Ballermann statt Landesliga: Herringen begräbt Münsters Aufstiegsträume

Von Nils Tyczewski

(16.06.13) Die gute Nachricht zuerst: Der SC Münster 08 muss seine Mannschaftsreise nach Mallorca nicht stornieren. Wenn am Donnerstag der Flieger in Richtung Palma abhebt, sitzen Philipp Spangenberg, Robin Wellermann und Co auf den gebuchten Plätzen. Freuen konnte sich darüber im Lager der Münsteraner am Sonntagnachmittag aber keiner. Die Männer vom Kanal unterlagen auf der Anlage des FC Nordkirchen mit 0:1 gegen den SFV Herringen und schieden aus der Aufstiegsrelegation aus.

Wenn die Nullachter sich einen Vorwurf gefallen lassen müssen, dann lediglich den, ihre spielerische Überlegenheit nicht ausgenutzt zu haben. Das Team der Trainer Andreas und Thomas Höpppner war über 90 Minuten die spielbestimmende Mannschaft. Herringen konnte nur reagieren, stand tief und beschränkte sich weitgehend aufs verteidigen. Letztlich reichte dem Zweiten der Bezirksliga Staffel 7 ein einziger Treffer, um in die Vorschlussrunde einzuziehen und die Hoffnungen der Münsteraner auf eine sofortige Rückkehr in die Landesliga zu begraben.

Vom Anpfiff an übernahm die Höppner-Elf das Kommando. Ein Manko hatte das Nullacht-Spiel aber: Klare Chancen blieben aus. Spielerisch konnte Herringen den Münsteranern nicht das Wasser reichen. In Sachen Konsequenz vor dem gegnerischen Tor schon. Nach 27 Minuten nutzte der Hammer Vorortklub nämlich eine seiner wenigen Chancen zum 1:0. Herringens Zehner Irfan Uzungelis schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld vors Tor von Moritz Ostrop, dort. Nach einer Kopfballverlängerung landete die Asse bei Thanuyen Markandesar, der seiner Mannschaft mit dem 1:0 die Tür zur Landesliga öffnete und dem SC Münster 08 den Weg zu Ballermann und Schinkenstraße wies. 

Münster konnte seine spielerische Überlegenheit im ersten Durchgang kaum ausspielen. Erst nach dem Seitenwechsel arbeitete sich die Mannschaft vom Kanal auch gute Chancen heraus. Die besten hatten Philipp Spangenberg, Robin Wellermann und Fabian Stiller. Spangenbergs Kopfballaufsetzer flog über die Latte, Wellermann traf nach einer Kopfballvorlage von Ramy Abdel Ghany mit seiner Direktabnahme das leere Tor nicht, Stiller scheiterte fünf Minuten vor dem Abpfiff freistehend an Herringens Schnapper Christian Ohlendorf.

So blieb es bis zum Abpfiff beim mehr als glücklichen 1:0 für die Mannschaft aus Hamm. "Die Mannschaft ist genau wie ich ziemlich niedergeschlagen", sagte Thomas Höppner kurz nach dem Schlusspfiff. "Dieses Spiel war eigentlich unverlierbar. Wir waren die klar überlegene Mannschaft. Wenn man so ausscheidet, ist das schon bitter." Der Coach nannte aber auch den Grund fürs Ausscheiden klar beim Namen: "Wir haben's einfach nicht geschafft, zwingender zu sein und ein Tor zu erzielen. So ist das dann im Fußball. Was zählt, sind Tore. Wenn man die nicht macht, hilft es auch nichts, spielerisch überlegen zu sein."

SFV Herringen – SC Münster 08     1:0 (1:0)
1:0 Markandesar (27.)