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Kurioser Schlussakt in Stadtlohn


Von Christian Lehmann

(06.09.21) Eine völlig verrückte Szene ereignete sich in der 91. Minuten des Spiels zwischen SuS Stadtlohn und Eintracht Coesfeld. Gäste-Joker Marius Borgert umkurvte SuS-Schnapper Stefan Mester und spitzelte das Leder in Richtung Tor. Während sich die ersten Coesfelder jubelnd abdrehten, stürmte der neben dem Tor postierte Stadtlohner Daniel Diekenbrock auf den Platz und spitzelte den Ball weg. Die Hausherren bewiesen daraufhin bemerkenswertes Fairplay. Dass über diese Situation beim 2:2 (1:0)-Remis letztlich am meisten diskutiert wurde, ärgerte Stefan Rahsing allerdings maßlos. 

"Das war eine Affekt-Handlung. Fakt ist auch, dass die Regel-Auslegung vollkommen korrekt ist. Ich habe mich im Nachhinein geärgert, dass ich ihn überhaupt zum Aufwärmen geschickt habe", befand der SuS-Trainer. Erst seit einigen Jahren wird ein derartiger Eingriff eines Reservespielers ins Spiel mit einer Roten Karte und einem Strafstoß geahndet, früher hätte es noch Gelb und indirekten Freistoß gegeben. Bemerkenswert: Stadtlohns Schlussmann stellte sich demonstrativ an den Pfosten und ließ den Ball passieren. "Die Schlussphase war sehr hitzig, wenn man bedenkt, wie groß der Druck war, finde ich das bemerkenswert. Der Stadtlohner Spieler hat seinen Fehler auch eingesehen und sich direkt entschuldigt. Das war absolut fair", meinte Karsten Erwig aus dem Coesfelder Trainerteam. 

Rahsing: "Zwei verlorene Punkte"

Das sah auch Rahsing, der selbst keinen Einfluss auf die Entscheidung seiner Jungs genommen hatte, nicht anders: "Es war gut, wie die Mannschaft darauf reagiert hat. Die Szene ist allerdings mal abgesehen von der ärgerlichen Sperre eigentlich fast irrelevant. Es gilt vielmehr, über das zu reden, was vorher passiert ist. Dieses Spiel darf eigentlich nur einen Sieger haben, für uns waren das zwei verlorene Punkte..." 

Eintracht-Keeper Johannes Kasnatscheew hatte die Hausherren von der ersten Minute an beinahe zur Verzweiflung gebracht und gleich mehrfach bärenstark pariert. Bereits nach zwei Minuten war er zur Stelle, den Nachschuss von Maxi Rhein klärte dann einer seiner Mitspieler auf der Torlinie. Rhein hätte zudem nach zehn Minuten bei einem Pfostentreffer bereits das 1:0 erzielen können. Die zu diesem Zeitpunkt aus SuS-Sicht "absolut überfällige Führung" (Rahsing) besorgte Raphael Busert, der den Ball nach einer Hereingabe von Mario Thentie mit der Brust mitnahm und unhaltbar in den Winkel schweißte (1:0/18.).

Coesfeld rackert sich ins Spiel

"Zu diesem Zeitpunkt wundert sich keiner, wenn es 3:0 steht. Aus völlig unerfindlichen Gründen haben wir danach das Fußballspielen eingestellt und uns selber in die Bredouille gebracht", monierte Stadtlohns Trainer. "Coesfeld musst Du bewegen, auf kleinem Raum sind sie aber sehr gut." Trotz zweier verletzungsbedingter Auswechslungen von Kai Hemsing und Philipp Schink stellten die Gäste dies in der Folge unter Beweis. Bei einem Lattentreffer und zwei Freistößen hatten die Gastgeber durchaus Glück, dass sie nicht den Ausgleich kassierten.

Ein paar Nachjustierungen in der Pause brachten dann aus SuS-Sicht den gewünschten Effekt, allerdings verpassten Busert per Kopf (49.), Rhein mit einem Chip-Ball (53.) sowie Tobias Preckel aus zehn Metern Torentfernung (59.) die mögliche Vorentscheidung. Am 1:1-Ausgleich hatte dann Coesfelds früh eingewechselter Torjäger großen Anteil: Borgert zog in der Box das Foul gegen Jannik Buning, Tobias Hüwe traf vom Punkt (62.). Lars Sparwel brachte die Gastgeber dann per Kopf nach einer Flanke von der rechten Seite noch einmal in Führung (2:1/76.), anschließend verpassten es Justus Jägers (78.) und Busert (82.) erneut, für klare Verhältnisse zu sorgen. Das rächte sich letztlich in der Nachspielzeit... 

Von einem glücklichen Remis wollte Erwig anschließend allerdings nicht sprechen: "Das würde ich nicht so sehen. Stadtlohn war zwar dominant in der Spielanlage, wir waren aber körperlich sehr präsent und haben gut dagegen gehalten." Rahsing hofft derweil auf einen Lerneffekt bei seinen Jungs: "Es war ein ganz komisches Spiel mit einer alten Krankheit von uns. Vielleicht braucht die Mannschaft das, um es endlich zu verstehen."

SuS Stadtlohn - Eintracht Coesfeld     2:2 (2:1)
1:0 Busert (18.), 1:1 Hüwe (62./FE), 
2:1 Sparwel (76.), 2:2 Borgert (90.+1/FE)
Rote Karte: Stadtlohns Diekenbrock (90.+1/unerlaubter Eingriff ins Spiel)



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