Halbzeit: Highnoon in Stemmert
Von Nils Tyczewski
(06.11.13) Der SV Burgsteinfurt und Borussia Emsdetten gehören in dieser Saison zu den Schwergewichten der Liga. Der SVB übernahm am Sonntag die Tabellenführung, Detten liegt mit einem Zähler Rückstand auf Rang drei. Am Wochenende treffen die beiden Klubs im Stemmerter Volksbank-Stadion aufeinander. Ein Mann, der das Innenleben beider Vereine kennt, ist Emsdettens Trainer Helge Wolff. Im Interview mit heimspiel-online spricht der Coach über seine alte und seine aktuelle Mannschaft, über die sportlichen Perspektiven der Borussia und über das Topspiel am kommenden Sonntag.
heimspiel-online: Hallo Helge, schon nervös?
Helge Wolff: Wieso? Hab' ich was verpasst?
heimspiel-online: Du bist 2012 mit dem SVB aus der Landesliga abgestiegen und hast danach am Teekotten angeheuert. Mit welchen Gefühlen fährst Du am Sonntag nach Burgsteinfurt? Und bitte sag' jetzt nicht, das sei ein Spiel wie jedes andere...
Wolff: Also für mich ist das ein Spiel wie....ach ne, darf ich ja nicht sagen. Also wir freuen uns natürlich, dass wir bei so einem Spitzenspiel dabei sind. Damit konnte man vor der Saison nicht unbedingt rechnen.
heimspiel-online: Was ist für Dich anders, als wenn ihr zum Beispiel in Havixbeck oder Telgte spielt?
Wolff: Es gibt natürlich schon noch viele persönliche Kontakte. Ich kenne fast alle Spieler und habe insofern vielleicht ein paar Infos mehr, als bei Spielen gegen andere Gegner.
heimspiel-online: Wie unterscheiden sich die beiden Vereine und wo siehst Du Gemeinsamkeiten?
Wolff: Schwierige Frage. In Burgsteinfurt gab's nach meinem Weggang im Umfeld einen Generationswechsel, da kann ich also gar nicht so viel zu sagen. Hier in Emsdetten ist auf jeden Fall die Zusammenarbeit zwischen Trainerteam und sportlicher Leitung sehr eng. Gemeinsam ist beiden Vereinen, dass sie vor zwei Jahren aus der Landesliga abgestiegen sind. Außerdem haben beide ein fußballverrücktes Umfeld und leben von großem Zusammenhalt.
heimspiel-online: Wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Wolff: Wir hatten vor der Saison das obere Tabellendrittel als Ziel ausgegeben und fanden das damals schon sehr ambitioniert. Jetzt sind wir nach 13 Spielen Tabellendritter, das ist natürlich sehr zufriedenstellend. Mich als Trainer macht vor allem die Entwicklung der einzelnen Spieler glücklich. Jeder hat einen Schritt nach vorn gemacht. Wir haben jetzt viel mehr Tempo im Spiel und sind auch in der Lage, knappe Partien zu unseren Gunsten zu entscheiden. Das war in der letzten Saison noch nicht so.
heimspiel-online: Ihr stellt zusammen mit Burgsteinfurt die beste Abwehr der Liga, habt genau wie der SVB erst elf Gegentore kassiert. Was weißt Du sonst noch über Deine alte Truppe?
Wolff: Burgsteinfurt hat einen sehr ausgeglichenen Kader und keine Verletzungssorgen. Mein Kollege Dirk Bültbrun kann nicht umsonst Woche für Woche rotieren, die sind sehr ausgeglichen und auf vielen Positionen sogar doppelt gut besetzt.
heimspiel-online: Vor welchen Spielern warnst Du Deine Jungs besonders?
Wolff: Da kann man eigentlich keinen Spieler besonders hervorheben. Als Warnung reicht ein Blick auf die Tabelle: Burgsteinfurt hat den besten Sturm, die beste Abwehr, ist seit zehn Spielen ungeschlagen und hat einen vollen Kader. Das ist schon echte Qualität.
heimspiel-online: Wer geht am Sonntag als Favorit auf den Platz?
Wolff: Das ist ganz klar der SVB. Die haben eine klare Zielsetzung Richtung Landesliga. Bester Sturm und beste Abwehr habe ich schon gesagt. Dann noch der Heimvorteil - ich sehe momentan keinen Grund, warum wir dort was holen könnten...
heimspiel-online: Tut ihr's trotzdem?
Wolff: Ausschließen kann ich's nicht. Wenn wir unser Potenzial abrufen, sind wir jedenfalls nicht chancenlos.
heimspiel-online: Und wie endet die Partie?
Wolff: Ich bin beim Tippen eine Null. Deswegen verweigere ich jetzt lieber die Antwort.