Es wird eng für den SC Reken

Von Christian Lehmann

(03.03.22) Die gesamte Liga erwartet in der Rückrunde eine Aufholjagd des SC Reken. Bisher lässt die Wende beim in den Keller gerutschten, hochkarätig besetzten Ensemble von Trainer Daniel Sekic allerdings auf sich warten. Beim Nachholspiel am Mittwochabend jubelten statt den Gästen die Hausherren des VfB Alstätte über einen letztlich nicht unverdienten 3:1 (2:1)-Erfolg.

"Nur ein Punkt aus zwei Spielen - das ist eine ganz bittere Ausbeute. So kann man keine Aufholjagd starten", sagte Sekic nach dem Spiel. Zusätzlich blöd für sein Team: Wegen Corona-Fällen beim Gegner wurde das für Sonntag angesetzte Heimspiel gegen den SV Gescher bereits abgesagt, Reken wird stattdessen am Sonntag wohl trainieren. Dass nach einer komplizierten Vorbereitung noch eine Menge zu tun ist, war in Alstätte trotz einiger guter Ansätze deutlich zu sehen.

Schlechte Platzverhältnisse

"Ich kann nicht sagen, dass die Jungs nicht wollten - der Gegner wollte es aber ein wenig mehr", so Sekic. Darauf, dass der Gegner auf einem "katastrophalen Naturrasenplatz" vermehrt mit langen Bällen agieren würde, waren seine Jungs vorbereitet. "Fußballerisch konnte man auf diesem Untergrund überhaupt keine Lösungen finden. Der Ball war häufiger in der Luft als am Boden."

Auf die Qualitäten von Alstättes Spielertrainer Niklas Hilgemann hatte Sekic natürlich im Vorfeld hingewiesen, schließlich coachte er ihn selbst zwei Jahre lang während seiner Zeit beim SuS Stadtlohn. Dass Hilgemann jedoch nach einem langen Ball in die Spitze und Kopfball-Verlängerung schon nach zwei Minuten technisch höchstanspruchsvoll zum 1:0 traf, hatte auch mit Pech zu tun. "Das hat uns aber nicht lange beschäftigt", befand Sekic, der anschließend einen engagierten Vortrag seiner Jungs sah, die auch körperlich gut zur Sache gingen. Lohn war der 1:1-Ausgleich durch Kevin Korte, der nach einem Eckball von Dominik Göbel im Nachsetzen traf (20.). Vor der Pause gelang jedoch den Hausherren die erneute Führung: Frederik Maas setzte sich eindrucksvoll gegen die halbe Rekener Mannschaft durch und bediente Marius van Weyck, der auf 2:1 stellte (41.).

Joker Leeners staubt ab

Nach der Pause stand das Spiel dann auf Messers Schneide, ehe Jonas Termathe mit einem wuchtigen Abschluss die Entscheidung einleitete. Seinen scharfen Schuss sah SCR-Keeper Tobias Ladermann spät und ließ ihn so nach vorn prallen, der just zuvor eingewechselte Henning Leeners bedankte sich (3:1/83.). Termathe hatte schon kurz vor der Pause mit einem satten Lattentreffer den vorzeitigen Rekener Knockout hauchdünn verpasst. Alstätte musste nach der Gelb-Roten Karte gegen Oliver Tenhagen (88.) noch etwas zittern, brachte letztlich jedoch die sechs Minuten Nachspielzeit sauber über die Bühne. 

"Unser Sieg war verdient, weil wir noch mehr als der Gegner investiert haben", sagte Alstättes Trainer Dirk Haveloh nach dem Spiel den Kollegen der Münsterland Zeitung. Nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch sei die Leisung seines Teams ansprechend gewesen. "Das war so nach der Vorbereitung nicht zu erwarte", so Haveloh. Während sein Team als Zehnter mit 23 Punkten eine gute Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt hat, stehen im März für den Tabellen-13. aus Reken richtungsweisende Spiele gegen den ASV Ellewick, TuS Wüllen und SV Heek an. Sekic ist sich der Situation bewusst: "Jeder kann die Tabelle lesen. Das wird für uns eine ganz, ganz enge Geschichte."

VfB Alstätte - SC Reken     3:1 (2:1)
1:0 Hilgemann (20.), 1:1 Korte (20.),
2:1 van Weyck (41.), 3:1 Leeners (83.)
Gelb-Rote Karte: Alstättes O. Tenhagen (88./Foulspiel)