Reken atmet auf, Frust beim SV Gescher

Von Christian Lehmann

(14.03.22) Da ist er, der ersehnte erste Sieg im neuen Jahr für den SC Reken! Beim 3:2 (1:0)-Erfolg im Nachholspiel gegen den SV Gescher holte das Kellerkind den erst vierten Dreier in dieser Spielzeit und schöpft damit neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Riesig war hingegen der Frust beim Gegner aus der Glockenstadt, der sich in der Nachspielzeit in einer Roten Karte gegen Keeper Alex Trogemann entlud.

Der Schlussmann hatte dem Unparteiischen Pascal Mertikat nach Spielende empfohlen, seinen Schiedsrichter-Schein abzugeben - was dieser als Beleidigung einordnete. Die Gescheraner fühlten sich aufgrund eines vermeintlichen Foulspiels an Rene Böing vor dem Rekener 3:1 ungerecht behandelt, ebenso zeigten sie kein Verständnis dafür, dass der Referee bei vier Treffern und einigen Auswechslungen in Durchgang zwei nur zwei Minuten nachspielen ließ. "Trotzdem darf er da gar nicht erst zum Schiedsrichter hingehen", rügte Geschers Coach Hendrik Maduschka seinen Torhüter.

Reken bissig, Gescher beeindruckt 

Sein Team hatte vor allem in den ersten 30 Minuten massive Probleme, den körperlich präsenten Hausherren Paroli zu bieten. "Die haben immer an Rande der Legalität agiert und uns gut den Schneid abgekauft", so Maduschka. Nach Ballgewinn ging's dann stets ziemlich flott in die Tiefe - etwa vor dem 1:0, als Kilian Niewerth einen Ballverlust im Gescheraner Aufbau nutzte (23.).

Mit zunehmender Spieldauer in Hälfte eins fuchsten sich die Gäste allerdings rein ins Spiel und kamen durch Dennis Schültingkemper zur ersten guten Gelegenheit (40.). Wenig später hätte Rene Böing nach einem Foulspiel von Thorin Graßnick vom Elfmeterpunkt ausgleichen können, doch SCR-Keeper Antonio Mestrovic parierte stark. "Der war eigentlich gar nicht schlecht geschossen", kommentierte Maduschka. "Das war eine Initialzündung für die zweite Halbzeit", meinte Rekens Coach Daniel Sekic.

Trogemann vereitelt das 3:0 

Auch zum Start in die zweite Halbzeit waren die Hausherren wieder präsenter - beim 2:0 kickte allerdings auch Gevatter Zufall mit. Ein langer Ball wurde im Mittelfeldzentrum abgefälscht und rutschte durch, Mats Rohling schob unbehelligt zum 2:0 ein (51.). Mit einer starken Parade gegen Dominik Göbel vereitelte Trogemann das 3:0, Nils Lütkebohmert verpasste im Nachsetzen die Entscheidung (75.). Doch Gescher steckte nicht auf und verkürzte nach einem Eckball durch Eric Sundrum per Kopf (2:1/83.). Drei Minuten später dann die Schlüsselszene: Böing ging nach einem Zweikampf mit Julian Hösl zu Boden, Reken konterte und stellte durch Marcel Korth auf 3:1 (86.). Die Gäste kamen zwar durch Thorin Graßnick erneut heran, das 3:2 (90.) kam aber zu spät.

"Wir waren gut dran und haben an das 2:2 geglaubt. Ich muss den Jungs ein Kompliment dafür machen, dass sie nicht aufgegeben haben", bilanzierte Maduschka. Sein Gegenüber war natürlich extrem erleichtert: "Im Großen und Ganzen gegen einen guten Gegner verdient gewonnen. Wir waren sehr präsent, alle sind ans Limit gegangen - dann hat man auch ein bisschen Spielglück. In der Schlussphase war es ein offener Schlagabtausch, diesen Stress hätten wir nicht haben müssen."

SC Reken - SV Gescher     3:2 (1:0)
1:0 Niewerth (32.), 2:0 Rohling (51.), 
2:1 Sundrum (83.), 3:1 Korth (86.), 
3:2 Graßnick (90.)
Bes. Vork.: Rekens Mestrovic pariert FE gegen Böing (45.)
Rote Karte: Geschers Trogemann (90.+2/Beleidigung)