Fußball für eine Halbzeit
Von Mario Witthake
(09.02.13) Die Partie zwischen dem FC Mecklenbeck und Borussia bot nur eine richtig gute Phase. Mitte der ersten Halbzeit agierten die Teams mit offenen Visier und erzielten ihre Tore zum 1:1. Nach dem Wechsel lebte der Jahresauftakt der Bezirksliga 12 von Spannung und Hektik, die in zwei gelb-rote Karten mündete. Weil beide Mannschaften aber ihre Defensive stabil hielten und wenig zuließen, ist das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis. Und für den FCM und Borussia jeweils als Erfolg zu werten.
Afshin Ashtari Larki rief seine neu zusammen gewürfelte Truppe direkt nach Abpfiff zusammen. "Alle haben sich über uns lustig gemacht. Aber wir haben heute einen Schritt nach vorne getan." Borussias Andrea Balderi sagte angesichts der vielen Ausfälle: "Es war wichtig, heute nicht zu verlieren." Und so freuen beide Trainer sich mit Recht, auch wenn ihre Mannschaften in der Tabelle nicht kletterten.
Pechvogel Meyer
Zu Beginn fand die Borussia einen unsortierten FCM, Ercan Erkan per Kopf und Till Meyer per Fernschuss an die Latte, nutzten diesen Umstand aber nicht zur Führung. Mecklenbecks Neuzugang Michael Rintelen gab den ersten Schuss ab (16.), bekam zusehends auch Bindungs zum Team. Agil war für den Gastgeber Alexander Staper auf der rechten Seite. Seine erste gute Flanke landete bei Maurice Tia, der per Direktabnahme zum 1:0 ins lange Eck traf (23.).
Die Führung der Mecklenbecker hielt drei Minuten. Pechvogel Meyer hatte zunächst das Leder wieder nur an die Latte geknallt. Doch dann hatte Yannik Mikowsky so viel Gefühl im linken Fuß, eine Ecke von rechts maßgenau aufs Tor von Phil Wahle zu schlenzen. Wahle, bedrängt von einem Spielerknäul, landete mit dem Ball ins Netz (26.). "Gute Ecke, aber auch schön für uns, dass er sich den reinlegt", kommentierte Balderi. Zur Ehrenrettung Wahles sei erwähnt, dass er einige andere Hereingaben achtsam herunterpflückte.
Schiedsrichter rückt in den Vordergrund
Wahles Vorderleute verpassten vor der Halbzeit die erneute Führung, als es wiederum in der Viererkette der Borussia drunter und drüber ging. Balderi mahnte seine Elf: "Ich will hier mal einen normalen Zweikampf sehen." Vom Schiedsrichter hätte Balderi gerne den einen oder anderen Abseitspfif gehört. Ohne Unterstützung von der Linie war es aber auch nicht einfach für den Unparteiischen.
Im zweiten Durchgang gab es dann nur wenig Konstruktives. Einen schwachen Tag erwischte aufseiten der Gäste Dirk Marquardt. Immer wieder verstrickte Marquardt sich in Diskussion mit dem Mann an der Pfeife. So war es keine Überraschung, dass ausgerechnet Borussias Kapitän wegen Meckerns zwei Mal gelb (58./75.) und die frühzeitige Berechtigung zum Duschen erhielt. Mecklenbecks Murat Aydogdu wollte ihm nicht nachstehen, brauchte für die Ampelkarte ganze fünf Minuten (81./86.). Trotzdem ist beim Tabellenschlusslicht neuer Spirit zu erkennen. Und die Erkenntnis, dass von den Neuen vor allem Rintelen und Tia helfen können...
1. FC Mecklenbeck - Borussia Münster 1:1 (1:1)
1:0 Tia (23.), 1:1 Mikowsky (26.)