Vreden macht "viel verkehrt"

(19.09.22) Gegen den noch sieglosen Tabellen-Vorletzten SV Lippramsdorf hatte die SpVgg Vreden II mit ihrem zweiten Saisonsieg geliebäugelt, letztlich konnte sie sogar froh sein, beim 1:1 (0:1)-Remis wenigstens einen Zähler einzufahren. Vredens Coach Markus Krüchting übte anschließend Kritik an seinem Team. Einige Aussagen kamen aber auch beim Gegner nicht gut an. 

"Lippramsdorf war mit Abstand der schwächste Gegner bis jetzt", sagte Krüchting nach dem Spiel. "Egal, wie gebeutelt wir gerade sind. Wenn man so viel zulässt, muss man schon viel verkehrt gemacht haben. Wir haben überhaupt keine Lösungen nach vorne gefunden." Lippramsdorfs Co-Trainer Christian Schwan hörte das nicht gerne. "Ich bin ein bisschen erbost über solche Aussagen. Das hat auch etwas mit Respekt vor dem Gegner zu tun. Wenn er in sich geht, dann kann er auch froh sein, dass seine Mannschaft zur Pause nicht mit 0:2 hinten liegt." Krüchting stand auf Nachfrage zu seiner Aussage über den Gegner, fügte aber hinzu: "Das spricht ja eigentlich vor allem gegen uns. Wenn wir es nicht schaffen, uns in so einem Spiel Torchancen herauszuspielen, sind wir im Moment selbst nicht besser. Lippramsdorf hätten den Sieg sogar mehr verdient gehabt."

Die Partie begann mit einer Dreiviertelstunde Verspätung, da der angesetzte Schiedsrichter im Stau stand und Ersatz Emin Topal extra aus Gelsenkirchen anreiste. Die Gäste kamen mit den außergewöhnlichen Umständen zunächst besser zurecht, standen tief und erwischten über einige Umschaltmomente den besseren Start. In der 10. Minute spielte Giacomo Lopez Fernandez mit einem feinen Stichpass Henrik Kleinefeld frei, der vor dem Vredener Kasten cool blieb und auf 0:1 stellte (10.). In der Folge kamen die Hausherren besser ins Spiel, beim SVL häuften sich die Ballverluste. Offensiv gefährlich wurde die Krüchting-Elf aber wenn überhaupt, dann mal über die linke Seite von Benedikt Wesseler. "Unser Umschaltspiel war echt grauenhaft", haderte Krüchting.

Die Gäste, die bis hierhin gut verteidigten und selbst offensiv das eine oder andere Mal in Erscheinung getreten waren, mussten zur Pause Abwehrchef Tim Vierhaus ersetzen - das machte sich dann bereits wenige Sekunden nach Wiederbeginn bemerkbar: Nach einer Ecke stimmte die Zuordnung nicht, Luca Ostendorf nickte zum 1:1-Ausgleich ein. Nun wurde Vreden agiler, offensiv blieb vieles jedoch weiterhin Stückwerk. Die einzige richtig gute Torchance ließ Spielertrainer Krüchting, der bei einem Durchbruch etwas zu überhastet abschloss, liegen (70.). Glück hatten die Hausherren, dass Nils Breuers nach mehreren Foulspielen in Durchgang zwei nicht mit Gelb-Rot runter musste. Schwan hatte ein gerechtes 1:1 gesehen: "In der zweiten Halbzeit war es ein Schlagabtausch mit offenem Visier. Da haben wir deutlich besseren Fußball gespielt als noch vor der Pause."

SpVgg Vreden II - SV Lippramsdorf     1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Kleinefeld (10.), 1:1 Ostendorf (48.)