Göckener rettet leichtsinnige Merfelder
Von Christian Lehmann
(24.10.22) "Wenn man mit 3:1 führt und so kopflos agiert, dann muss man sich nicht wundern, wenn man den Gegner stark macht." Josef Ovelhey ärgerte sich schwarz, nachdem seine Sportfreunde aus Merfeld gegen die SG Coesfeld eine 3:1-Führung hergeschenkt hatten. Nach dem 3:3-Ausgleich in der 85. Minute zeigten die Hausherren dann jedoch, was sie in den vergangenen Wochen stark gemacht hatte. Tim Göckener erlöste den Tabellendritten mit dem ganz späten Lucky Punch zum 4:3 (0:0)-Endstand. Es war der dritte Treffer des "Man of the Match" an diesem Nachmittag.
Bereits in der torlosen ersten Halbzeit hatte Ovelhey einen ordentlichen Auftritt seiner Jungs gesehen. Die waren jedoch gegen kompakt stehende Gäste noch nicht entscheidend durchgekommen. "Der Gegner hat mit einer Fünfer-Abwehrkette und drei Sechsern davor gespielt. Es war im Zentrum sehr eng. Wir haben es nicht geschafft, über Spielverlagerungen oder schnelles Spiel in die Tiefe den Gegner so zu bespielen, dass wir zum Erfolg kommen", analysierte der Coach, der zur Pause Robin Wihan (Knie) verletzungsbedingt auswechseln musste.
Direkt nach Wiederbeginn nutzte dann jedoch Marc Perick eine Unaufmerksamkeit in der Coesfelder Hintermannschaft zur Führung (1:0/47.). "Danach haben wir das Ergebnis aber nur noch verwaltet und uns zu weit zurückgezogen", monierte Ovelhey. Die Quittung servierte seinem Team SG-Spieler Stefan Thier, der zum 1:1-Ausgleich traf (58.). Mit einem Doppelschlag binnen fünf Minuten (65./70.) stellte dann Göckener auf 3:1.
"Danach haben wir den großen Fehler gemacht, dem Gegner den Todesstoß versetzen zu wollen", so Ovelhey. Lucas Jacobs verkürzte auf 3:2 (71.), danach ließen sich die Hausherren immer tiefer hinten reinfallen und kassierten den 3:3-Ausgleich. Ob nun Thier zuletzt am Ball war oder ob es doch ein Eigentor von Fabian Autermann war, vermochten die Gelehrten nicht zu sagen. Schiedsrichter Daniel Azedin trug den Coesfelder in den Spielbericht ein, also wollen wir ihm mal Glauben schenken (85.). Die Antwort der Hausherren war jedoch fulminant: Mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 20 Metern hatte Tim Göckener das letzte Wort (4:3/87.). Auf seinen dritten Treffer an diesem Tage hatten die Gäste keine Antwort mehr. "Vielleicht war's Können, vielleicht auch Glück, vielleicht beides", meinte Ovelhey.
SF Merfeld - SG Coesfeld 06 4:3 (0:0)
Tore: 1:0 Perick (47.), 1:1 Thier (58.),
2:1 T. Göckener (65.), 3:1 T. Göckener (70.),
3:2 L. Jacobs (71.), 3:3 Thier (85.),
4:3 T. Göckener (87.)