Von Nils Tyczewski

(12.03.14) Wer sich die aktuelle Rückrundentabelle der Bezirksliga 12 anschaut, wird sich verwundert die Augen reiben. Bis zum vergangenen Sonntag trohnte der TuS Altenberge an der Spitze. Abgelöst wurde die junge Mannschaft von Bodo Gadomski nun von einer anderen, ebenfalls mit vielen Eigengewächsen besetzten Truppe, deren Altersschnitt kaum höher liegt: Teuto Riesenbeck. Im Interview mit heimspiel-online spricht Trainer Benjamin Hettwer über sein Team und die Gründe für den Höhenflug.

heimspiel-online: Hallo Herr Tabellenführer.
Benjamin Hettwer: Hääää?

heimspiel-online: Teuto Riesenbeck führt die Rückrundentabelle an...
Hettwer: Ist das so? Super!

heimspiel-online: Ihr seid grandios in die Rückrunde gestartet. Vier Spiele, vier Siege - wo soll das hinführen?
Hettwer: Zum Klassenerhalt. Wir bewerten das nicht über.

heimspiel-online: Realistisch betrachtet waren die Gegner, gegen die ihr die Siege eingefahren habt, allesamt Mannschaften, die gegen den Abstieg kämpfen. Am Sonntag kommt mit Vorwärts Wettringen ein anderes Kaliber. Bleibt die Siegesserie bestehen?
Hettwer: Mal sehen. Im Hinspiel hatte ich eine richtige Krawatte. Da haben wir kurz vor der Pause in drei Minuten drei Gegentore kassiert. Generell kann man gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte befreiter aufspielen, als gegen einen direkten Konkurrenten. Wettringen ist eine stark Mannschaft mit hoher Qualität. In der Rückrunde waren die Leistungen bisher aber wohl eher schwankend. Wir werden sehen, ob wir denen einen Punkt abnehmen können. Das wäre ein Bonus, der uns gut zu Gesicht stünde.

heimspiel-online: Am Ende der Hinserie hatte Riesenbeck 17 Punkte auf dem Konto, genauso viele wie der Tabellensechszehnte Arminia Ibbenbüren. Aktuell habt ihr zehn Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone und steht in der oberen Hälfte des Klassements. Ist das Thema Abstiegskampf abgehakt?
Hettwer: Nein. Die anderen Mannschaften, die jetzt im Keller stehen, spielen auch noch gegeneinander und da werden auch Punkte vergeben. Wir sind noch lange nicht auf der sicheren Seite. Ich gehe davon aus, dass man am Ende 38, vielleicht sogar 40 Punkte braucht, um drin zu bleiben. Bevor wir die nicht haben, wird gar nichts abgehakt.

heimspiel-online: Wo liegen denn die Gründe für euren Erfolg?
Hettwer: Wir haben in der Hinrunde in vielen Spielen guten Fußball geboten, ohne uns selbst mit Ergebnissen dafür zu belohnen. Manchmal waren wir zu blauäugig, manchmal stimmte das Zweikampfverhalten nicht, manchmal konnten wir die Konzentration nicht über die vollen 90 Minuten hoch halten. Das war ein großes Mnako und daran haben wir in der Vorbereitung gearbeitet. Die Mannschaft hat in diesen Spielen über 90 Minuten alles dafür getan, etwas Zählbares mitzunehmen. Auch dann, wenn es fußballerisch mal nicht so gut lief.

heimspiel-online: Gibt es Spieler, denen Du in dieser Saison eine besonders positive Entwicklung attestieren kannst?
Hettwer: Benedikt Büscher und Mario Heeke zum Beispiel. Beide sind aus der A-Jugend gekommen und haben sofort den Sprung in die erste Mannschaft geschafft. Die beiden sind aus der Stammformation gar nicht mehr wegzudenken. Philip Rieke und Niklas Plake sind auch Beispiele dafür, was für große Schritte man machen kann, wenn man alles gibt. Philip spielt sein erstes Jahr bei den Senioren ohne größere Verletzungen. Er trifft und trifft. Das ist klasse. Und Niklas ist ein echter Allrounder geworden. Egal ob als Stürmer, auf der Zehn oder als Sechser - er hat überall seine Leistung gebracht. Das sind nur vier Beispiele für eine insgesamt sehr gute Entwicklung der ganzen Mannschaft.

heimspiel-online: Solche Talente wecken Begehrlichkeiten bei anderen Klubs. Stürmer Philip Rieke zum Beispiel soll ein Angebot eines Ligakonkurrenten aus der Spitzengruppe bekommen haben. Könnt ihr den Kern der Mannschaft über die Saison hinaus zusammen halten?
Hettwer: Alle, wirklich alle haben ihre Zusage gegeben, auch in der nächsten Saison für Teuto Riesenbeck zu spielen.

heimspiel-online: Was unterscheidet Teuto Riesenbeck von anderen Vereinen? Was macht den Klub aus?
Hettwer: Da fällt mir als erstes der große Zusammenhalt ein. Die mannschaftliche Geschlossenheit ist sehr stark ausgeprägt. Bis auf unseren Torwart Andreas Huil sind alle Spieler in den letzten ein, zwei oder drei Jahren aus der eigenen Jugend gekommen. Die haben schon viele Jahre zusammengespielt, das sind richtige Freunde. Das führt dann eben auch dazu, dass ein junger Spieler nicht jedes Angebot annimmt. Diese Mannschaft ist sehr sehr jung und manchmal eben auch unerfahren. Aber sie hat ein riesiges Entwicklungspotenzial.

heimspiel-online: Wenn Du 'nen Zehner auf das Spiel gegen Wettringen setzen müsstest, was wäre Dein Tipp?
Hettwer: 2:2

heimspiel-online: Und 'nen Fuffi auf eure Platzierung am Ende der Saison?
Hettwer: Mindestens ein Platz über dem Strich.