Feldhaus-Traumtor setzt Haltern matt

(25.08.22) Was war das denn bitte für eine Fackel von Henning Feldhaus?!? In der 72. Minute besiegelte der Offensivmann des VfB Alstätte mit einem Distanzschuss aus 40 Metern den Auswärtssieg seines Teams beim TuS Haltern II - in einer Phase, in der die Gäste durchaus ihre Probleme hatten. Letztlich wurde den Gastgebern ihre schwache erste Halbzeit zum Verhängnis. 

"Es war ein gebrauchter Tag. Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden, uns einfache Fehlpässe und Ballverluste geleistet", klagte Halterns Coach Dirk Cholewinski. "Alstätte hat mit drei, vier guten Aktionen die Tore gemacht und uns so den Zahn gezogen."

0:3 statt Hallo-Wach-Effekt

In der Tat stand der VfB kompakt in der eigenen Hälfte und setzte nach Ballgewinnen immer wieder gefährliche Nadelstiche. Nach 23 Minuten schalteten die Gäste über links stark um, Feldhaus bediente Marius van Weyck im Zentrum - das 0:1. Nur wenig später bekamen die Halterner nach einem Freistoß den Ball nicht geklärt, Feldhaus zirkelte die Kugel ans Lattenkreuz, von wo sie Alexander Buss vor die Füße fiel - das 0:2 (29.). Erst jetzt wurden die Hausherren munterer, hatten Pech bei einem Kopfball von Andreas Höwedes, der knapp das Alstätter Tor verfehlte (43.). Noch schlimmer aus Sicht des TuS: Sekunden später unterlief Marian Göcke nach scharfer Hereingabe von van Weyck ein Eigentor zum 0:3 (45.). "Das 1:2 hätte einen Hallo-Wach-Effekt gehabt, stattdessen kassieren wir im Gegenzug das dritte Gegentor", haderte Cholewinski.

Für die zweite Hälfte hatte sich seine Mannschaft einiges vorgenommen - das war auf dem Platz zu sehen. Nach einem Foulspiel von Nico Maas an Daniel Haxter traf Letzterer selbst vom Elfmeterpunkt zum 1:3 (53.). Haltern wollte und drückte nun, das Tor fiel aber auf der Gegenseite: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld der Gastgeber sah Feldhaus, dass TuS-Keeper Leonhard Backmann-Stockhofe zu weit vor seinem Kasten stand und nahm erfolgreich Maß (1:4/72.). Und wenn's erstmal läuft, dann aber auch richtig: Marcel Freckmann, zwei Minuten zuvor eingewechselt, zirkelte noch einen Freistoß mithilfe des Innenpfostens ins Tor (1:5/75.). 

Metzelder und Höwedes verletzt raus

"Ob es jetzt 1:3 oder 1:5 ausgeht, ist letztlich egal", meinte Cholewinski. "Nach den ersten beiden Auftritten ist ein bisschen Ernüchterung eingekehrt. Wir müssen den Kopf jetzt wieder nach oben bringen und weitermachen." Aufgrund einiger Ausfälle hatte der Coach sein ohnehin schmal besetztes Team umbauen müssen, mit Sebastian Metzelder (Adduktoren) und Andreas Höwedes (Oberschenkel-Probleme) hatte er zwei wichtige Spieler auswechseln müssen. "Wir müssen gucken, dass der Abstand bis zum Winter nicht zu groß wird, damit wir personell nachlegen können", so der Trainer des Schlusslichts.

"Alstättes Coach Niklas Hilgemann war happy über die Punkte vier bis sechs auf dem Weg zum Klassenerhalt. Er relativierte jedoch: "Wir hatten heute auch das Spielglück, das man manchmal braucht. Nach der Pause haben wir Probleme gehabt. Es war ein verdienter Sieg, aber wir haben auch kritische Phasen überstehen müssen." Dem Gegner, der noch vor wenigen Wochen vor einer ungewissen Zukunft stand, zollte Hilgemann Respekt: "Dass sie das durchziehen, sollte man ihnen hoch anrechnen. Sie haben den Verein gut präsentiert. Ich würde es ihnen gönnen, dass sie Kontinuität reinbekommen."

TuS Haltern II - VfB Alstätte     1:5 (0:3)
0:1 van Weyck (23.), 0:2 Buß (29.),
0:3 Göcke (45./ET), 1:3 Haxter (53./FE),
1:4 Feldhaus (72.), 1:5 Freckmann (75.)