Mecklenbeck und Saerbeck mit Luft nach oben
Von Robert Wojtasik
(22.08.12) Für die Aufsteiger FC Mecklenbeck und Falke Saerbeck hat das Abenteuer Bezirksliga begonnen. Beim 2:1 im direkten Duell blieben die Punkte in Mecklenbeck - was noch bleibt, ist die Erkenntnis, dass sich beide Mannschaften steigern müssen.
Die spannendste Frage aus Mecklenbecker Sicht war, wie das Team die Abgänge der Leistungsträger Rainer Welke, Abdel Belkadi, Christian Bienemann und Damian Dreimol verkraften würde. Für Welke spielte Murat Aydogdu in der Innenverteidigung. Der baumlange Neuzugang war gegen Saerbeck bester Mann auf dem Platz, gewann in der Luft jeden, auf dem Boden fast jeden Zweikampf und erzielte zudem per 60-Meter-Solo das wichtige 2:0 (67.). Belkadi-Nachfolger Engin Basaran, ebenfalls neu im Team, wirkte links in der Viererkette etwas nervös und blieb blass. Hamza Kaya, der dem Spiel aus dem zentralen Mittelfeld Kreativität verleihen sollte, agierte bis auf einige gefährliche Standards unauffällig, was aber angesichts des Aktionsradius' eines Anas Lotfi nicht allzu sehr ins Gewicht fiel.
Sturmduo zu weit auseinander
Auffälliger waren da schon die Abstimmungsprobleme im Sturm. Das Duo Alexander Schlichtemeier/Andy-Ralf Stebel fand nicht wirklich zueinander, weil beide schlicht zu weit auseinander agierten. Während sich Schlichtemeier sehr tief fallen ließ, lauerte Stebel dagegen weit vorne und fand sich gegen schnell rausrückende Falke-Verteidiger ein ums andere Mal im Abseits wieder. Bei einer Überzahlsituation schloss Stebel zudem überhastet ab, anstatt zwei besser postierte Mitspieler zu bedienen (25.). Nichtsdestotrotz erzielte der 21-Jährige unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff den wichtigen Treffer zum 1:0.
Für die Gäste aus Saerbeck ging der Rückstand zur Pause in Ordnung. Im Spiel verteidigte die Mannschaft von Trainer Michael Menke weitgehend gut. Bei zwei Kaya-Freistößen stimmte die Zuordnung dagegen gar nicht. Lotfi (5.) und Iwan Schneider (24.) vergaben jeweils freistehend.
Keine klare Linie, keine Ideen
Die größten Defizite offenbarten die Falken ebenfalls im Offensivspiel. Ohne den kurzfristig ausgefallenen Spielgestalter Fabian Erber (Magen-Darm) fehlte es im Aufbauspiel an einer klaren Linie und Kreativität. Freistöße aus größerer Entfernung wurden zudem nur hoch in den Mecklenbecker Strafraum geschlagen, wo sie von Aydogdus Kopf postwendend zurückkamen. Im Sturm war Leon Janßen viel unterwegs, verlor allerdings auch zahlreiche Bälle. Kapitän Maik Krahl bewegte sich deutlich weniger, strahlte durch geschickte Positionierung im Strafraum trotzdem die meiste Gefahr bei den Gästen aus. Seine größte Möglichkeit in der Nachspielzeit der ersten Hälfte vergab er aber fahrlässig.
Weitaus besser nach vorne spielten die Saerbecker in den letzten 25 Minuten der Partie. Hinten hatte Menke schon zur Pause auf eine Dreierkette umgestellt, weiter vorne der eingewechselte Felix Steuter das Angriffspiel merklich belebt. Zweimal rettete Mecklenbecks Aushilfs-Keeper Patrick Ksiazek sensationell gegen Krahl (64./84.), sodass Carsten Winkelmanns Anschlusstreffer (81.) am Ende zu wenig war.
Im heiß erwarteten Derby gegen Wacker erwartet den FCM bereits am Freitag ein gänzlich anderes Kaliber. Gerade das Mittelfeld mit den erfahrenen Lotfi, Kaya und Darkwa wird gefordert sein, die Hintermannschaft um den neuen Chef Aydogdu zu entlasten. Saerbeck feiert am Sonntag Heimpremiere. Zu Gast ist Tabellenführer und Aufstiegsaspirant Westfalia Kinderhaus.