Osterwick ackert sich zum Sieg
Von Luca Adolph
(04.12.22) Auf dem Papier sieht der 4:2 (1:0)-Erfolg von Westfalia Osterwick über den SV Lippramsdorf vermeintlich ungefährdet aus. Das täuscht jedoch, weil die Lippramsdorfer zu etlichen Chancen kamen und die Osterwicker im ersten Durchgang ganz schön schwammen. Auch nach dem 4:0 war es noch nicht so ganz in trockenen Tüchern, denn die Gastgeber brannten noch immer und blickten der Niederlage erst mit dem Abpfiff entgegen.
Für Westfalia Osterwick war es ein hartes Stückchen Arbeit, um gegen die Truppe von Sven Kmetsch zu bestehen. Erstmal bestimmte sie nämlich das Geschehen. Auf der Linie fehlten Lippramsdorf nur wenige Millimeter zum Führungstor. Die Gäste grätschten das Spielgerät noch haarscharf ab. Auch der Pfosten rettete einmal für Osterwick. Die Westfalia war bis hierhin nicht gerade das bessere Team. "Sie haben echt verdammt gut gespielt. Wir müssen da eigentlich hinten liegen", resümierte Mario Worms, Spielertrainer von Osterwick.
Worms sagt danke und dreht ab
Eine Unachtsamkeit stellte das Spiel dann jedoch auf den Kopf. Den zu kurz geratenen Rückpass auf SV-Keeper Marvin Niehaus lief Worms nämlich passgenau ab. Hiernach umkurvte er den Torhüter und stellte sicher auf 1:0 (40.). Das Geschenk spielte den Gästen durchaus in die Karten. Bei einem Chipball über die Abwehr schlug Noah Eggemann auch schon ein weiteres Mal zu (55.). Mit dem ersten Führungstreffer gewann Osterwick jetzt zunehmend an Spielkontrolle.
Nun angeknockten Lippramsdorfern verpassten die Gäste binnen zehn Minuten den scheinbaren Nackenschlag. Simon Rotthäuser steckte durch die Kette, wo Worms erspähte, dass sich Niehaus weit vor seinem Kasten verschätzte. Erneut legte er die Murmel am Schnapper vorbei und erhöhte somit auf 0:3 (61.). Mit dem Tor von Niklas Boll, der im Nachsetzen den verschossenen Elfer von Rotthäuser versenkte (65.), war die Messe eigentlich gelesen. Doch selbst beim Stand von 0:4 gegen sich, bäumte sich Lippramsdorf noch mal dagegen.
Justus Jansens ewig langer Freistoß aus dem Halbfeld senkte sich hinterm Gewusel in die Maschen (69.). Die Gäste waren damit wieder da. Fünf Minuten vor dem Abpfiff schob Jan Vedder nach einem Ballverlust noch mal ein. Lippramsdorf atmete noch und schenkte den möglichen Treffer zum 3:4 um nur wenige Meter am Kasten vorbei. Dann war allerdings Schluss und Osterwick schnaufte durch. "Mit ach und krach. Es fühlt sich zwar wie ein Sieg an, aber wir hätten es deutlich solider runterspielen können", sagte Worms abschließend.
SV Lippramsdorf – Westfalia Osterwick 2:4 (0:1)
0:1 Worms (40.), 0:2 Eggemann (55.),
0:3 Worms (61.), 0:4 Boll (65.),
1:4 Jansen (69.), 2:4 Vedder (85.)