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Die beste Mannschaft steigt auf
Von Christian Lehmann
(22.05.22) Das hätte man den Jungs des FC Epe mal am 19. September erzählen sollen: Nach drei Remis zum Start und der 2:4-Pleite bei der SG Coesfeld stand die Truppe von Trainer André Hippers auf Rang zwölf am Rande der Abstiegszone. Es folgte ein 7:0-Befreiungsschlag gegen den VfB Alstätte, eine beeindruckende Aufholjagd ohne eine einzige weitere Niederlage und ein lange packender Titel-Zweikampf mit SuS Stadtlohn. Weil dem Verfolger im Schlussspurt die Puste ausging und Epe einfach immer weiter punktete, ist jetzt Historisches eingetreten: Nach exakt 35 Jahren spielen die Blauen in der kommenden Saison wieder in der Landesliga.
Ein Meilenstein war sicherlich der 1:0-Erfolg zu Rückrundenbeginn bei SuS Stadtlohn. Auch die beiden Punkte aus den Derbys mit dem Erzrivalen Vorwärts Epe sollten sich letztlich als hilfreich und wichtig erweisen. Vor allem am Wolbertshof dürfte man traurig sein, dass zwei Highlight-Spiele in der kommenden Spielzeit entfallen. Verdient ist der Aufstieg allemal, da reicht allein schon ein Blick auf die Statistik: Heim- und Auswärts, Hin- und Rückrundentabelle führt die Hippers-Bande an, mit nur 20 Gegentreffern stellt sie die beste Defensive der Liga. Nur der SV Heek hat mehr Tore erzielt als der Meister, aber vielleicht fällt in der Restsaison ja auch noch diese Marke.
Angefangen mit einem exzellenten Schnapper Niklas Baumann, über eine kompakte Defensive mit Abwehrchef Loris Deiters und Stratege Hippers im Zentrum, bis hin zu einer bärenstarken Offensivreihe mit Jan Beverborg (20 Saisontore), Felix Wobbe (14 Treffer) und Philipp Hörst (12 Buden) bringt die Mannschaft alles mit, um nicht nur attraktiven, sondern auch extrem erfolgreichen Fußball zu spielen. Mit Jens Niehues bekommt Hippers in der nächsten Saison zudem noch einen absoluten Fachmann an die Seite gestellt. Die Landesliga kann sich auf eine echte Bereicherung freuen...
Zum Spiel
Die Eperaner kamen gut rein und diktierten zunächst erwartungsgemäß das Spiel. Dem gefälligen Ballbesitzfußball der Hausherren stellte Ramsdorf allerdings eine kompakte, leidenschaftliche Defensiv-Leistung entgegen. Die Gäste, bei denen Mike Schöning im Tor völlig überraschend sein Bezirksliga-Debüt feierte, weil sich David Storks beim Aufwärmen verletzt hatte, setzten offensiv nur vereinzelt Nadelstiche. Felix Wobbe verpasste für den FCE per Kopf zunächst die mögliche Führung (23.), auf der Gegenseite rutschte dann Marvin Teichmann nach flacher Hereingabe von Dennis Lendl nur hauchdünn am Ball vorbei (33.). Eher zufällig kam dann der Ball in der Box zu Jan Beverborg, der stark antizipierte und humorlos mit der Pieke traf (1:0/37.). Die Hausherren hätten zur Pause höher führen können, trafen insgesamt zweimal das Aluminium.
Weil Beverborg auch kurz nach Wiederbeginn zweimal binnen weniger Minuten (46./50.) die Vorentscheidung verpasste, sorgte Koray Arslan mit seinem Ausgleichstreffer nochmal für wunde Fingernägel bei der Mehrzahl der knapp 500 Zuschauer in den Bülten. Eine tolle Annahme und ein feiner Schlenzer aus dem Stand - und Niklas Baumann im Kasten der Hausherren war machtlos (1:1/53.). Weil Thorsten Hüsings Kopfball (69.) und Beverborgs Lattenschuss (79.) ihr Ziel verfehlten, blieb es bis zum Ende spannend. Weil aber beide mit dem Punkt zufrieden waren, ließ man sich in der Schlussphase weitestgehend in Ruhe.
Ramsdorfs Trainer Marco Weitz fand das völlig verständlich. Er war happy mit dem Punkt. "Es war ein sehr anstrengendes Spiel für uns. Die Jungs waren absolut platt. Ich bin auch nicht so vermessen, zu sagen, ich muss in Epe unbedingt gewinnen. Sie hatten eine gute Spielanlage und haben spielerische Akzente gesetzt, wir haben kompakt gestanden und fast alles super weg verteidigt. In der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner dann etwas höher angelaufen und Ballgewinne erzwungen. Ich finde, es ist ein verdienter Punkt."
FC Epe - VfL Ramsdorf 1:1 (1:0)
1:0 Beverborg (37.), 1:1 Arslan (53.)
