Stadtlohn enteilt nach Kraftakt
Von Christian Lehmann
(25.10.21) Spitzenspiel gewonnen, fünf Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger FC Epe herausgespielt - für Tabellenführer SuS Stadtlohn könnte es aktuell kaum besser laufen. Auch wenn das Ergebnis beim 3:0 (0:0) über den Ligazweiten SG Coesfeld deutlich anmutet, hatten die Männer von Trainer Stefan Rahsing reichlich Arbeit zu verrichten, ehe der siebte Sieg im neunten Saisonspiel im Sack war.
Vor allem SuS-Hüne Mario Thentie waren die Strapazen dieses Abnutzungskampf deutlich anzumerken. Der musste in der 71. Minute beim Stand von 2:0 für die Hausherren völlig kaputt runter, nachdem er sich in Luftduellen mit den Coesfelder Leuchttürmen Cedric Schürmann und Philipp Jacobs immer wieder aufgerieben hatte. "Coesfeld hat eine Mannschaft, die das Maximum aus den eigenen Möglichkeiten herausholt und einen sehr effektiven Fußball spielt", erklärte SuS-Coach Stefan Rahsing. Sein Plan, bei langen Bällen auf das Sturmduo präsent zu sein, war im ersten Durchgang exzellent aufgegangen. Weil es in den Luftduellen ab und an auch mal schepperte, musste die SG-Angriffsreihe schon nach 20 Minuten verletzt ausgewechselt werden.
Rahsing: "Zu sehr aufs Zerstören beschränkt"
"Uns war klar, dass wir genau diese Duelle für uns entscheiden mussten. Wir haben Zweikämpfe geführt bis zum Umfallen. Es war eine exzellente Defensivleistung. Wir haben uns aber in der ersten Halbzeit zu viel auf das Zerstören beschränkt und dabei das eigene Offensivspiel etwas vernachlässigt", monierte Rahsing. Dennoch hatten die Hausheren in der torlosen ersten Hälfte ihre Gelegenheiten, während die SG vor dem gegnerischen Tor kaum in Erscheinung trat. Milan Tendahl verpasste nach einem Konter die mögliche SuS-Führung (13.) und traf später nach Zuspiel von Maxi Rhein nur den Pfosten (43.), Letzterer stapfte kurz vor der Pause auch gemeinsam mit Kevin Meise auf das Coesfelder Tor zu, doch der Umschalt-Moment verpuffte (44.). Auch Maxi Wolf hatte eine gute Offensiv-Aktion (20.).
Die Tore fielen allerdings nach der Pause: Maxi Rhein bekam bei einer Pressing-Situation den Fuß an den Ball, Raphael Busert bekam den Ball, machte damit vieles richtig und beförderte ihr mit dem linken Fuß ins lange Eck (1:0/56.). Nur drei Minuten später konterte der SuS den Gegner nach einer Ecke aus, Busert bediente Meise, der in der Mitte Justus Jaegers fand, dieser stolperte die Kugel im Fallen rein - 2:0 (59.). "Danach hatten wir alles im Griff", meinte Rahsing.
Ampelkarte gegen Mauermann
Einzig bei einem Konter über Kapitän Lucas Jacobs waren die Gäste nah dran an einem Torerfolg, doch Florian Brinkmann holte ihn ein und störte ihn so, dass Keeper Justin Mess das Leder kontrollieren konnte (85.). Kurz darauf machte Anton Macha das Buch nach einem Konter endgültig zu (3:0/86.). Die Coesfelder mussten hinten raus noch eine Gelb-Rote Karte gegen Hendrik Mauermann nach einem Trikotzupfer an der Mittellinie hinnehmen (90.) -berechtigt, aber unnötig.
"Ich glaube, der Schiedsrichter hätte Fünfe gerade sein lassen, wenn er im Kopf gehabt hätte, dass er schon Gelb hat. Blöd gelaufen", kommentierte SG-Trainer Zouhair Allali. An der Niederlage gab's für ihn nix zu deuteln: "Das Ergebnis geht voll in Ordnung, Stadtlohn war die bessere Mannschaft. Wir haben sehr gut und lange dagegen gehalten. In so einem Spiel musst Du einfach mal aus einer halben Chance ein Tor machen, das ist uns nicht gelungen. Die Verletzungen haben unseren Matchplan erheblich gestört." Schon vor der Partie hatte Torhüter Simon Tenkamp passen müssen, sein Vertreter Tim Herbstmann machte seine Sache gut.
SuS Stadtlohn - SG Coesfeld 06 3:0 (0:0)
1:0 Busert (56.), 2:0 Jaegers (59.),
3:0 Macha (86.)
Gelb-Rote Karte: Coesfelds Mauermann (90./wiederholtes Foulspiel)