Telgte wehrt sich gegen Gadomski-Kritik

Von Nils Tyczewski

(15.12.13) Nach dem Auswärtsspiel des TuS Altenberge bei der SG Telgte vor einer Woche fuhr Gäste-Trainer Bodo Gadomski schweres Geschütz auf. "Was sich die SG Telgte da geleistet hat, das hat mit Gastfreundschaft, Kollegialität und gutem Benehmen nichts zu tun", zürnte Gadomski. "So geht man nicht mit Gästen um, sowas Arrogantes habe ich in 16 Jahren als Fußballtrainer noch nicht erlebt", erklärte der TuS-Coach nach dem Schlusspfiff.

Der Anlass für Gadomskis Zorn lag da schon gute zwei Stunden zurück: Weil vor dem Bezirksligaduellzwischen der SG und dem TuS die Zweitvertretung der Gastgeber ihr Meisterschaftsspiel auf dem Kunstrasenplatz austrug, stand dieser nicht zum Aufwärmen zur Verfügung. An sich kein Problem. Schließlich verfügt die SGT auch über einen Rasenplatz. "Der war aber gesperrt", erklärte Co-Trainer Peter Knein. Daher sollten sich die Gäste auf dem"Nebenplatz" warmmachen. "Der ,Nebenplatz' ist eine Wiese mit 150 Maulwurfshügeln. Das war unmöglich", erklärte TuS-Coach Bodo Gadomski, der selbst in der Saison 2008/2009 als Trainer bei den Emsstädtern arbeitete.Noch mehr ärgerte sich Gadomski aber darüber, dass die Gastgeber ihr eigenes Aufwärmprogramm auf der einen Hälfte des Rasenplatzes absolvierten. "Das ging nicht anders", hatte Telgtes Co-Trainer Peter Knein auf Nachfrage erklärt. "Auf dem Nebenplatz steht nur ein großes Tor. Hätten wir uns da warmgemacht, hätte Altenberge kein Tor zur Verfügung gehabt. Deshalb sind wir dann auf den Rasen gegangen." Gadomskis Bitte, mit seiner Mannschaft auf die andere Hälfte des Rasenplatzes gehen zu dürfen, wurde mit dem Hinweis auf die Platzsperrung abgewiesen.

Die ganze Problematik hätte aber schon im Vorfeld vermieden werden können, erklärt Telgtes Geschäftsführer Josef Niehoff. Schließlich habe der Verein frühzeitig um eine Spielverlegung auf 15 Uhr gebeten. Dann so Niehoff, wäre die Partie der zweiten Mannschaft rechtzeitig vor dem Anpfiff beendet gewesen, sodass sich die beiden Bezirksliga-Kontrahenten gemeinsam auf dem Kunstrasenplatz hätten warmmachen können. SGT-Coach Stefan Henning wird im Stadionheft zum letzten Heimspiel des Jahres am heutigen Sonntag deutlich: "Herr Gadomski" heißt es dort, habe "sich aufgeführt wie ein kleiner Junge, dem man sein Spielzeug geklaut hat. Mit einem Vorlauf von fast drei Wochen hatte unser Obmann Ralf Terwesten einen offiziellen Antrag im DFB-Net gestellt, mit der Bitte um Verlegung des Spiels auf 15 Uhr. Ziel war, dass beide Mannschaften sich in Ruhe auf dem Kunstrasen hätten warmmachen können. Die Anfrage wurde seitens Altenberge mit der am Abend anstehenden Weihnachtsfeier abgelehnt!"

Gadomski sagt dazu: "Warum DFB-Net? Unter Trainerkollegen greift man zum Telefon und spricht das ab. Ich bin entäuscht von der Art und Weise wie die SG Telgte uns empfangen hat. Für mich ist die Geschichte jetzt aber auch durch."

Am Abend nach dem überraschenden Sieg in Kinderhaus griff Gadomski dann selbst nochmal zum Telefon und wählte die Nummer von Telgtes Sportlichem Leiter Michael Heske. "Ich wollte die Geschichte einfach aus der Welt haben", erklärt Altenberges Trainer. "Michael und ich kennen uns und sind im Gespräch übereingekommen, die Sache jetzt ruhen zu lassen."