Adler-Stolz verfliegt in Durchgang zwei 

Von Christian Lehmann

(20.09.21) Der Plan, sich beim Titelfavoriten SuS Stadtlohn nicht locken zu lassen und erstmal tief zu stehen, ging für Adler Weseke im ersten Durchgang zunächst auf. Anerkennung gab's hierfür vom Gegner: "Da stand eine Truppe auf dem Platz, die wollte. Es war zu erkennen, warum sie gegen Gescher gepunktet haben", meinte SuS-Coach Stefan Rahsing. Weil sein Team jedoch bis zum Ende auf dem Gaspedal stand und Weseke im Angesicht des Stadtlohner Tempofußballs den Kopf verlor, gingen die Adler nach dem 5:0 (0:0) mit hängenden Flügeln statt stolzgeschwellter Brust vom Feld.

"Mit der ersten Halbzeit war ich zufrieden, wir haben Stadtlohn, eine Top-Mannschaft, vor Aufgaben gestellt. Nach der Pause haben wir dann aber einfach aufgehört, da kam dann der Angsthasen-Fußball wieder raus", erklärte Adler-Spielertrainer Michael Wansing. "Die Niederlage ist auch in dieser Höhe absolut verdient, weil wir uns nicht mehr zur Wehr gesetzt haben. Solange wir diese zwei Gesichter weiterhin zeigen, wird es verdammt schwer werden für uns."

Börsting verpasst Tor des Monats

Das 0:0 zur Pause war allerdings auch dem Umstand geschuldet, dass die Hausherren ihre zahlreichen guten Möglichkeiten, die sie sich trotz des engmaschigen 5-4-1-Abwehrnetzes der Weseker erspielten, einfach nicht in Tore ummünzten. Kevin Meise scheiterte schon nach zwei Minuten im Eins-gegen-Eins, Maxi Wolf hatte per Freistoß und nach einem Eckball ebenso wenig Fortune wie Johannes Tenbrink mit einer verunglückten Flanke, die beinahe ins Tor gerutscht wäre. Auch ein Kopfball von Justus Jaegers und eine Direktabnahme von Luca Friedrich verfehlten ihr Ziel. Der Chancenwucher der Hausherren wäre jedoch von Jens Börsting beinahe bestraft worden, der nach einer Balleroberung auf Höhe der Mittellinie einfach mal draufhielt und SuS-Schnapper Stefan Mester überloppte, allerdings dabei das Tor nicht traf (30.).

Zur Pause schob Rahsing dann Justus Jaegers als zusätzliche Spitze nach vorne, um mehr tiefe ins Angriffsspiel zu bekommen. Mit Erfolg. "Das erste Tor war dann irgendwann logisch", so der Coach. Nach einer scharfen Flanke von Kevin Meise stand Milan Tendal am zweiten Pfosten blank und löste per Direktabnahme den Knoten (1:0/57.). Anschließend machte Stadtlohn direkt weiter: Nach einem Steckpass kam Jaegers über die halblinke Seite und traf zum 2:0 (62.), ehe erneut Tendahl zuschlug - diesmal nach einer Flanke von der rechten Seite (3:0/66.). Stadtlohns Coach sah in dieser Phase einige Automatismen, die das Team in der vergangenen Woche im Training einstudiert hatte. Ein Kopfballtreffer von Maxi Wolf (4:0/75.) und ein weiteres Tor des A-Junioren Laurentin Tuca, der im Nachschuss zum 5:0-Endstand erfolgreich war (90.), rundeten den starken Nachmittag des nun Tabellenzweiten aus Stadtlohn ab. 

"Ich bin sehr zufrieden mit dieser Leistung, diesmal haben wir über die kompletten 90 Minuten volle Power gespielt. Wenn wir dieses Tempo immer abrufen, wird es sehr schwer, uns zu schlagen", bilanzierte Rahsing.

SuS Stadtlohn - Adler Weseke     5:0 (0:0)
1:0 Tendahl (57.), 2:0 Jaegers (62.),
3:0 Tendahl (66.), 4:0 Wolf (75.),
5:0 Tuca (90.)