Neu in Staffel 12 – Henning: „Spitze hat mehr Qualität!“

Von Lutz Hackmann

(04.10.12) Sieben Spieltage sind in der Bezirksliga 12 gespielt. Zeit, einmal bei der SG Telgte nachzufragen, die ja den Wechsel von der ostwestfälisch angehauchten Staffel 9 (jetzt 7) in die münsterländische 12 vollzog. Trainer Stefan Henning im Interview.

Heimspiel-online: Stefan, sieben Partien habt ihr jetzt absolviert, findet euch als Vorjahres-Vize der Staffel 9 nun mit zwölf Zählern auf Rang sechs wieder. Seid ihr angekommen und entspricht die Punktausbeute dem, was Du vor dem Start im stillen Kämmerlein überschlagen hast?

Stefan Henning: „Ja, das kann man so sagen. Ich hatte mir einen einstelligen Tabellenplatz ausgerechnet, alles oberhalb von Platz acht ist für mich okay. Wenn wir dann hier und da noch ein paar der Top-Teams ärgern können, ist das schon ordentlich. Es wäre – auch wenn wir als Vizemeister aus der Staffel 9 in die 12 gewechselt sind – ehrlich gesagt vermessen, Ansprüche nach ganz oben zu stellen. Mittelfristig wollen wir dahin, klar. Aber momentan sind wir davon noch meilenweit entfernt. Wir haben auch schon gesehen, wie schwer es ist mit den Hochkarätern der Staffel 12 mitzuhalten. Für uns ist es zudem etwas schwierig, weil wir ja noch nie gegen diese Teams gespielt haben. Jede Mannschaft ist und fremd – zumindest 45 Minuten lang. Aber das wird in der Rückrunde dann auch besser, wir werden dann auch stabiler sein.“

Heimspiel-online: Wo sind die Unterschiede zwischen der Staffel 12 und der 9, respektive 7?

Henning: „Aus meiner Sicht ist es so: In der 9 hatte praktisch jede Mannschaft ein Paradestück. Herringen hat unheimlich wenige Gegentore bekommen, auch die WSU ist defensiv sehr gut aufgestellt. Dafür fehlt es dann vorne. Bei Lohauserholz und Wiescherhöfen beispielsweise ist das anders: Die schießen mächtig viele Tore, haben aber hinten ihre Probleme. Das ist in der 12 viel ausgewogener. In der Spitze der 12 ist die Qualität deutlich stärker als in der 9 beziehungsweise 7. Die Besten dort könnten keinem der Top Drei aus der 12 das Wasser reichen. Außerdem ist im unteren Bereich alles möglich. In der 9 war es ja letztes Jahr so, dass Füchtorf nach fünf Spieltagen schon quasi weg vom Fenster war. Wir haben in dieser Saison die Erfahrung gemacht, dass es auch nicht mehr möglich ist, ein 1:0 einfach so über die Zeit zu schaukeln. Das war in der 9 entspannter. Was die Staffeln 9 oder 7 sympathisch macht, das sind die Anlagen. Da haben alle Klubs auch einen Kunstrasen, während es dir in der 12 passieren kann, dass du auch mal auf Asche rumgurken musst.“

Heimspiel-online: Hand aufs Herz: Lieber Staffel 12 oder 7?

Henning: „Vielleicht hätten wir es in der Staffel 7 leichter. Aber ich persönlich sehe es genau wie der Klubvorstand in Telgte: Wir haben in der 12 einfach eine höhere Präsenz im Münsterland, auch haben wir kürzere Fahrten. Das ist mitunter ja in Hinsicht auf die Wirtschaftlichkeit nicht zu unterschätzen. Bei mir persönlich ist es dann ja auch so, dass ich unheimlich viele Bekannte treffe, ob in Rheine, Emsdetten oder Münster. Da gibt´s Leute, die hatte ich damals da oder da als Trainer, als die aus der A-Jugend kamen, oder Leute, die jetzt Coach sind und unter mir gespielt haben. Das ist wie eine kleine Zeitreise für mich. Und meinen Jungs geht das – zumindest was den Bereich Münster angeht -, ja nicht anders. Also: Lieber Staffel 12, auch wenn´s hier ein Stück schwerer ist, ganz oben mitzumischen!“