar nehmen wir die Punkte mit. Mir ist ehrlich gesagt sch...egal, ob verdient oder nicht."
Die Hausherren brauchten ihre Zeit, um sich gegen stark startende Gäste zu finden, die immer wieder Überzahl im Mittelfeld erzeugten. Die große Chance zur Führung ließ Maxi Wolf liegen, der per Strafstoß an Ellewicks Schnapper Noah Ross scheiterte (16.). Es sollte nicht die letzte Aktion des Torhüters bleiben, mit der er die Stadtlohner Offensive zur Verzweiflung trieb.
"Natürlich hat SuS das Spiel gemacht, aber wir konnten uns immer wieder befreien", sagte Buning. Und so kam Ellewick auch zum Führungstor: Georg Röring legte nach einer klugen Seitenverlagerung zurück zu Kapitän Maik Klein-Reesink, der SuS-Schlussmann Justin Mess ausguckte und zum 1:0 traf (28.). Dass der 1:1-Ausgleich erst in der 83. Minute durch ein Kopfballtor von Raphael Busert fiel, glich einem Wunder, Hexer Ross hatte mit einem halben Dutzend starker Paraden daran großen Anteil. "Nach dem 1:1 haben wir alle gedacht, den Punkt nehmen wir gerne mit", so Buning.
Es war aber noch längst nicht Schluss in diesem Wahnsinns-Spiel: Zunächst verschoss Benedikt Terbrack einen Strafstoß (86.), wenig später jagte Marvin Robert den Ball von halbrechts unten links ins Stadtlohner Tor (2:1/90.+3). Die sechsminütige Nachspielzeit wurde zur Zerreißprobe für die Ellewicker, die durch Terbrack noch den Pfosten trafen (90.+5), dann aber tief durchatmeten, als Schiedsrichter Marcel Mondring die Partie beendete.
"Uns hat erneut die letzte Konsequenz gefehlt mit dem vergebenen Elfmeter als Höhepunkt", haderte SuS-Coach Stefan Rahsing bei den Kollegen der Münsterland Zeitung. Er ärgerte sich zudem über ein vermeintlich reguläres Tor von Justus Jaegers, das der Unparteiische nicht anerkannte, weil er eine Abseitsstellung gesehen hatte.
ASV Ellewick - SuS Stadtlohn 2:1 (1:0)
1:0 Klein Reesink (28.), 1:1 Busert (83.),
2:1 Robert (90.+3)
Bes. Vork.: Ellewicks Ross pariert FE gegen Wolf (16.)
Bes. Vork.: Ellewicks Terbrack verschießt FE (86.)