Coesfelder Beton ist von guter Festigkeit
Von Fabian Renger
(14.10.22) Da brauchte der SC Reken aber mal jede Menge Geduld. Der Spitzenreiter reiste am Donnerstagabend zur SG Coesfeld. Und die Hausherren dachten sich: Kommt, Freunde, lasst uns ein Bollwerk errichten und Beton anrühren. "Wir haben uns nochmal fünf Meter tiefen fallen lassen als zuletzt, waren so in der Ordnung", freute sich SG-Coach Marcel Deelen über einen defensiv ordentlichen wie stabilen Auftritt. Am Ende unterlag seine Truppe zwar mit 1:2 (0:1). Aber im Gegensatz zum Leistungsabfall in Gescher stimmte die Darbietung.
"Wir waren laufbereiter, wir waren aggressiver in den Zweikämpfen, wir waren zweikampfwilliger", zählte Deelen die positiven Aspekte auf. Stefan Thier hätte beinahe direkt mal für einen bombastischen Start sorgen können. Nach einem langen Ball hinter die Kette war er bereits an Rekens Schnapper Sören Stauder vorbei - schoss aber auch am Gehäuse vorbei (1.).
Reken fand Lösungen
"Coesfeld hat uns das Feld quasi komplett überlassen. Das haben sie gut gemacht, aber wir haben schon Lücken gefunden", berichtete Rekens Trainer Daniel Sekic. Sowas nennt man wohl wirklich Geduldsspiel. Luca Knüver köpfte in der ersten Halbzeit nicht ins Tor, war aber eine riesige Gelegenheit. "Wenn er irgendein anderes Körperteil reingehalten hätte, wäre der Ball rein gegangen", sagte Sekic und lachte. Auch Dominik Göbel stand einmal alleine vorm Coesfelder Torwart Marius Meißing - ein klares Tor, wenn er nicht so gerade vom Ball getrennt worden wäre. Starkes Tackling. Kevin Mulé-Ewald brachte den SCR nach einem Kudret Kanoglu-Eckstoß per Kopf mit 1:0 in Front (30.).
Knüver mit der Erlösung
Auch im zweiten Abschnitt blieb es unterdessen ein permanentes Anlaufen der Gäste, während die Gastgeber lange Zeit auf ihre defensive Struktur setzten. Ab und an brach Reken durch - Nils Lütkebohmert, Samet Kanoglu, und Jonas Kohn vergaben ihre Gelegenheiten jedoch. Für das erlösende 2:0 sorgte Luca Knüver, als nach einer Umschaltsituation mal ausnahmsweise Platz in der Coesfelder Box war (90.). Sekic: "Da standen mal keine fünf bis sieben Leute im Pulk." Damit war das Spiel entschieden.
Zu dem Zeitpunkt hatte die SG bereits ihr System umgestellt, es etwas offener gestaltet, um vielleicht nochmal etwas mehr offensiven Zugriff zu bekommen. In der Nachspielzeit markierte Coesfelds Lucas Jacobs den 1:2-Endstand (90+5.). Er dribbelte von rechts in die Box rein und parkte die irgendwie Kugel im Liegen im Tor.
Ein verdienter Sieg des Tabellenführers, aber Sekic befand: "Das Spiel ohne Ball hätten wir besser machen müssen." Deelen atmete zumindest angesichts der Leistung auf, die sei eine 180-Grad-Wendung im Vergleich zum Gescher-Match gewesen.
SG Coesfeld - SC Reken 1:2 (0:1)
0:1 Mulé-Ewald (30.), 0:2 knüver (90.)
1:2 Jacobs (90+5.)