Alstätter Abstiegsdrama
Von Luca Adolph
(30.05.23) Bitterer hätte es für den VfB Alstätte am gestrigen Sonntag nicht laufen können. Die Alstätter waren drauf und dran, das Spiel gegen Westfalia Osterwick zu gewinnen und wären nur mit einem Sieg sicher in der Bezirksliga geblieben. Dann brach jedoch die letzte Minute der regulären Spielzeit an. Hier führte ein verheerender Konter zum 2:2 (1:1) und kickte den VfB noch in die A-Liga. Pures Abstiegsdrama bei den Alstättern.
Der VfB Alstätte hat erlebt, wie grausam der Fußball manchmal ist. Erst in der 83. Spielminute schoss Niklas Hilgemann den VfB nach Jonas Termathes Diagonalball in Führung und legte mit seinem Treffer zum 2:1 die Emotionen frei. Alstätte hätte damit die Liga gehalten. Dann verlor Hilgemann an der gegnerischen Eckfahne jedoch das Spielgerät. Osterwicks Timo Fedders drehte auf und marschierte gegen Mann und Maus über links. Am zweiten Pfosten war dann keiner mehr zur Stelle, um Florian Richters zu flankieren. Richters netzte ein und sorgte für den Abstieg des VfB (90.).
"So ist der Sport"
"Wir hatten mehrere Optionen, Osterwick zu stoppen. Vielleicht hat uns da einfach die Kraft gefehlt. Sehr dramatisch, aber so ist der Sport. Das ist scheiße. Jetzt muss der Frust erstmal raus", sagte Spielertrainer Hilgemann am Tag danach. Da der VfL Ramsdorf im Parallelspiel gegen den SV Gescher siegte, genügte den Alstätte nur ein Sieg. Der VfB ging also runter. Neu-Coach Markus Krüchting blieb hingegen mit der SpVgg Vreden II drin. Bittere Nummer für den VfB.
Dabei fing es für ihn auch im ersten Durchgang schon ganz gut an. Auch hier waren die Alstätter in Führung gegangen: Daniel Blickmann servierte für Hilgemann zum 1:0 (18.). Osterwicks Noah Eggemann hatte allerdings noch eine Mission und machte in der Folge seine 15 Saisontore voll (34.). Ein Kumpel zahlt ihm hierfür die Mannschaftsfahrt. Alstätte zahlte währenddessen Lehrgeld. Das schmerzte auch Gäste-Coach Mario Worms stark: "Niklas ist ein guter Kumpel von mir. Das hat mein Herz zerrissen, sie so zu sehen. Aber so ist der Fußball. Ich konnte mich schlecht vor die Jungs stellen und sagen, dass wir das Spiel verlieren. Das gehört dazu. Alstätte ist nicht im letzten Spiel abgestiegen."
Mit einem Tag Abstand war Hilgemann aber auch schon wieder dabei, seine Krone zu richten. Es geht weiter in Alstätte. "Für meinen Trainerkollegen Dirk Haveloh tut es mir leid. Wir hätten ihn gerne mit dem Klassenerhalt verabschiedet. Aber es ist, wie es ist. Jetzt nehmen wir uns erstmal vier Wochen raus und werden uns danach neue Ziele und Möglichkeiten stecken. Markus wird ziemlich direkt, den Fokus legen. Da bin ich mir sicher. Ich muss beruflich kürzer treten", sagte Hilgemann zur Zukunft des VfB.
VfB Alstätte – Westfalia Osterwick 2:2 (1:1)
1:0 Hilgemann (18.), 1:1 N. Eggemann (34.),
2:1 Hilgemann (83.), 2:2 Richters (90.)