Alstätte hält stilvoll die Klasse
Von Christian Lehmann
(30.05.22) Die Hütte war voll am Alstätter Bahnhof, über 300 Zuschauer wollten den Abstiegskracher zwischen Gastgeber VfB und dem SV Gescher sehen. Die Schaulustigen kamen dabei voll auf ihre Kosten, sahen vier Tore, zwei Platzverweise - und ein glückliches Ende für die Hausherren die nach dem 3:1 (2:1)-Erfolg eine weitere Saison in der Bezirksliga buchten. Da passte wirklich alles.
"Es war wirklich ein würdiger Rahmen", freute sich auch Alstättes Spielertrainer Niklas Hilgemann. "Beim letzten Heimspiel wird in Alstätte ohnehin immer ausgiebig gefeiert. Dass wir das nun mit dem Klassenerhalt so zelebrieren konnten, ist natürlich super. Das war ein rundum gelungener Tag. Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen." Derweil wich die Katerstimmung im Lager des SV Gescher kurz nach dem Abpfiff Erleichterung, denn auch die Gästen bleiben aufgrund der Niederlage des ASV Ellewick drin. "Wir waren trotzdem etwas enttäuscht, weil wir diesen letzten Schritt gerne aus eigener Kraft gemacht hätten", meinte Gästecoach Hendrik Maduschka.
Anfangsphase verpennt
Sein Team hatte "die ersten fünf Minuten total verpennt" und sich verdientermaßen ein frühes Gegentor gefangen. Marcel Freckmann bediente Hilgemann, der den Ball rüber spitzelte, ehe Johannes Terhaar in seinem letzten Heimspiel für seinen Herzensverein das 1:0 markierte. Der 34-Jährige wird die Schuhe nach der Saison an den Nagel hängen. "Der Opa wirkt aber eigentlich noch recht jung", flachste Hilgemann.
Nach dem Rückstand machten die Gäste Druck, hatten vor allem über den flinken Mika Büger gute Szenen. Er und Jonah Ploss verpassten nach einer Ecke per Doppelchance den möglichen Ausgleich (8.). Nachdem auf der Gegenseite Alex Trogemann mit starker Fußabwehr gegen Hilgemann den nächsten Alstätter Treffer verhindert hatte (10.), forderte Gescher nach einem vermeintlichen Foulspiel an Büger einen Strafstoß (12.). Wenig später gab es dann bei einer ähnlichen Szene doch einen Elfmeter, nachdem Freddy Maas Büger in der Box zu Fall gebracht hatte. Rene Böing vollstreckte zum 1:1-Ausgleich (31.).
Rote Karte gegen Büger
Der hatte jedoch nicht lange Bestand, denn Johannes Terhaar besorgte nach einem zunächst geklärten Freistoß aus dem Halbfeld das 2:1. Der Rebound gelangte zu Spielertrainer Hilgemann, der rüber legte zum Torschützen (36.). Kurz darauf kam's noch dicker für die Gäste: Büger schmiss nach einem Techtelmechtel mit Johannes Feldhaus vor der Gescheraner Bank seinem Gegenspieler den Ball ins Gesicht und sah die Rote Karte. "Leider hat der Schiedsrichter nur die Aktion von Mika gesehen", meinte Maduschka. Der Alstätter soll vorher im Zweikampf nachgehakt haben (40.). Alstätte verpasste es kurz vor Ende des ersten Durchgangs, das Ergebnis nach einem Freckmann-Freistoß durch Terhaar auszubauen (45.).
Auch nach Wiederbeginn gaben die in Überzahl agierenden Gäste zunächst den Ton an, Hilgemann scheiterte zunächst mit einem Lupfer neben das Tor (55.), fand aber in der 77. Minute sein Torjäger-Gen wieder. Mit einem feinen Chip ließ er zwei Gegenspieler alt aussehen, ehe er die Murmel von halbrechts volley ins Tor knallte (3:1/77.). "Mit zehn Mann haben wir es nicht mehr geschafft, genug Druck aufzubauen, um Alstätte in Bedrängnis zu bringen", meinte Maduschka. Nach einem Handspiel von Oliver Tenhagen und der folgenden Gelb-Roten Karte herrschte zwar wieder Gleichzahl (87.), sie kam jedoch aus Sicht der Glockenstädter zu spät, um noch für einen Punktgewinn in Frage zu kommen.
VfB Alstätte - SV Gescher 3:1 (2:1)
1:0 J. Terhaar (3.), 1:1 Böing (31.),
2:1 Feldhaus (36.), 3:1 Hilgemann (77.)
Rote Karte: Geschers Büger (40./grobe Unsportlichkeit)
Gelb-Rote Karte: Alstättes Tenhagen (87./Handspiel)