Frühe Führung, später Knockout

Von Paula Mertens

(18.10.21) Patrick Koster ärgerte sich. "Beim letzten Ball haben wir gepennt." Bis zur 87. Minute sah es danach aus, als dürfte sich der Trainer von Adler Weseke zumindest mal wieder über einen Punkt für sein Team freuen. Ein Distanzschuss von Stef Aagten machte dann jedoch den Unterschied zu Gunsten des VfB Alstätte, der beim 2:1 (1:1)-Heimsieg den dritten Dreier in Serie bejubelte.  

Die Gegebenheiten waren klar: Platz acht gegen das Schlusslicht der Tabelle. Der VfB wollte sein Acht-Punkte-Polster weiter ausbauen, die Weseker hingegen endlich den Tabellenkeller verlassen. "Wir sind mit einer 100-Prozent-Einstellung in die Partie gegangen", so Alstättes Spielertrainer Niklas Hilgemann. Beide Mannschaften hatten sich also einiges vorgenommen. 

Chancen über Chancen

"Das war ein klassischer Arbeitssieg", so beschrieb Hilgemann die Leistung seiner Mannschaft. Dabei hatte es für die Weseker Jungs zu Beginn mehr als gut ausgesehen. Es waren nicht einmal 60 Sekunden gespielt, da gingen die Gäste durch Jens Börsting, der per Elfmeter zum 1:0 einnetzte, in Führung - definitiv ein früher Weckruf für die Alstätter. Die mussten jetzt nachlegen - und das taten sie auch. Nur 14 Minuten später versenkte Stef Aagten nach einer Ecke den Ball im Tor. Dabei hätte es durchaus öfter im Weseker Kasten klingeln können. Hilgemann fasste zusammen: "In der ersten Halbzeit hatten wir viele Chancen, auch hundertprozentige. Wir haben die Bälle nicht sauber zu Ende gespielt, das wollten wir dann besser machen."

Die Hausherren hatten sich fest vorgenommen, mit frischem Wind aus der Pause zu kommen. Die Adler allerdings hätten Ähnliches vor. "In der ersten Hälfte hatten die Alstätter definitiv die besseren Chancen, aber in der zweiten Halbzeit war's dann unser Spiel", stellte Weseker Coach Patrick Koster fest. Warum es vorne trotzdem nicht klingelte? "Das lag eindeutig an unserer Chancenverwertung." Mindestens drei Hochkaräter hatte er im zweiten Durchgang auf seinem Zettel notiert. Immer wieder kombinierten sich die Weseker durch ihr schnelles Umschaltspiel nach vorne, die Konsequenz im Abschluss ließ dann aber zu wünschen übrig. Zweimal reagierte Alstättes Keeper Daniel Siehoff prächtig, einmal schepperte das  Aluminium. 

"Das war ein guter Fight bis zur letzten Minute"

Trotz einer starken zweiten Hälfte belohnten sich die Adler nicht - eine kleine Unaufmerksamkeit in der 87. Minute sorgte dann für den Knockout. Es war erneut Stef Aagten, der nach einer Kopfballvorlage goldrichtig stand. Aus 16 Metern traf er per Volley und sicherte seiner Mannschaft mit seinem Doppelpack die drei Punkte. "Grundsätzlich haben die Allstätter verdient gewonnen, aber das war ein guter Fight bis zur letzten Minute. Vor allem, wenn man bedenkt, dass bei uns nur zehn Männer aus der eigenen Mannschaft auf dem Platz standen", so Koster, der mit massiven personellen Problemen zu kämpfen hatte. 

VfB Alstätte - Adler Weseke     2:1 (1:1)
0:1 Börsting (1.), 1:1 Aagten (15.), 
2:1 Aagten (87.)